Gedanken zu Amoris Laetitia

Alle zwei Wochen - Gedanken zu Amoris Laetitia

Sehr geehrte Damen und Herren,

„Amoris laetitia“ – über die Freude der Liebe – das soll Thema  eines Schreibens sein, das aus dem Vatikan kommt, ja sogar vom Papst persönlich? Viele von uns würden da zunächst mit Verwunderung reagieren, würden wir nicht die Vorgeschichte kennen: Im Oktober 2014 berief Papst Franziskus eine außerordentliche Bischofssynode zu Fragen von Ehe und Familie nach Rom ein.  Diese bereitete die  XIV. Ordentliche Bischofssynode mit  dem Titel „Die Berufung und Sendung  der Familie in der Kirche und der Welt von heute“ vor; sie fand ein Jahr später statt. Vor beiden Synoden war  weltweit jeweils ein Fragebogen verschickt worden, der in den Pfarrgemeinden, von Verbänden, aber auch online durch Einzelpersonen ausgefüllt werden konnte. Schon diese Rückkoppelung mit der Basis – dem Kirchenvolk – war ein absolutes Novum. Die Beratungen der XIV. Synode wurden in einem Abschlussdokument dokumentiert.

Im April 2016 veröffentlichte Papst Franziskus das nachsynodale apostolische Schreiben Amoris laetitia. Leitender Gedanke ist:  Es geht darum, alle zu integrieren (AL 297), in welcher  Ehe- und Familiensituation wir uns auch befinden. Wir sind alle unterwegs. Besonders in Kap. IV in der Auslegung des Hohen Lieds der Liebe (1 Kor 13) bringt uns der Papst nahe, welches Geschenk wechselseitige Liebe ist. Es wird deutlich, dass die Kirche lange Zeit  die Lebensführung vieler Menschen, die den kirchlichen Idealen nicht voll entsprechen konnten,  missbilligt hat. Papst Franziskus betont stattdessen den Stellenwert einer reflektierten Gewissensentscheidung; dabei ist ihm eine konstruktiv unterstützende pastorale Begleitung wichtig.

Es ist gut, dass die deutschen Bischöfe auf der Synode offen angesprochen haben, dass eine rigide Pastoral viel Leid über die Menschen gebracht hat. Sie haben die Menschen, die solches erlitten haben, um Verzeihung gebeten und sich dabei vor allem an ledige Mütter und außerehelich geborene Kinder, Menschen in vorehelichen und nichtehelichen Lebensgemeinschaften, an homosexuell orientierte Menschen sowie  Geschiedene und Wiederverheiratete gewandt.[1]

Im Sachbereichsgremium  „Familie und Lebensgestaltung“ des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising haben wir uns mit Amoris Laetitia eingehend beschäftigt. Unser Eindruck ist, dass es nach der Veröffentlichung des Schreibens ein kurzes „Kommunikationsfeuer“ mit viel Zustimmung und einigen kritischen Stimmen gab. Das Schreiben fand aber nicht den Nachhall, der ihm nach unserer Einschätzung gebührt.

Mit dieser Veröffentlichungsreihe wollen wir  Sie daher zu Lektüre und Gespräch einladen. Lassen Sie sich davon anregen: Wo finde ich mich in meiner Situation wieder? Was spricht mich besonders an? Was entlastet mich? Was stärkt mich? Welche Anregungen möchte ich aufgreifen?

Wir werden Ihnen von nun an alle 14 Tage in einem Newsletter eine kurze Textstelle aus Amoris Laetitia vorstellen. Dazu haben wir verschiedene  Autorinnen und Autoren gebeten, die eigenen Gedanken zu einer kurzen Textstelle festzuhalten. Es folgt eine persönliche Erfahrung oder ein kurzer Impuls oder ein Gebet o.ä.

So  können Sie über einzelne Textstellen mit anderen ins Gespräch kommen, z.  B. mit Ihrer Partnerin, Ihrem Partner, im Pfarrgemeinderat, in einem Sachausschuss, in einer Elterngruppe. Sie können die Texte auch weiter verwenden, z. B. im Pfarrbrief.  Es wäre schön, wenn Sie dies dazu anregen würde, selbst einfach einmal in „Amoris laetitia“ zu blättern. Sie können dies in einem doppelten Sinne tun –  im Text lesend oder auf der Suche nach Ihren persönlichen Erfahrungen  mit  „der Freude der Liebe“. Vielleicht werden Sie fündig!


Dr. Margret Langenmayr
Vorsitzende des Sachbereichgremiums Familie und Lebensgestaltung


Mitglieder des Sachbereichgremiums: 

Iris Hinkel, Agnes Passauer,  Fritz Seipel, Dr. Brigitt Schwarzmann, Prof. Dr. Dorit Sing, Rita Spangler, Dr. Werner Veith, Silvia Wallner-Moosreiner.


[1] Deutsche Bischofskonferenz, Arbeitshilfe Nr. 276, Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute. Texte zur Bischofssynode 2015 und Dokumente der Deutschen Bischofskonferenz, S. 128


Hinweise

Die erste Ausgabe des Newsletter Amoris Laetitia erscheint am Donnerstag, 12. Oktober 2017. Die Texte werden auch im Internet unter www.dioezesanrat-muenchen.de/amoris-laetitia veröffentlicht.

Unter www.facebook.com/dioezesanrat können Sie den Impuls kommentieren, eine Erfahrung weitergeben oder auf ein gutes Beispiel (best practice) verweisen (oder Sie schreiben uns eine Mail).


Impressum

Logo Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising 
 
Herausgeber:
Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising
Schrammerstr. 3/VI., 80333 München
www.dioezesanrat-muenchen.de

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