Abt Markus Eller OSB, Kloster Scheyern
Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage,
liebe Freunde unseres Klosters,
liebe Schwestern und Brüder, die Sie sich mit uns in diesen Tagen verbunden fühlen!
Zuerst danke ich für die guten Wünsche, die uns auch in diesen Tagen erreicht haben. Ich möchte sie auf diese Weise erwidern und mitteilen, dass es uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt allen gut geht. Wir hoffen, dass es so bleibt und dass es auch Ihnen allen gut bzw. den Umständen entsprechend gut geht.
Es ist auch für uns eine neue Erfahrung, ganz alleine zu beten und Gottesdienst zu feiern. Wer hätte es je gedacht, dass in einer solchen Situation der Bedrohung durch einen Virus der Besuch des Gottesdienstes fast eine Art Luxus darstellt.
Da es nun feststeht, dass wir die Kar- und Ostertage ohne Beteiligung von vielen Menschen begehen werden, möchte ich Ihnen sagen, dass wir es auch als unsere Verantwortung sehen, dies für Sie stellvertretend zu tun, weil Sie nicht dabei sein können. Aus diesem Grund werden ab dem Palmsonntag die Glocken wieder läuten und anzeigen, dass gebetet und Gottesdienst gefeiert wird. Es soll ein Zeichen der Verbundenheit mit allen Menschen sein, zu denen der Klang der Glocken dringen wird.
Zusätzlich wird ebenfalls ab Palmsonntag (außer Karfreitag und Karsamstag) um 20.00 Uhr die Benediktusglocke für drei Minuten läuten. Damit beschließen wir als Gemeinschaft unser gemeinsames Tagesgebet, die Komplet. Die drittschwerste Glocke (3,3 t) in unserem Turm ist dem hl. Benedikt, dem Patron Europas, geweiht. Sie trägt die Inschrift „Höre auf die Weisung des Meisters - Hl. Benedikt – bitte für uns“. Ihn wollen wir in der gegenwärtigen Situation um seine Hilfe anrufen und beim Läuten dieser Glocke gemeinsam das unten abgedruckte Gebet sprechen.
So verbleibe ich mit vielen Grüßen im Namen unserer ganzen Klostergemeinschaft. Denken wir aneinander und beten wir füreinander!
Ich wünsche Ihnen alles Gute und bleiben Sie gesund. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem wir wieder miteinander beten und Gottesdienst feiern können. Es wird ein Fest der Auferstehung sein, auch wenn es erst nach Ostern sein kann.
Abt Markus Eller OSB
Gebet in Zeiten der Corona-Krise
Allmächtiger, ewiger Gott,
von dir erhalten alle Geschöpfe Kraft, Sein und Leben.
Zu dir kommen wir, um deine Barmherzigkeit anzurufen,
da wir durch die Erfahrung der Corona-Pandemie,
die uns herausfordert und ängstigt, mehr denn je
die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz erfahren.
Dir vertrauen wir die kranken und alten Menschen an.
Sei du bei ihnen und ihren Familien, wenn sie sich einsam
und verlassen fühlen.
Hilf allen Gliedern der Gesellschaft, Verantwortung
zu übernehmen und untereinander solidarisch zu sein.
Stärke alle, die im Dienst an den Kranken bis an
ihre Grenzen gehen.
Auf die Führsprache der seligen Jungfrau Maria,
die mit uns auch in schweren Zeiten auf dem Weg ist,
bitten wir dich:
Segne mit der Fülle deiner Gaben die Menschheitsfamilie,
halte fern von uns allen Unfrieden
und schenke uns festen Glauben an deine liebende Nähe.
Befreie uns von der Krankheit,
die unser Leben so stark beeinträchtigt und bedroht.
Auf dich vertrauen wir und dich loben wir,
der du mit deinem Sohn, unserem Herrn Jesus Christus,
in Einheit mit dem Heiligen Geist lebst
und Herr bist in Zeit und Ewigkeit. Amen
Maria, Heil der Kranken, bitte für uns!
(Herausgegeben von der Erzdiözese München und Freising)