Nr. 02 | 29. Oktober 2015

Würzburger Synode

Weg in die Freiheit. Ein Abenteuer

„Die aus der Gemeinschaft mit Christus und mit dem Vater geschenkte Freiheit schickt unser kirchliches Leben immer neu in das Abenteuer der Freiheit der Kinder Gottes. (…) Im Bewußtsein dieser befreiten Freiheit sollten wir schließlich auch unbefangener jene neuzeitliche Geschichte der gesellschaftlichen Freiheit würdigen lernen, von deren Früchten wir heute alle, auch kirchlich, leben und die sich ihrerseits nicht zuletzt den geschichtlichen Impulsen der Freiheitsbotschaft Jesu verdankt. (…) Im Blick auf diese Freiheit der Kinder Gottes können wir dann auch die zögernd angebahnten Prozesse einer innerkirchlichen Freiheit, die einmal angekündigte Bereitschaft, mit den Fragen und Einwürfen kritischer Freiheit leben zu wollen, mutig weiter entfalten.“ (Würzburger Synode, Beschluss „Unsere Hoffnung“, Teil III, 3.)

„I’ve been looking for freedom …“, schmetterte David Hasselhoff am Sylvesterabend ‘89 sowie auch zu Beginn diesen Jahres den Massen in Berlin entgegen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Aber wer wird sich vom Grundtenor des Lieds nicht doch insgeheim ein wenig angesprochen fühlen? Freiheit – ein schillernder, schwer zu fassender Begriff. Umgekehrt merken wir recht schnell, wenn sie uns abhanden zu kommen scheint. Insbesondere Christinnen und Christen haben sich die Freiheit als bestes Geschenk Gottes auf die Fahnen geschrieben.

Synodentexte für heute 
 
Auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Dialoge in unserer Kirche, in den Verbänden, in der Gemeinde vor Ort ist entscheidend, dass sie vom Geist der Freiheit getragen sind – in aller Offenheit und gegenseitiger Wertschätzung, im Aushalten von Spannungen, ohne Angst oder falsche Scheu. Das ist kein leichtes Geschäft und geschieht auch nicht im luftleeren Raum. Mitte und Zielpunkt ist die Liebesbotschaft Jesu Christi, an die wir uns binden. Denn „Bindung ohne Freiheit ist Sklaverei / Freiheit ohne Bindung ist Willkür / Bindung formt die Freiheit / Freiheit adelt die Bindung“ (Dietrich Bonhoeffer). Nicht überall, wo Dialog draufsteht, ist allerdings auch Dialog drin. Gegenseitige Schuldzuweisungen bringen jedoch wenig weiter. Alle tragen die Verantwortung dafür, dass Räume des echten Austauschs und Miteinanderringens entstehen und auch genutzt werden.

Synodentexte für heute 
 
Bringen wir uns in aller Geistesfreiheit ein. Unsere Fragen, unser Zuhören und unsere Ideen sind unersetzbar und halten den Laden in Schwung.

Synodentexte für heute 
 
So wie in der Würzburger Synode miteinander gerungen wurde, ist sie ein „gutes Beispiel“ für die Freiheit der Kinder Gottes: „Rückblickend darf man dankbar feststellen: Das Wagnis hat sich gelohnt. Nicht die Pessimisten haben Recht behalten, sondern jene, die auf das offene, wenn nötig auch harte Gespräch vertraut haben. Das Aufeinanderzugehen und das Miteinanderreden, gegenseitiges Sichverstehen und Wachsen im gemeinschaftlichen Beten und Glauben haben dazu geführt, daß wir vieles gemeinsam sagen und formulieren konnten – mehr, als mancher außerhalb und innerhalb des Würzburger Domes uns zutraute“ (Julius Kardinal Döpfner, 21. Juli 1976, Geleitwort für die Synodenbeschlüsse).

Studientag Würzburger Synode 
 
Unter dem Motto „Kirche geht auch anders“ steht ein Studientag zum 40. Jahrestag des Abschlusses der Würzburger Synode am Samstag, 7. November, von 9.30 Uhr bis 18 Uhr auf dem Freisinger Domberg. Dabei diskutieren Zeitzeugen mit aktuellen Verantwortungsträgern darüber, wie heute die Impulse der Würzburger Synode genutzt werden können. Monsignore Klaus Peter Franzl, Leiter des Ressorts Personal im Erzbischöflichen Ordinariat München, wirkt in der Arbeitsgruppe zum Thema „Glaubwürdige Menschen braucht’s“ mit, Monsignore Thomas Schlichting, Leiter des Ressorts Seelsorge und kirchliches Leben, in der Arbeitsgruppe „Zur Nachfolge berufen“. Diözesancaritasdirektor Prälat Hans Lindenberger diskutiert zum Thema „Der Handlungsraum der Kirche ist der Lebensraum der Menschen“, Diözesanratsvorsitzender Hans Tremmel über „Dialog auf Augenhöhe – damals und heute“. [Programm und Anmeldung]

Autorin dieses Synodennewsletters

Veronika Weidner 
 
Veronika Weidner (33)
Diplom-Theologin, war nach dem Studium in der kirchlichen Jugend- und Erwachsenenbildung tätig, ist jetzt wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der LMU München.

Hinweise

Unter dem Titel „Kirche geht auch anders: Synodentexte für heute“ erinnert der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese von Oktober 2015 bis Juli 2016 an Texte der Würzburger Synode (1971-75).

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Schrammerstr. 3/VI., 80333 München
www.dioezesanrat-muenchen.de

Redaktion:
Dr. Walter Bayerlein, Hans Fellner, Dr. Martin Schneider, Rita Spangler, Veronika Weidner

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