Sommer-/Herbst-Impulse zu den Zuspruchkarten in leichter Sprache

 
Breze mit Breze
(c) Florian Wagner

Kontrastprogramm

Jesus sagt:
Kommt alle zu mir:
Mit eurer Mühe, mit eurer Last,
unter der ihr leidet.
Ich will euch Ruhe schenken.
Matthäus 11,28
 
Mühe, Last und Leiden sind im wahrsten Sinne des Wortes drei „Schwerpunkte“, die deutlich beschreiben, wie unser Alltag, unser Leben zur Qual werden kann. Wie mühselig ist es, wenn unsere Anstrengungen so gut wie nie gewürdigt werden? Wie belastend sind die täglichen Herausforderungen im Beruf, in der Pflege eines Angehörigen und zu Hause? Wieviel Leid können Menschen noch ertragen, wenn Krieg und Not kein Ende finden?

Ein völliges Kontrastprogramm dazu von Jesus: Unterstützung und Hilfe ist auf dem Weg zu Dir – ein Geschenk der Ruhe sollst Du bekommen!

Er verspricht kein erholsames Wellnessprogramm. Vielmehr soll in den Belastungen unserer Tage Ruhe einkehren. Die, die so gebeugt sind und werden, sollen die belebende Fülle des Lebens erhalten. Er richtet sich an die Armen, die Leidenden, die Hungrigen, die Friedensstifter und die Verfolgten – seine Unterstützung ist ihnen stets gewiss. Seine Zusage bringt Leben zurück, wie wir es ersehnen und so dringend benötigen.

 
Zuspruchkarte Pflaster
(c) Florian Wagner

Unbegrenzt

Schau her, ich verbinde ihre Wunden
und bringe ihr Heilung.
Ich will sie heilen.
Ich schenke ihr Frieden, auf Dauer.
Jeremia 33,6
 
Aua! Und dann ist es passiert. Schnell hat man sich beim Gemüseschneiden verletzt oder sich eine Wunde bei der Gartenarbeit zugefügt. Schmerzhaft. In vielen Fällen hilft ein wenig Salbe und ein schützendes Pflaster. Für Kinder braucht es manchmal auch ein bisschen mehr. Da ist ein zusätzliches tröstendes Wort dringend notwendig.

Gut, wenn man spüren darf, da ist jemand da, der sich um mich sorgt, der mich versteht und weiß was ich in diesem Moment wirklich benötige. Wundheilung ist ein Prozess, der teilweise unsichtbar geschieht. Ein Prozess, der auch Zeit braucht. Manche Wunden wollen nie oder nur sehr langsam heilen, da ist auch eine Salbe oder ein großes Pflaster nicht mehr ausreichend.
Umso wichtiger und tröstlicher ist es, dass gerade in diesen schmerzhaften Momenten jemand an meiner Seite ist, der mir die Hand reicht und mich spüren lässt, du bist nicht allein: Gottes heilender Zuspruch gilt in allen Momenten. Immer wieder. Unbegrenzt. Dauerhaft.

 
Schiff auf Sand
(c) imago / Panthermedia

Mahnung

Gott freut sich über sein Volk.
Er rettet die Unterdrückten.
Psalm 149,4
  
Wenn man die täglichen Nachrichten sieht oder liest, fragt man sich: „Wie soll das noch alles weitergehen?“ Hungerkatastrophen, Kriege, abscheuliche Verbrechen gegen die Schwächsten, die nicht enden wollende Corona-Pandemie, die Folgen des Klimawandels mit großen Dürren, Waldbränden, Überflutungen und schweren Stürmen … Unsere Welt brennt in vielerlei Richtungen. Gottes Freude über sein Volk müsste sich nach diesem aktuellen Zustandsbericht wirklich in Grenzen halten.

„Und Gott sah, dass es gut war“ (Gen 1,12) – wirklich? Ja! Die Erde wurde für uns wunderbar geschaffen. Doch es scheint, dass wir blind geworden sind für die Schönheit dieser Welt. Es scheint, dass wir taub geworden sind für die mahnende Stimme Gottes. Dennoch verstummt Gott nicht. Dennoch bleibt das Angebot zur Umkehr bestehen. Dennoch gilt seine bedingungslose Liebe für alle. Gerade, für die, die am Rand stehen und ums Überleben kämpfen. Ist es nicht Zeit sich an ihre Seite zu stellen? Ist es nicht Zeit einen komplett neuen Weg einzuschlagen? Es wird ganz sicher nicht leicht, doch Gottes Liebe und Freude an uns ist jede Mühe wert.

 
Buch
(c) imago / Panthermedia

Besonnenheit

Denn Gott hat uns nicht einen
Geist der Feigheit gegeben,
sondern den Geist der Kraft und
der Liebe und der Besonnenheit.
2. Timotheusbrief 1,7
 
Jeder kennt Momente, in denen man richtig Angst hat, sich fürchtet, vielleicht schon seit Kindertagen. Da ist z.B. die Angst vor bestimmten Tieren oder Höhenangst. Daneben gibt es aber auch viel tiefer greifende Ängste. Es sind Momente, in denen man sich vor einer Diagnose des Arztes fürchtet, ebenso die Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, bei einer Prüfung zu versagen oder die Angst einen lieben Menschen zu verlieren. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben nochmals ganz neue Ängste in uns aufkommen lassen.
Ängste aller Art lähmen uns und es kommt die Gefahr auf, dass wir unser Leben vor lauter Angst nicht mehr leben können, wie wir möchten.
 
Paulus schreibt aus dem Gefängnis, also aus einer ebenso angstvollen und lebensbedrohlichen Situation heraus an Timotheus, der Probleme hat die Frohe Botschaft zu verkünden: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Feigheit gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“
 
Ein wahrhaft starke und Mut machende Zusage wider aller Ängste! Dieser Geist ist bereits da, in uns angelegt. Allein dies zu wissen, gibt mir bereits Kraft und Motivation, die Situationen in meinem Leben, die mich beängstigen, genauer und mutig in den Blick zu nehmen. Mein Glaube allein kann nicht einfach meine Ängste beseitigen. Jedoch hilft und unterstürzt er mich, den aufkommenden Belastungen Stand zu halten, und somit den Geist der Kraft, der Liebe und Besonnenheit ein Stück weit sichtbar werden zu lassen.

 
Sprungturm im Schwimmbad
(c) imago / Jan Huebner

Herausforderung

Fürchte dich nicht
und hab keine Angst.
Denn der Herr, dein Gott ist bei dir,
wo immer du auch bist.
nach Josua 1,9
 
Ein bekanntes Bild aus Filmen oder real aus der Kindheit: Man steht ganz oben auf dem 10-Meter-Sprungturm. Springen oder doch wieder zurück gehen? Mutig den Schritt nach vorne wagen oder den Rückzug antreten? Der Blick von außen ist auf mich gerichtet. Der Druck ist groß. Sollen alle sehen, dass ich dieser sportlichen Leistung nicht gewachsen bin?

Es gibt tatsächlich Momente im Leben, da ist man den Herausforderungen nicht (mehr) gewachsen. Das Leben wächst einem über den Kopf. Alles erscheint zu schwer, zu überfordernd, zu belastend. Angst wird zum ständigen und mächtigen Begleiter. Mit dieser Last im Gepäck lässt sich nicht mehr viel anfangen im Leben. Man möchte sich am liebsten vor der Welt verstecken.

Unbestritten – Leben ist eine ständige Herausforderung. Dabei gilt es tief in sich hineinzuschauen und sich zu fragen: Lebe ich mein Leben, wie es mir mein Herz sagt? Oder: Werde ich von anderen „gelebt“? Für beides gilt: Fürchte Dich nicht! Dies ist natürlich einfacher gesagt als getan.

Doch! Überraschung! Gottes Nähe gießt sich in jedes (unruhige) Herz. Er spürt Dich in jedem Winkel auf, in welchen Du Dich auch verkrochen hast. Er springt mit Dir hinein oder zurück ins Leben. Fürchte Dich nicht! Nur ein kleiner Windhauch Offenheit von Dir für diese Gottesnähe und in kleinen Etappen kommt mehr Kraft zurück, als Du denkst. Dein Gott ist bei Dir! Ein Kämpfer mit Dir wider aller Ängste und Überforderungen.

 
Sekttrinkende vor Wasserfall
(c) imago / Westend61

Sicherheitspaket

Der Herr, dein Gott ist in deiner Mitte.
Er ist ein Held, der rettet.
Er freut sich und jubelt über dich.
Er schweigt in seiner Liebe
über deine Fehler.
Voller Begeisterung jubelt er laut über dich.
Zefanja 3,17
  
Heute ist Partystimmung! Gelegenheit, die Korken knallen zu lassen und sich mal selbst zu feiern! Warum auch nicht? Momente, die einen belasten, gibt es doch genug. Da darf man doch auch mal ausgelassen feiern.

Geteilte Freude ist doppelte Freude. Gott freut sich mit Dir! Er jubelt darüber, dass Du lebst, dass es Dich gibt. Als Geschenk erhältst Du dazu ein großes „Sicherheitspaket“. Er versichert Dir, dass seine Nähe und Liebe zu Dir unverbrüchlich besteht, ganz egal, in welche(r) Situation Du dich gerade befindest oder gebracht hast. Wenn das kein Grund zur Freude ist!

 
Hände um Kerze
(c) imago / Westend61

Lichtbringer

Dunkelheit mache ich zu Licht.
Was krumm ist, mache ich gerade.
Das werde ich tun und ich
ändere meine Meinung nicht.
nach Jesaja 42,16
 
Kein Durchblick mehr! Gefühlt geht gerade alles den Bach runter! Totales Chaos und Finsternis in meinem Leben! Ich weiß gerade nicht, wo mir der Kopf steht! Es gibt diese Momente, in denen man sich wirklich in einer Sackgasse befindet und man keinen Ausweg mehr zu finden scheint.

Gerade in diesen schrecklichen Tagen ist man dankbar für jede helfende Hand, jedes erlösende und Mut machende Wort. Da ist beispielsweise ein guter Freund, ein Arbeitskollege, eine Schwester oder ein Bruder, der spürt, was Du jetzt brauchst. Diese Helfer in Deiner Not bringen Dir Hoffnung und Licht zurück in Deine dunkle und aussichtslos scheinende Welt.

Der Prophet Jesaja verheißt uns einen Gott, der genau dies für uns alle sein möchte: Ein Lichtbringer im Dunkeln, einer, der alles wieder zurechtbiegt, wo alles krumm und mühselig geworden ist. Es setzt sogar noch einen drauf: Das alles macht er unablässig – nicht nur einmalig für einen kurzen Moment. Dauerhafte Heilung ist auch mir verheißen! In einer Zeit, in der ständig alles in Bewegung und Veränderung ist, erhalte ich eine Zusage, auf die ich mich felsenfest stützen kann.

 
Taschentuch_Knoten im Handtuch
(c) imago / Imagebroker

Unvergessen

Gott sagt zu mir:
Ich vergesse dich nicht.
Schau: Ich habe dich auf meine
Hände geschrieben.
nach Jesaja 49,15–16
 
Geht es Ihnen auch häufig so? Eine Person stellt sich mit Namen vor. Wenige Tage oder vielleicht sogar wenige Stunden später trifft man die Person erneut und hat den Namen bereits wieder vergessen. Dies geschieht sicherlich nicht in böser Absicht. Doch es ist dennoch so manchem peinlich, man ärgert sich und man zweifelt an seinen geistigen Fähigkeiten.

Dinge, Namen oder Personen zu vergessen ist zutiefst menschlich. Vorbeugend, um nicht nochmal etwas zu vergessen, fertigen wir daher gerne kleine Erinnerungshilfen an, sichtbar oder unsichtbar.

Bestätigung für solche Präventivmaßnahmen finde ich heute auch etwas schmunzelnd beim Propheten Jesaja. So könnte ich fragen: Braucht Gott auch eine Erinnerungshilfe? Kann er sich meinen Namen auch nicht merken, wenn er ihn in seine Hände schreiben muss?

Natürlich nicht. Ganz im Gegenteil. Bei ihm können wir sicher sein: Ich werde niemals von Gott vergessen! Egal in welche Situation ich mich gebracht habe – er steht zu mir! Auch wenn ich zweifle oder selbst ihn vergessen habe: Seine Liebe zu mir gilt mit Beginn meines Lebens und endet auch nicht mit meinem Tod. Ich bin und bleibe unvergesslich!

 
Mensch vor Gipfelkreuz
(c) imago / McPhoto

Ruhepol

Jesus sagt:
Ich habe zu euch geredet,
damit ihr Frieden in mir habt.
In der Welt habt ihr Angst, aber habt Mut:
Ich habe die Welt überwunden.
Johannes 16,33
 
Die Welt verändert sich in einem rasanten Tempo. Alles wird digitaler und somit verstärkt unpersönlich, gleichsam undurchsichtiger und unkalkulierbarer. Der Fortschritt ist Fluch und Segen zugleich. Weltweite Krisen, die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg – alles hat rasch Auswirkungen auf uns persönlich. Die leidende Welt begegnet uns direkt in unserem Alltag. Kein Wunder, dass immer mehr verängstigt und erschöpft auf der Strecke bleiben. Wo sind nur die verlässlichen „Ruheinseln“ geblieben? Wo sind die Orte und Rückzugsmöglichkeiten, die Ruhepole, die Kraft und Zuversicht geben?

Im Johannesevangelium kündigt auch Jesus seinen Jünger an, dass dunkle Zeiten anbrechen werden. Er prophezeit ihnen, dass selbst sie ihn aus Angst verlassen werden. Doch er beruhigt sie und macht ihnen Mut. Für ihn ist klar: Ich werde siegreich den Tod hinter mich lassen. Die Auferstehung ist mein Sieg. Lasst Euch nicht beirren! Ich stehe Euch in den dunkelsten Stunden bei! Ich habe diese Welt mit all ihren Leiden überwunden. Wir können daher mutig den Herausforderungen dieser Zeit entgegentreten – sein starker Rückhalt ist uns gewiss.

 
Wanderschuhe
(c) Florian Wagner

Gestärkt

Gott ist meine Kraft.
Er macht meine Füße schnell.
Wie die Füße von einem Hirsch.
Er lässt mich
sicher über die Berge gehen.
Habakuk 3,19
 
In welchen Situationen bin ich besonders flink auf den Beinen? Gelegenheiten dazu gibt es da sicher reichlich: Wenn ich noch unbedingt meinen Zug erreichen möchte oder wenn eine kaum lösbare und belastende Situation auf mich zukommt, vor der ich am liebsten ganz schnell davon rennen möchte …

Häufiger bin ich jedoch eher müde und träge, scheue die Belastungen und ziehe mich lieber zurück. Woran kann das liegen? Habe ich das Vertrauen in mich selbst verloren? Zweifle ich an meinen Fähigkeiten? Haben mich schlechte Erfahrungen vorsichtiger und zurückhaltender werden lassen?
Ganz klar, so mancher Weg ist beschwerlich und wirkt unbezwingbar. Dabei sieht man eher die Strecke, die es noch zu überwinden gilt, und man übersieht hierbei leicht, dass bereits einiges an Wegstrecke sehr erfolgreich hinter einem liegt, inklusive vieler Umwege und Rückschläge.

Der Prophet Habakuk war in einer ähnlichen Situation. Doch er erkannte in den Zumutungen und Belastungen, denen er ausgesetzt war, dass alle Mühen nicht umsonst gewesen sind. Freude und Dankbarkeit stellten sich ein. Ein „neuer Mensch“ war geboren, der zielsicher und gestärkt durch Gottes Nähe den eigenen Weg unaufhaltsam weitergeht.
Immer wenn ich vor besonderen Aufgaben stehe, tut es mir gut, an „Wendepunkte“ wie diese zu denken. Sie geben mir tatsächlich Sicherheit. Dabei ergeben sich für mich oft neue Perspektiven, mit denen ich so sicher nicht gerechnet hätte.

 
Regenschirme
(c) imago / Westend61

Geschützt

Bitte um den Schutz von Gott,
bei allem was du tust.
Dann werden deine Pläne
gelingen.
Sprüche 16,3
 
Wir lernen früh: Arbeite strukturiert! Mach Dir einen Plan für Dein Leben! Beziehe mögliche Schwierigkeiten in Deine Planungen mit ein, dann wirst Du sicher erfolgreich sein.
Einen klaren Plan für sein Leben zu haben ist definitiv eine gute Sache. Das Gegenteil, einfach planlos ins Leben zu gehen, führt schnell ins Nichts. Bei allen Überlegungen bleit eines gewiss: Die Ungewissheit. Wir haben es nicht in der Hand. Lebenspläne ändern sich schneller als man denkt. Da braucht es Flexibilität. Doch auch diese hilft uns nur begrenzt weiter. Die Sinn- und Zielfrage muss am Ende jede:r für sich beantworten. Manches wird erst in einer persönlichen und intensiven Rückschau klarer.

Einer hat da etwas ganz Besonderes mit Dir vor – spürst Du es? Gehen Dir jetzt die Augen auf? Rührt sich Dein Herz? Leben in Gottes Begleitung und in seiner Fülle überrascht Dich jeden Tag neu. Menschliche Pläne können sich täglich ändern – Gottes Plan mit Dir bleibt unveränderbar.

 
Vorhängeschloss
(c) imago / Panthermedia

Fixpunkte

Die Güte von Gott hat kein Ende.
Sein Erbarmen hört niemals auf,
jeden Morgen ist es neu.
Groß ist die Treue von Gott!
Klagelieder 3,22–23
 
Heute musste ich an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ denken. Dort ist zu sehen, wie der Protagonist Phil Connors in einer Zeitschleife feststeckt. Jeder Tag verläuft gleich. Er sieht jeden Tag dieselben Menschen. Ebenso geschieht ihm jeden Tag auf die Sekunde genau das Gleiche. Was am Anfang noch faszinierend sein mag, ist auf die Dauer doch ziemlich eintönig, vorhersehbar und langweilig.

Da bevorzuge ich doch lieber ein abwechslungsreiches Leben. Dennoch braucht es Konstanten für meinen Alltag, sonst bin auch ich überfordert. Ich brauche nicht jeden Tag pünktlich mein Mittagessen oder die Lektüre meiner Zeitung. Aber es braucht meine Fixpunkte. Dazu gehören meine Kollegen, Freunde, mein Ehepartner. Ein regelmäßiger Austausch oder Unternehmungen mit ihnen sind mir sehr wichtig. Aber auch tägliche Momente der Ruhe, der Reflexion sind für mich unerlässlich. Hier darf ich spüren, dass Gott mit mir im Austausch steht. Treu. Zu jeder Uhrzeit. 24/7, rund um die Uhr.
Ein gemeinsamer Start am Morgen und eine gemeinsame Rückschau am Abend mit einem Gebet geben mir Kraft und Halt für meinen oft herausfordernden Tag. Ich kann bitten und abgeben. Gott sei Dank!

 
Friedenstaube aus Papier
(Foto: imago / snapshot)

Zusage

Gott segne und behüte dich.
Gott wende sich dir liebevoll zu.
Gott tue dir Gutes.
Gott schenke dir Frieden.
Numeri 6,24-26
 
„Zusage erhalten! Ja, es hat gereicht! Ich bin dabei!“ – wer so etwas ausruft ist voller Freude und Dankbarkeit für die Chance, die man bekommen hat. Das, worauf man so lange hingearbeitet und gehofft hatte, hat sich nun tatsächlich erfüllt. Auch wenn man noch nicht genau weiß, was auf einen nun zukommen wird, die Grundstimmung ist positiv und voller Zuversicht.

Zusagen aller Art bringen in der Regel Freude mit sich, da sich Wünsche erfüllt haben und persönliche Pläne nun in die Tat umgesetzt werden können. Gottes Zusage an uns startet bereits mit dem Beginn unseres kostbaren Lebens, der Auftrag, diese an andere weiterzugeben, ebenso. Wer in die Welt blickt, ist jedoch erschüttert. Krieg und Leid nehmen immer mehr zu. Wo ist nur der uns zugesagte Frieden für diese Welt voller Unruhen und Katastrophen?

Gott sagt uns seine Liebe, seine Begleitung und seinen bedingungslosen Frieden zu. Doch es scheint, dass er immer mehr verstummt und verhallt in den Menschen. Das Streben nach Macht und Einfluss begraben alle Chancen zum wahren Frieden.

Doch Gottes Zusage verstummt eben nicht. Niemals. Es ist Zeit. Zeit zum Hineinhören in uns. Wir können ihn hören und wiederentdecken. „Kehr um! Ich bin bei Dir.“ Wenn immer mehr leise werden, um Gottes Stimme in sich zu hören und gleichsam immer lauter werden, die Stimme erheben und sich in Wort und Tat einsetzen für dauerhaften Frieden und Gerechtigkeit, dann wird Gottes Zusage für alle sicht- und spürbar. Eine dauerhafte Friedenszeit bricht an. Ja! Ich bin dabei!

 
Puzzleteil grün
(Foto: imago / Shotshop)

Nichts

Ich bin ganz sicher:
Nichts kann uns trennen von der Liebe
von Gott: Nicht Tod und nicht Leben.
Nicht Engel und auch nicht andere Mächte.
Nicht Höhe und nicht Tiefe.
Nichts auf der ganzen Welt.
Nichts kann uns trennen von der Liebe von Gott,
die wir erfahren in Jesus, unserem Herrn.
Römerbrief 8,38–39
 
„Was gibt es Neues?“, frage ich einen Freund, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe. „Nichts! Absolut nichts Neues!“, so seine kurze, jedoch deutliche Antwort. „Das ist nicht viel“, denke ich mir, spreche es aber nicht aus. „Nichts“ ist schwer zu begreifen und vorstellbar. Das kann es doch eigentlich gar nicht geben. Es bereitet mir Unbehagen. Es passt mir nicht. Ich erwarte mir einfach mehr.

Dennoch bin ich doch oftmals sehr froh über ein „Nichts“: Es ist nichts passiert! Mir fehlt nichts! Es ist heute mal nichts zu tun … Und nun kommt ein weiteres wunderbares verheißungsvolles „Nichts“ hinzu!

Der Römerbrief bringt mir diese deutliche Nachricht, die mir zu Herzen geht. Nichts wird mich von Gottes Liebe jemals trennen! Es gibt nichts, was diese Zusage nur einen Hauch schmälern könnte – wir finden absolut nichts! Diese Zusicherung gibt mir Halt in den Lebenssituationen, die mich zum Wanken und Zweifeln bringen. Ich darf erkennen und annehmen, dass Gottes Maßstäbe nicht mit menschlichen Einordnungen vergleichbar sind. Untrennbar. Unverrückbar. Unglaublich! Ein „Nichts“ ist ein Garant für Gottes nie endende Liebe zu mir!

 
Herz im Sandstrand
(Foto: imago / Westend61)

Zugemutet

Gott ist Liebe.
Wer in der Liebe bleibt,
der bleibt in Gott.
Und Gott bleibt in ihm.
nach 1. Johannesbrief 4,16 b
 
Sie lässt mich schweben.
Sie bringt mich komplett durcheinander.
Sie lässt mich Dinge tun, die ich so sicher nie getan hätte.
Sie ist eine Zumutung, da sie in mir Gefühle verursacht, die richtig schmerzhaft sein können.
Sie hält mich aber auch jung und fit.
Sie fordert mich heraus und lässt mich gleichsam auch wieder alt aussehen.
Sie weiß mich von einer unbeschreiblichen Art anzusprechen.
Sie rührt mich an und weist mich gleichsam hart zurecht.
Sie bringt mir ein Strahlen und Tränen in meine Augen.
Sie gibt mir manchmal mehr, als ich brauche, und stiehlt mir dabei die Worte aus meinem Mund.
Sie weitet meinen Horizont und lässt mich manchmal komplett ratlos zurück.
 
Wie könnte wohl die Frage auf diese Vielzahl von Antworten lauten?
Was ist eine Gotteserfahrung? Und/Oder: Was ist die Liebe? Jetzt bist Du gefragt!

 
Wegweiser
(Foto: imago / Chromorange)

Versicherungsschutz

Gott hat seinen Engeln befohlen:
Dich zu behüten
auf allen deinen Wegen.
Sie sollen dich mit ihren Händen tragen.
Damit dein Fuß an keinen Stein stößt.
Psalm 91,11-12
 
Für vieles in unserem Leben kann man Versicherungen abschließen – das eigene Auto, das Haus, der Hund, ja sogar die Hände oder Füße können versichert werden. Doch für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens stehen einem keine Versicherungen zur Seite.

So gibt es u. a. keinen Versicherungsschutz gegen Liebesschmerz, ebenso kann man sich nicht gegen Pechsträhnen absichern. Wie man es dreht oder wendet, unser Leben ist und bleibt unkalkulierbar! Das ist auch gut so! Herausforderungen und Überraschungen, positive, wie negative, sind die Würze unseres Lebens. Eine Sicherheit kann uns dabei keiner nehmen: Unser Gott geht alle Wege mit. Sein uneingeschränktes „Ja“ gibt mir Zuversicht und wahrhaftigen Schutz vor den täglichen Prüfungen meines Alltags.

 
Mann klettert über Zaun
(Foto: imago / Westend61)

Unermüdlich

Gott gibt den Müden Kraft.
Und die Schwachen macht er stark.
nach Jesaja 40,29
 
Der Prophet Jesaja weiß Bescheid. Er muss es ja wissen. Unermüdlich verkündet er Gottes Wort. Trotz aller Hindernisse bleibt er unbeirrbar und zielstrebig. Seine Gottesbeziehung treibt ihn an. Prophet-sein ist wie ein Sportler, der unnachgiebig sein Erfolgsziel erreichen will. Eine vergleichbare Sportart wäre sicherlich der Hindernislauf. Möglichkeiten, den eingeschlagenen Weg dabei zu verlassen, gibt es wahrlich viele: Die Hindernisse sind zu hoch, die Wegstrecke zu lang oder schlecht zu begehen, der Körper streikt, schließlich gefährden Müdigkeit und Überlastung den Erfolg.

Der Hindernislauf ist definitiv ein gutes Bild für mein eigenes Leben. Manchmal bin ich zu müde oder kraftlos, mich den Hindernissen, die vor mir stehen, zu stellen. Dann rollt das Leben einfach über mich hinweg. Da ist es gut, wenn einem eine helfende Hand, eine Freundin, ein Freund oder ein Coach zur Seite gestellt wird, die/der mir neue Möglichkeiten aufzeigt, die mich zum Erfolg führen könnten. Manchmal reicht auch schon ein ermutigendes Wort, das mich vorwärtsbringt. Gottes „Trainingsplan“ mag manchmal eine Zumutung sein, doch ein unbeschreiblich erfüllendes Ziel ist mir verheißen, welches jede Anstrengung wert ist.

 
Frau auf Bank
(c) imago / Westend61

Erfrischend

Gott ist mein Hirt.
Es fehlt mir an nichts.
Ich darf mich ausruhen.
Auf der grünen Wiese
und am frischen Wasser.
Psalm 23,1-2
 
„Wie man sich bettet, so liegt man“ – ein altes Sprichwort voller Weisheit. Was kann es denn Schöneres geben, als nach einem arbeitsreichen Tag oder einer anstrengenden Wanderung auszuruhen oder zu rasten? Es ist so wunderbar, wenn uns die Möglichkeiten dazu gegeben sind.

In diesem Psalmwort steckt dieses zutiefst menschliche Bedürfnis nach Erholung, Entschleunigung und Unterbrechung von den Mühen des Lebens. Es ist zugleich ein Bild von Gott, der uns zur Ruhe bringt. Er weiß um unsere Bedürfnisse, unsere täglichen Belastungen und schenkt uns Frische und Klarheit.
Er will uns nicht zur Träg- oder Faulheit verführen. Nein, er bereitet uns eine Oase, die unseren Geist, unsere Seele und unser Herz wieder auflädt und neu ausrichtet. Hier bin ich wahrlich am richtigen Ziel angekommen.

 
Schäfer mit Tieren im Herbst
(c) imago / Blickwinkel

Zuversicht

Gott ist mein Hirt.
Muss ich durch ein dunkles Tal,
dann fürchte ich mich nicht.
Gott, du bist bei mir.
Dein Hirtenstab schützt und
tröstet mich.
Psalm 23,4
 
Wer lebt schon gerne in einem dunklen Tal? Dort, wo so gut wie nie die Sonne scheinen mag, dort muss alles trüb und leer, voller Hoffnungslosigkeit sein. Wer möchte da schon freiwillig leben?
Die Wahrheit ist hart: Wir sind immer wieder für längere Zeit oder gar dauerhaft dort zu Gast. Die Corona-Pandemie hat viele von uns in dieses dunkle Tal geführt. Man war abgeschnitten von vielen sozialen Kontakten. Das Leben war eingeschränkt und Angst vor der Erkrankung und dem Verlust eines lieben Menschen machte sich breit.

Zuversicht gibt mir in dieser Situation das Licht am Ende des Tunnels, des finsteren Tals. Ein treusorgender Hirte hat es für mich aufgestellt. Das Helle durchbricht die Dunkelheit. Einer hat sich nicht aus dem Staub gemacht. Einer wartet auf mich. Die Hoffnung ist sein Hirtenstab, der mich herausführt und leitet, auch wenn der Weg heraus beschwerlich und voller Hindernisse ist. Ich bin beschützt und getröstet. Die Freude, mit dem Hirten gehen zu dürfen, wird unbeschreiblich sein.

 
Pusteblume
(c) imago / CHROMORANGE

Versorgt

Ladet alle eure Sorgen
bei Gott ab,
denn er sorgt für euch.
1. Petrusbrief 5,7
 
Sorgen begleiten uns ein Leben lang – Sorgen um das Wohl der Kinder, der Eltern, der Freundin, des Freundes; Sorgen um den Arbeitsplatz, um die Gesundheit und viele weitere Sorgen gehen in unserem Leben ein und aus. Wer sich sorgt, der weiß um andere, der „fühlt Leben“, Bauchschmerzen, Kribbeln und Herzklopfen inklusive!

Zeit für einen Perspektivwechsel. Nicht nur Du sorgst Dich um vieles, jemand ist da für Dich und sorgt sich Tag täglich auch um Dich. Auch wenn Deine Sorgenlast groß und unlösbar erscheint, ist Deine „Versorgung“ gesichert. Gott selbst bereitet den Raum für Dich, er will auch Deine „Sorgen-Abladestelle“ sein. Zu ihm kannst Du jederzeit kommen und Deinen (Sorgen-)Ballast abgeben. Nicht alles wird dabei rasch (auf-)gelöst werden, doch mit leichterem Gepäck kannst Du gestärkt und mit neuer Tatkraft leichtfüßig den Belastungen des Alltags entgegentreten. Du gehst nicht allein. Für Dich wird gesorgt.