Katholikentag<br/>Stuttgart 2022

Ausstellung "Religionen der Welt" beim Katholikentag 2022

Über 1.000 Besucher/innen erleben die Ausstellung mit allen Sinnen

Sabine Leitl testet mit dem Aufsichtspersonal die Anordnung der Gebetswürfel in Leichter Sprache
Anordnung der Gebetswürfel in Leichter Sprache
„Kein Weltfriede ohne Religionsfriede“ und „Kein Religionsfriede ohne Religionsdialog“. Diese Botschaft prangt bereits zu Beginn der Ausstellung auf einem großen runden Tisch, angeordnet um einen Globus und ergänzt mit Friedensworten in verschiedenen Sprachen. Diese Zitate aus dem Projekt Weltethos von Hans Küng, künstlerisch gestaltet von Pastoralreferentin Regina Altendorfer, empfangen die mehr als 1.000 Besucher/innen der Ausstellung im Haus der Wirtschaft in Stuttgart. Dort lädt die Ausstellung „Religionen der Welt – eine Entdeckungsreise mit allen Sinnen“ ein, die fünf großen Weltreligionen Judentum, Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus und Buddhismus kennenzulernen. Während des 102. Deutschen Katholikentages konnten sich die Interessierten an 10 Stationen informieren und mit allen Sinnen Neues erleben und barrierefrei erfahren.
Claudia Böhme testet den Hörstift für blinde Menschen
Der Hörstift ermöglicht blinden Menschen eine selbständige Aneignung der Ausstellung
„Der Zugang zu Wissen wird hier leicht gemacht, Gegenstände können hier ertastet, Klappen geöffnet und Deckel gehoben werden, das macht neugierig und offen für neues Wissen“,  erläutert Regina Georg, Kuratorin und Ideengeberin für die Ausstellung, das Konzept.  Manches konnte man schmecken, wie Datteln zum muslimischen Fastenbrechen oder riechen, wie den Duft einer mit Vanille getränkten Lotusblumen, einem wichtigen Symbol aus dem Hinduismus. „Die Menschen haben das Angebot sehr gut angenommen, wir sind überwältigt vom Zuspruch und dem großen Interesse“, zeigte sich Projektleiterin Anneliese Kunz-Danhauser sehr zufrieden mit dem Erfolg der Ausstellung.
Applaus gehörloser Menschen nach der Führung durch die Ausstellung
Applaus gehörloser Menschen nach der Führung durch die Ausstellung
Die Ausstellung macht viele Familien neugierig und hält auch für Menschen Wissen und Überraschungen bereit, die mit einer Behinderung leben und Barrierefreiheit in verschiedenen Richtungen brauchen. Die wichtigsten Texte werdenn Leichter Sprache präsentiert. Verantwortlich dafür ist Gemeindereferentin Sabine Leitl, die zusammen mit einem Prüfteam von „Einfachverstehen“ für die Umsetzung sorgte. Für Menschen mit Sehbehinderung können die Informationen mit einen Hörstift abgerufen oder mit Brailleschrift ertastet werden. Die Beratung dafür kam von Claudia Böhme, einer Museumspädagogin, die aufgrund ihrer eigenen Sehbehinderung Expertin auf diesem Gebiet ist. Angelika Sterr, Gemeindereferentin in der Gehörlosenseelsorge mit Deutscher Gebärdensprache (DGS) führt Menschen mit Hörschädigung in Gebärdensprache durch die Ausstellung.
Die Wanderausstellung, die im Bildungswerk Rosenheim entwickelt wurde und in Kooperation mit der Abteilung Pastoral Menschen mit Behinderung nun zum ersten Mal auf Reisen gehen konnte, wurde von Aktion Mensch gefördert. Nach der pandemiebedingten Pause, kann die Ausstellung nun gebucht werden.

Regina Georg, Fachreferentin Geistige Behinderung