Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zum 12. Sonntag im Jahreskreis

20./21. Juni
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)

Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.

Fuerchte dich nicht

EVANGELIUM
vom 12. Sonntag im Jahreskreis

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
Fürchtet euch nicht vor den Menschen!
Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird,
und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.
Was ich euch im Dunkeln sage,
   davon redet im Licht,
und was man euch ins Ohr flüstert,
   das verkündet auf den Dächern!
Fürchtet euch nicht vor denen,
   die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können,
   sondern fürchtet euch eher vor dem,
   der Seele und Leib in der Hölle verderben kann!
Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig?
Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde
   ohne den Willen eures Vaters.
Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
Fürchtet euch also nicht!
Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt,
   zu dem werde auch ich mich
   vor meinem Vater im Himmel bekennen.
Wer mich aber vor den Menschen verleugnet,
   den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

Mt 10,26-33

Judith Seipel

IMPULS
von Pastoralreferentin Judith Seipel

Der Abschnitt aus dem Evangelium gehört zur Aussendung der Jünger. Jesus zeigt ihnen, wie sie seine frohe Botschaft und die Erfahrungen, die sie mit ihm gemacht haben, weitergeben sollen. Es gibt keine vorgefertigten Reden, sondern Jesus macht seinen Jüngern Mut, von ihm und den Erfahrungen mit ihm zu erzählen: Dreimal kommt „fürchtet euch nicht“ vor.

Den Satz kennen wir auch sehr gut, er wird zu uns gesagt und wir sagen ihn zu anderen. In kleinen Situationen, oft wenn es etwas neues zu entdecken gibt: als Kind, wenn wir Radfahren oder rutschen gelernt haben, vor Referaten oder Proben in der Schule, vor Bewerbungsgesprächen, wichtigen Terminen, Arztbesuchen oder auch Entscheidungen, die wir umsetzen müssen. In diesen Situationen hat der Satz „fürchte dich nicht“ auch immer den Hintergrund, dass andere uns etwas zutrauen, dass wir Situationen meistern können oder uns ihnen aussetzen können. Damit mir dieser Satz Mut macht, braucht es aber auch mein Vertrauen in den der ihn zu mir sagt. Ein Vertrauen, weil ich den anderen Menschen liebe, ihn als kompetent und erfahren erlebe oder weil ich selbst merke, dass ich mir diese Situation zutraue.

Jesus spricht das „fürchtet euch nicht“ auch mit diesem Zutrauen zu seinen Jüngern aus. Mut machen wird dieser Satz ihnen, weil sie Jesus vertrauen, weil sie seiner Botschaft Glauben schenken und weil sie von ihren Erfahrungen erzählen können.

In den letzten Wochen ist mir ein „fürchte dich nicht“ oft im Kopf umhergegangen. Ja zurzeit ist vieles ungewohnt, es gab und gibt lauter neue Situationen, auf die wir uns einstellen müssen und es gibt Fragen zur Zukunft und zur eigenen Gesundheit, die uns Angst machen können. Und doch: „fürchtet euch nicht“. Mein Vertrauen in Gott lässt mich auch darauf vertrauen, dass wir diese Situation bewältigen. Die Bibel ist voll von Menschen, wie Jeremia, die aus katastrophalen Situationen neuen Mut fassen konnten und die nicht am eigenen Leid und am Leid in der Welt zerbrochen sind.

Mit der Zusage Gottes „fürchtet euch nicht“ werden Propheten ausgesandt, auch in Situationen, denen sie sich nicht stellen wollen, denen sie aber doch gewachsen sind. Erzählungen, die mir zeigen, vor der Zukunft brauche ich mich nicht zu fürchten.

Ich bin gespannt, wann und in welchen Situationen mir und ihnen in der nächsten Zeit ein „fürchte dich nicht“ durch den Kopf schießt und wie es gelingt darauf zu vertrauen.

Ihre Judith Seipel