Pfarrverband Riedering

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Etwas gut riechen können

Kräuter
Bild: Nadine Zarya / pixabay.com
Gerüche verbinden wir gerne mit Stimmungen oder mit Situationen. Vielleicht können sie sich an Gerüche aus ihrer Kindheit erinnern. Man weis zum Beispiel, wie hat es bei den Großeltern gerochen oder im Klassenzimmer der ersten Schuljahre. Gerüche verbindet man auch mit Orten. Der Bazar in Jerusalem hat einen ganz eigenen angenehmen Geruch – oder für mich riecht Salzburg, wo ich mich aufgrund meiner Herkunft aus Laufen ganz daheim fühle, irgendwie nach Bosna. Ob man sich mit anderen Menschen versteht hängt unterbewusst ganz erheblich vom Geruch ab – man kann jemanden gut riechen – und man weis auch immer wie denn der eigene Partner/die Partnerin riecht. Auch Jahreszeiten haben einen Geruch – Sommer riecht anders als der Herbst und bei uns in der Gegend gibt es das Gefühl, „Es riecht schon nach Schnee“.
An Maria Himmelfahrt weihen wir Kräuter – weil sie gut riechen. Das Brauchtum geht vermutlich auf die Überlieferung des Kirchenvaters Johannes von Damaskus zurück, der zufolge dem leeren Grab Mariens bei seiner Öffnung ein Wohlgeruch nach Rosen und Kräutern entstiegen sein soll. Wenn wir an Maria Himmelfahrt die Kräuter segnen, dann dürfen wir ein Stück vom Himmel riechen – der ja mit den Kräutern quasi schon bei uns auf Erden wächst. Oder wie es Herbert Grönemayer in einem Lied wunderbar getextet hat:
 
Ein Stück vom Himmel
Ein Platz von Gott
Ein Stuhl im Orbit
Wir sitzen alle in einem Boot
Hier ist dein Haus
Hier ist was zählt
Bist überdacht
Von einer grandiosen Welt
 
Eine gute Zeit, einen schönen Feiertag Maria Himmelfahrt und allzeit den passenden Wohlgeruch in der Nase wünscht ihnen ihr Gemeindereferent Tobias Gaiser