Nr. 05 | 2. Oktober 2014

Konzilstexte für heute

Die Freiheit ist Kennzeichen der Gottebenbildlichkeit

„Nur frei kann der Mensch sich zum Guten hinwenden. Und diese Freiheit schätzen unsere Zeitgenossen hoch und erstreben sie leidenschaftlich. Mit Recht.“ (Pastoralkonstitution Nr. 17)

Das Konzil registriert nicht nur, dass die Menschen in unseren modernen Gesellschaften von der Sehnsucht nach Freiheit durchdrungen sind, sondern es betont: Sie sind es zu Recht. Dieses Freiheitsverlangen sollte daher auch in der Kirche seinen Widerhall finden. Denn die Kirche ist Teil dieser Gesellschaften. Daher kann es gar nicht anders sein, als dass das, was den modernen Menschen umtreibt – seine Sehnsüchte und Hoffnungen –, auch den Christen zutiefst bewegt. Und dann der andere Gedanke, der in dem Konzilswort steckt: All das Gute, das der Mensch anpeilt und möglicherweise verwirklicht, erreicht er nur kraft der Freiheit. Nur frei kann er seine Lebensentscheidungen treffen; nur frei kann er sich dem Glauben öffnen und sein Bekenntnis sprechen; und nur als freier Mensch kann er in die Nachfolge Jesu eintreten.

Konzilstexte für heute 
 
Es ist ein Jammer, dass viele unserer Mitmenschen, ja auch viele in der Kirche, nicht über Freiheit nachdenken und nicht über Freiheit sprechen können, ohne sofort das große „Aber“ nachzuschieben. Freiheit, ja schon. Aber wir müssten stets auf der Hut vor deren Missbrauch sein. Und viele können nicht anders, als bei der Bejahung der Freiheitsrechte sofort formelhaft hinzuzufügen: keine Rechte ohne Pflichten. – Das Konzil setzt hier einen ganz anderen Akzent: „Die Freiheit“, heißt es da, „ist ein erhabenes Kennzeichen des Bildes Gottes im Menschen“ (Pastoralkonstitution Nr. 17).

Konzilstexte für heute 
 
Die Grundvoraussetzung dafür, dass Menschen sich entfalten können, ist die Freiheit. Dies gilt auch für die Glaubensvermittlung und den Glaubensvollzug. Den Menschen nicht in die Enge zu treiben, sondern in die Weite und Tiefe des Lebens zu führen – dies kann nur gelingen, wenn wir die Freiheit zur Richtschnur nehmen.

Autor dieses Textes

Prof. Dr. Alois Baumgartner 
 
Dr. Alois Baumgartner
Prof. em. für Christliche Sozialethik an der LMU München, von 1998-2010 Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising


Hinweise

Das offene Fenster: Konzilstexte für heute erscheint von Ostern 2014 bis Ostern 2015 jeden ersten Donnerstag eines Monats in Form eines E-Mails - und zeitgleich in der Münchner Kirchenzeitung im Ressort Glaube auf der Seite 27. Die Texte sind auch zu hören im Münchner Kirchenradio, im Großraum München im Digitalradio DAB+ sowie im Internet.

Die Autorinnen und Autoren der Texte sind Mitglieder des AK Vatikanum des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising.

Die Texte werden auch im Internet unter www.50-Jahre-Vatikanum.de veröffentlicht. Unter www.facebook.com/dioezesanrat können Sie den Impuls kommentieren, eine Erfahrung weitergeben oder auf ein gutes Beispiel (best practice) verweisen (oder Sie schreiben uns eine Mail).

Impressum

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Herausgeber:
Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising
Schrammerstr. 3/VI., 80333 München
www.dioezesanrat-muenchen.de

Redaktion:
Dr. Walter Bayerlein, Hans Fellner, Dr. Martin Schneider, Rita Spangler

Kontakt: 
MSchneider@eomuc.de

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