Impuls zum 2. Advent: Den Weg frei machen

Adventimpuls2
Jedesmal, wenn die Wetterlage klare Sicht auf die Berge zulässt, bin ich von diesem Anblick begeistert.
Manchmal habe ich dann den Wunsch möglichst bald wieder in die Berge zu gehen, andererseits bin ich auch oft froh, in der Schotterebene zu leben und auf flachen Wegen gehen und radeln zu können.
Es kommt halt auch drauf an, in welcher Situation ich mich befinde.

Leg ab, Jerusalem, das Kleid deiner Trauer und deines Elends.
Verspricht der Prophet im Buch Baruch.
Denn Gott hat befohlen:
Senken sollen sich alle hohen Berge und die ewigen Hügel und heben sollen sich die Täler zu ebenem Land,
sodass Israel unter der Herrlichkeit Gottes sicher dahinziehen kann.
Das Ziel: Gott führt Israel heim in Freude

Johannes der Täufer zitiert im Lukasevangelium den Propheten Jesaja und fordert die Menschen auf:
Stimme eines Rufers in der Wüste:
Bereitet den Weg des Herrn!
Macht gerade seine Straßen!
Jede Schlucht soll aufgefüllt
und jeder Berg und Hügel abgetragen werden.
Was krumm ist, soll gerade,
was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden.
Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.
Das Ziel: Versöhnung mit Gott durch Jesus Christus

Wir machen den Weg frei.
Das Verspricht die Werbung - zumindest in finanzieller Sicht.
Jetzt ist der Weg dahin frei, wo du hin willst.
Das Ziel: bestimmst Du.

Probleme angehen, Schwierigkeiten aus dem Weg räumen, das steht eigentlich immer an.
In allen möglichen Bereichen: Da fehlt mir die Zeit, die Energie, das Geld, manchmal auch das Ziel, ein Plan, ein Zugang, eine andere Sichtweise, die richtige Perspektive.
Und beim Freimachen eines Weges ist ja auch die Richtung wichtig, in der er genutzt werden soll.
Will ich irgendwo hin kommen oder will ich jemand den Zugang zu mir erleichtern?
Meistens kommt ja beides zusammen, wo es um Begegnung, um das Miteinander von uns Menschen geht.

Die biblischen Texte sagen uns: Gottes Sehnsucht ist es, uns nahezukommen, den Weg zu uns zu gehen, denn unsere alltäglichen Wüstenerfahrungen müssen nicht bleiben. Was wir als dürr und wüst in unserem Leben erfahren, muss auch nicht so bleiben. Was für uns schwer ist und verletzend, was im Leben vielleicht durcheinandergeraten ist: all das hat auch ein Verfallsdatum. Ich darf zulassen, dass Gott sich in seinem adventlichen Kommen den Weg zu meinem wüsten Herzen bahnt, wenn ich nur den Weg zwischen mir und ihm von meiner Seite her nicht versperre.