Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

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Impuls zum 6. Sonntag der Osterzeit

22. Mai 2022
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)
Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.
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Evangelium


Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.

Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.

Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin.

Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

Ihr habt gehört, daß ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.

Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.

Joh 14,23-29

Lamminger Johann

IMPULS
von Johann Lamminger

Liebe Schwestern und Brüder,

„Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“, so hörten wir gerade im heutigen Evangelium. Das ist leicht gesagt. Ich kann doch meine Angst nicht einfach wegschieben!

Es stimmt: Wenn Menschen mir raten, ich solle keine Angst haben, dann klingt das hohl. Sie gehört nun einmal zum Leben, die Angst – sie ist ein ständiger Begleiter, ob ich das möchte oder nicht. „Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“ Das sagt mir aber nicht irgendwer, das sagt mir Jesus, der Auferstandene. Das sagt mir einer, der weiß, was Menschen Angst macht, und der sich dem Dunkel der Angst gestellt hat – bis hinein in die bittere Einsamkeit am Ölberg. Das sagt mir einer, der vor dem Schmerz und dem Leid nicht geflohen ist und selbst vor dem Sterben nicht, dem Tod in seiner grausamsten Form, dem Tod am Kreuz.

Wer soviel durchlitten hat, der macht keine oberflächlichen Sprüche. Wer soviel durchlitten hat, der weiß, wovon er redet, wenn er sagt: „Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“ Er weiß vor allem, dass Angst, Leid und Not nicht endgültig sind. Denn das hat er am eigenen Leib erfahren dürfen: Nach dem Tod am Kreuz hat Gott ihn Auf jeden zu einem neuen Leben gerufen, zu einem Leben, das bleibt, das nie mehr bedroht und nie mehr genommen wird.

Auf jeden Karfreitag folgt ein Ostermorgen. Gewiss, manchmal dauert ein Karfreitag sehr lange – aber mag er noch so dunkel sein, er kann den Ostermorgen nicht aufhalten Das Leben wird stärker sein und siegen. Seit Ostern ist das sicher.

Und deshalb sagt der Auferstandene: „Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“ Er weiß, wovon er spricht.
 
Ihr Johann Lamminger

Quelle: Mit Kranken am Tisch des Herrn, Sonntägliche Kommunionfeiern,
Lesejahr C von Alfons Gerhardt.