Inspirationen - Ermutigende Zitate zur Ökumene

Zahlreiche Kirchenvertreter haben sich in den vergangenen Monaten und Jahren hoffnungsvoll und ermutigend zum Thema Ökumene geäußert. Einige der wichtigsten Zitate haben wir hier zusammengestellt.

Sonnenaufgang
"Beziehen Sie sich immer auf die Taufe: Ein Glaube, eine Taufe, ein Herr, so sagt uns Paulus, und daraus ziehen Sie dann die Konsequenzen! Ich werde es niemals wagen, eine Erlaubnis zu geben, um das zu tun, denn das ist nicht meine Kompetenz. Ein Glaube, eine Taufe, ein Herr. Sprechen Sie mit dem Herrn, und schreiten Sie voran! Mehr wage ich nicht zu sagen."
Antwort von Papst Franziskus im November 2015 auf die Frage, wann endlich Eucharistische Mahlgemeinschaft zwischen Katholiken und Lutheranern möglich sein wird
"Die Prozesse der Globalisierung und Säkularisierung und die Herausforderung durch die neue Begegnung zwischen Christen und Glaubenden anderer Religionen erfordern, dass die Jünger Christi ihren Glauben, ihre Liebe mit neuer Dringlichkeit bezeugen. Der Geist des auferstandenen Herrn möge unsere Herzen und unser Denken befähigen, in der Beziehung zwischen unseren Kirchen die Frucht der Einheit zu bringen, so dass wir zusammen der Einheit und dem Frieden der gesamten Menschheitsfamilie dienen."
Gemeinsame Internationale Kommission für den Theologischen Dialog zwischen der Römisch-katholischen und der Orthodoxen Kirche, Dokument von Ravenna 2007
Brücke
"Wer Ökumene als ‚Ökumene einer gelebten Gemeinschaft' versteht wird sich an vielem freuen, was wir in unseren Kirchen erleben. Ich habe mehrere beglückende ökumenische Gottesdienste erlebt. Das waren intensive Erfahrungen der Gemeinschaft. Diese Erfahrungen lassen mich hoffen. Sie sind kein Wunschtraum. Sie sind Realität. Und wer weiß was der Heilige Geist daraus wachsen lässt."
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in: Sonntagsblatt 30, Seite 7
"Stellen wir uns ein Prisma vor: Ein Prisma ist eine Einheit, aber alle seine Teile sind anders; jedes hat seine eigene Besonderheit, sein Charisma. Das ist Einheit in Vielfalt. Auf diesem Weg tun wir Christen das, was wir mit dem Begriff Ökumene benennen, wir bemühen uns sicherzustellen, dass diese Vielfalt durch den heiligen Geist stärker in Einklang gebracht werden kann und zu einer Einheit wird."
Papst Franziskus in Caserta
"Pluralität ist kein Unglücksfall, sondern die Wirklichkeit pfingstlicher Erfahrung."
Dr. Christian Hennecke, ehemaliger Regens, heute Leiter der Hauptabteilung Pastoral im Hildesheimer Generalvikariat, beim Kongress "Kirche hoch zwei" im Februar 2013 in Hannover
Vatikan Kuppel Petersdom
"Ja, liebe Brüder und Schwestern in Christus, fühlen wir uns alle dem Gebet unseres Heilands beim Letzten Abendmahl – der Bitte: ‚ut unum sint' – innig vereint. Bitten wir den barmherzigen Vater, dass wir den Glauben, der uns am Tag unserer Taufe geschenkt wurde, in Fülle leben und dass wir ein freies, frohes, mutiges Zeugnis für ihn ablegen können. Das wird unser bester Dienst für das Anliegen der Einheit unter den Christen sein, ein Dienst der Hoffnung für eine noch von Spaltungen, Auseinandersetzungen und Rivalitäten gekennzeichnete Welt. Je treuer wir in Gedanken, Worten und Werken dem Willen Gottes folgen, umso mehr bewegen wir uns wirklich und wesentlich auf die Einheit zu."
Ansprache von Papst Franziskus an die Vertreter der Kirchen und der verschiedenen Religionen am 20. März 2013
"Im Sinne dessen, dass sich die katholische Kirche im Laufe des Konzils ausdrücklich darauf besonnen hat, eine ‚ecclesia semper reformanda' – d.h. eine Kirche, die permanent der Erneuerung bedarf – zu sein, ist sie nicht etwa eine ‚Kirche der Reformation' geworden; man könnte aber vielleicht – wie der Jesuit und Publizist Mario von Galli 1962 – davon sprechen, dass sie sich von der ‚Gegenreformation' verabschiedet und auf den Weg einer ‚Mitreformation' begeben hat.
Ökumenebischof Gerhard Feige in: Katholische Thesen zum Reformationsjubiläum, These 4
Kerzen
"Der Geist der Ökumene bedeutet nicht, sich übereinander zu erheben, sondern zueinander hinabzusteigen, dorthin, wo der andere lebt, wo er Zeugnis gibt."
Erzbischof Reinhard Kardinal Marx in der Predigt zum Ökumenischen Gottesdienst
anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen 2013
"Der Dialog entsteht aus einer respektvollen Haltung einer anderen Person gegenüber, aus der Überzeugung, dass der andere etwas Wertvolles zu sagen hat, Vorraussetzung dafür ist, im eigenen Herzen Platz zu machen für den Standpunkt, die Meinung und das Angebot des Anderen."
Papst Franziskus im Gespräch mit Rabbiner Abraham Skorka, in: Über Himmel und Erde, München 2013, Seite 14
Kreuz Taizétreffen
"Die Einheit der Christen: Man wird sie eines Tages feststellen als etwas, das schon eingetreten ist."
Frère Roger Schutz
"Die Trennung der Christenheit soll nicht sein, sie ist objektiv gesehen Schuld und Skandal. Sagen wir nicht: Wir heutigen Christen tragen an der Trennung keine Schuld, sie geschah vor uns und ohne uns. Wir heutigen Christen werden dann schuldig, wenn uns der Zustand der Trennung gleichgültig lässt und wenn wir keinen Finger rühren, um diesen Zustand zu überwinden. Man sagt gerne, die Überwindung der Spaltung sei das Werk Gottes und seines Geistes. Das ist wahr. Aber es gefällt Gott sein Werk durch Menschen zu tun, und der Geist pflegt im Geist der Menschen zu wirken. Die Berufung auf Gott darf kein Alibi für unsere Gleichgültigkeit und unsere Saumseelsigkeit sein." 
Heinrich Fries, Die Christenheit heute im Zeichen der Ökumene, III



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