Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zum 14. Sonntag im Jahreskreis

4./5. Juli
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)

Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.

EVANGELIUM
vom 14. Sonntag im Jahreskreis

In jener Zeit sprach Jesus:
Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen
und es den Unmündigen offenbart hast.
Ja, Vater,
so hat es dir gefallen.
Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden;
niemand kennt den Sohn,
nur der Vater,
und niemand kennt den Vater,
nur der Sohn
und der, dem es der Sohn offenbaren will.
Kommt alle zu mir,
die ihr mühselig und beladen seid!
Ich will euch erquicken.
Nehmt mein Joch auf euch
und lernt von mir;
denn ich bin gütig und von Herzen demütig;
und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.
Denn mein Joch ist sanft
und meine Last ist leicht.

Mt 11,25-30


Judith Seipel

IMPULS
von Pastoralreferentin Judith Seipel

Wo ruhen Sie sich aus?

Bestimmt haben sie da ihre Plätze im Kopf: Sofa oder einen Sessel, die Terrasse oder ein Balkon, ein Platz im Garten, an einem See oder auf einem Berg, in einer Kirche oder an einem besonderen Ort.

Solche Plätze brauchen wir Menschen, Plätze an denen wir abschalten können, uns für ein paar Atemzüge oder gar Stunden nichts und niemand stört.

Unser Bedürfnis nach Ruhe und Abschalten wird oft kurz vor den Sommerferien größer, mit einem jährlichen Urlaub verbinden auch viele von uns diese Hoffnung.

Da fallen Sätze und Wünsche, wie „Zeit für mich haben“, „den Stress hinter mir lassen“ oder „Sorgen hinten anstellen“.
Ruhebank
Nach einiger Zeit der Ruhe an unseren Plätzen, da haben wir neue Kraft, können manches besser bewältigen oder neu anfangen.

Aus den Psalmen kommt mir das Bild vom Ruheplatz am Wasser in den Sinn. Gott führt den Psalmbeter an diesen Ruheplatz. Auch Jesus sucht immer wieder solche Ruheplätze auf, um zu beten und sich zu stärken. Die Ruhe ist wichtig für unser Leben. Wir brauchen die Spannung zwischen Ruhe und Aktion oder actio und contemplatio, wie es in der Tradition der Kirchenlehrer heißt.

Auch im Evangelium wird das Kraftholen angesprochen: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.“ Dieser Teil des Evangeliums ist an alle Menschen gerichtet. Im ersten Teil wendet sich Jesus an Gott, seinen Vater, im Gebet und im letzten Teil richtet Jesus die Aufforderung zur Nachfolge an die Jünger. Diese Einladung zur Ruhe aber gilt allen.

Ich will euch erquicken, so reden wir im Alltag nicht. Mit erquicken meinen wir: beleben, aufheitern, stärken, aufrichten, anregen, abkühlen oder erfrischen. Jesus lädt uns also ein bei ihm neue Kraft zu finden, manches aus einer „erfrischten“ Perspektive zu sehen und neues Leben zu finden.

Wenn ich darüber nachdenke, dann fallen mit neben Ort auch Menschen ein, bei denen mir das auch gelingt. Freunde und Familie, denen ich von meinen Sorgen und Nöten erzählen kann und die mir Mut machen, mir den Rücken stärken oder manchmal auch Wut kühlen können. Bemerkenswert finde ich, dass Jesus alle einfach so einlädt. Es gibt keine Voraussetzungen, ja vielmehr sind die „Mühseligen und Beladenen“ eingeladen. Jesus stellt keine Ansprüche an Vorwissen um ihn oder Gott, er stellt keine Bedingungen oder Hürden auf und er verlangt keine besonderen Taten vorneweg. Manchmal kommt es mir so vor, dass wir leicht vergessen, dass es keine Vorbedingungen gibt. Jesus lädt ein, auch wenn wir mal nicht so können, wie wir sollten, auch dann wenn uns Jesus fremd geworden ist oder wenn wir zweifeln.

In unserm Leben wird es immer wieder Zeiten geben, die uns belasten und beladen, ich denke, dann ist es gut, sich auf die Einladung Jesus einzulassen und uns erquicken zu lassen. Der heilige Augustinus hat die Ruhe und Erquickung, die wir bei Jesus finden, sehr anschaulich beschrieben: „Unruhig ist mein Herz bis es Ruhe findet in dir.“

Ich wünsche ihnen einen schönen Sonntag

Ihre Judith Seipel