Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zu Ostern

11./12. April
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)

Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.

Osternacht

Auszug aus der

ERSTEN LESUNG

der Osternacht

Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich!
 
Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie.
 
Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!
 
Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut.


Harald Petersen

IMPULS
von Pastoralreferent Harald Petersen


Liebe Feldkirchner und Westerhamer, liebe Höhenrainer und Lauser,
liebe Schwestern und Brüder,

an Ostern überrasche ich meine Familie und Freunde gerne mit dem heute eher unüblich gewordenen Gruß der frühen Christen. Ich melde mich dann am Telefon nicht mit dem üblichen Grüß Gott oder Hallo sondern sage: „Der Herr ist auferstanden!“.
 
Die Reaktionen fallen recht unterschiedlich aus. Die meisten verdrehen liebevoll die Augen oder schütteln den Kopf und denken wahrscheinlich so etwas wie: „Ach ja, der wunderwunderliche Theologe halt“.
 
Einige wissen aber auch, oder haben es sich aus den vergangenen Jahren gemerkt, was zu tun ist und antworten: „Er ist wahrhaft auferstanden!“
 
Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!
 
Ich habe mir lange überlegt, ob ich diesen österlichen Gruß auch in diesem Jahr wieder benutzen werde. Passt dieses Glaubenszeugnis, dieses kleine Glaubensbekenntnis in die aktuelle Lage, in die Zeit der Coronakrise.
 
Als befreiendes Durchatmen, als Jubelruf nach den Klagen der Kartage oder Ausdruck der Freude, die sich bei mir jedes Jahr spätestens in der Feier der Osternacht einstellt kommt dieser Ruf sicherlich zu früh. Auch wenn die ersten Hoffnungszeichen zu sehen sind, dass wir in unserem Land die Pandemie vergleichsweise gut meistern werden. Sie ist noch lange nicht überstanden. Noch immer steigen die Zahlen der Neuerkrankten und auch die der Sterbenden.
 
Gleichzeitig scheint vielen Menschen im Kampf gegen die Pandemie die Puste auszugehen. Das gilt nicht nur für die Ärzte und das Pflegepersonal und all die anderen Dienstleisterinnen und Dienstleister. Das gilt auch für mich und alle anderen, die zuhause bleiben müssen. Die persönlichen Einschränkungen, die wirtschaftlichen Folgen, der Verzicht auf das öffentliche Leben werden mit jedem Tag und jeder Woche schwieriger zu ertragen.
 
Das merkte ich auch, wenn ich mit Mitchristinnen und Mitchristen über die Feiertage, die Gottesdiensten und die österlichen Traditionen spreche. Am 5. Fastensonntag einmal nicht in die Kirche zu gehen, das ist das eine. An Ostern Zuhause zu bleiben, nicht in der gewohnten Gemeinschaft feiern zu können, die Familie nicht zu treffen, das ist noch mal etwas ganz anderes. Vor allem die Feier der Osternacht, geht vielen Gläubigen schmerzlich ab.
 
Und während ich so darüber nachdenke, was in diesem Jahr alles anders ist, merke ich, wie ich den österlichen Gruß doch auf den Lippen trage: „Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!“
 
Vielleicht dient mir, dient uns dieser Ruf in diesem Jahr, wenn schon nicht als Jubelruf, zumindest als Durchhalteparole. Als Kraftquelle, als Motivation nicht nachzulassen, uns weiter den Herausforderungen der Pandemie zu stellen. Vor allem aber als Erinnerung daran, warum wir in diesem Jahr all die Einschränkungen auf uns nehmen. 
 
Wir verzichten auf die Gottesdienste in der Kirche, auf einen Teil unserer Traditionen, auf unsere sozialen Kontakte auch auf ein gutes Stück unserer Gemeinschaft aus einer zutiefst christlichen, ja österlichen Haltung: Aus der Überzeugung das jedes Leben zählt!
 
Der Schutz des Lebens jedes einzelnen Menschen ist wichtiger, als die Bedürfnisse und Wünsche der Vielen. Das gilt auch und besonders wenn es um den Schutz von schwachen, alten und kranken Menschen geht.
Papst Johannes Paul II. hat es so formuliert, an Ostern „offenbart sich der Menschheit nicht nur die unendliche Liebe Gottes, (...) sondern auch der unvergleichliche Wert jeder menschlichen Person.“
 
Liebe Schwestern und Brüder,
 
unser Glaube an die Auferstehung zeigt sich nicht nur darin, dass wir an Ostern in die Kirche gehen. Unser Glaube an ein Leben nach dem Tod wird dann wirklich glaubwürdig, wenn wir jetzt und heute Partei für das Leben ergreifen.
 
Die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod führt nicht dazu, das Leben gering zu achten oder leichtsinnig damit umzugehen. Die Hoffnung auf die Auferstehung führt zum leidenschaftlichen Einsatz für das Leben und das Heil der Menschen hier und jetzt. Auch, wenn das in diesen Tagen paradoxer Weise und ganz gegen unsere Gewohnheit heißen kann, etwas nicht zu tun.
 
In der Osternacht hören wir jedes Jahr die Lesungen von der Erschaffung der Welt, vom Bund, den Gott mit den Menschen schließt, von der Befreiung aus Ägypten und das Evangelium vom leeren Grab. Diese Texte erinnern uns Jahr für Jahr daran, dass Gott auf der Seite des Lebens steht.
 
Als Christinnen und Christen sind wir durch die vielen Jahre, an denen wir Ostern in gewohnter Weise feiern konnten, doch eigentlich besser als alle anderen darauf vorbereitet - so zusagen ausgebildet - um in diesen Tagen zum Schutz des Lebens weiter durch zu halten; weiter von unserer Hoffnung zu sprechen; weiter Zuhause zu bleiben; weiter Vorbild zu sein in der Verantwortung für unsere Nächsten; Und nicht zuletzt der Welt die frohe Botschaft, unsere Durchhalteparole zu verkünden:
 
Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!
 
Amen.
 
Ich freu mich auf Rückmeldungen unter hpetersen@ebmuc.de und wünsche Ihnen und Euch gutes Durchhalten und von Herzen frohe und gesegnete Ostern!
 
Ihr/Euer Harald Petersen

Osterlicht
Bild: Peter Weidemann In: Pfarrbriefservice.de

Osterlicht in den Kirchen des Pfarrverbandes Feldkirchen-Höhenrain-Laus

In der Pfarrkirche St. Laurentius wurden in den letzten Wochen viele Osterkerzen verkauft, die als Aktion vom Pfarrgemeinderat dort zur Mitnahme bereitstanden. Eine Osterkerze herzurichten gehört für Alt und Jung zu den Vorbereitungen für Ostern. Auch im Gottesdienst der Osternacht spielt das Licht eine große Rolle: mit dem Ruf „Christus, das Licht“ wird die Kirche Stück für Stück heller. Die gemeinsame Osternacht entfällt dieses Jahr, aber in den Kirchen in Feldkirchen, Großhöhenrain und Unterlaus werden auch dieses Jahr Osterkerzen brennen. Pater Richard Basta wird diese in der Osternacht, die er für den ganzen Pfarrverband nicht öffentlich feiert, entzünden. Die Osterkerzen werden dann in die drei Kirchen gebracht und brennen ab dem Ostersonntag morgens dort. Am Sonntag und Ostermontag können Interessierte dort kleine Osterkerzen oder die eigenen Osterkerzen entzünden und das Osterlicht mit nach Hause nehmen. Eine schöne Gelegenheit beim Osterfrühstück, der Speisensegnung, einem Hausgottesdienst oder dem abendlichen Gebet miteinander verbunden zu sein.