Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

Münchener Str. 1, 83620 Feldkirchen-Westerham, Telefon: 08063-243, E-Mail: feldkirchen.hoehenrain.laus@ebmuc.de
Logo Pfarrverband

Impuls zum Ostermontag

13. April
Den Impuls können Sie hier herunterladen und ausdrucken...(pdf)

Vielleicht wollen Sie diesen Text auch einer lieben Nachbarin, einem netten Nachbarn, die keinen Zugang zum Internet haben, mit einem Gruß versehen in den Briefkasten werfen.

20160328 Emmausgang 05
Am Ostermontag finden in unserm Pfarrverband normalerweise zwei Gottesdienste statt: Morgens in Westerham und abends der Emmausgang, der in den letzten Jahren nach Kleinhöhenrain ging. Der Ostermontag gehört in Feldkirchen-Höhenrain-Laus dazu und ich lade Sie alle ein, sich mit dem heutigen Evangelium auf den Weg zu machen – gedanklich von zu Hause aus oder bei einem Spaziergang.

EVANGELIUM
zum Ostermontag

Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.

Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?
Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.


Judith Seipel

IMPULS
von Pastoralreferentin Judith Seipel

Liebe Kinder und Familien, liebe Gemeindemitglieder im Pfarrverband,

Das Emmausevangelium gehört zu den wichtigsten Texten, die von der Begegnung der Jünger mit dem Auferstandenen erzählen. Diese Begegnung ist eingebettet in den Weg – zuerst den Weg nach Emmaus und dann den Weg zurück nach Jerusalem.

Der Weg nach Emmaus ist geprägt von den Erinnerungen an das, was die Jünger mit Jesus erlebt haben. Besonders prägend ist da der Tod und die große Verunsicherung mit der sie aus Jerusalem weggehen.

Die Begegnung mit Jesus ist Teil des Weges nach Emmaus und dem gemeinsamen Essen dort. Jesus erzählt von der Schrift, die Jünger erzählen von ihren Erfahrungen mit Jesus und sie brechen gemeinsam das Brot. Durch Wort und Brot wird den Jüngern bewusst: Gott ist uns nahe, anders als erwartet. Nicht so wie vorher und auch nicht so, wie sie es sich vorgestellt haben.

Wort und Brot bei den Jüngern und auch bei uns. Wort und Brot sind bis heute entscheidend für die Feiern unseres Glaubens. Gerade jetzt vermissen wir es, uns zu treffen und gemeinsam essen zu können. Wort und Brot sind aber auch entscheidend dafür, dass die Jünger den Rückweg nach Jerusalem antreten. Und dieser Rückweg ist ganz anders als der Hinweg.

Sie sind erfüllt von Freude, sie erinnern sich daran, dass „ihnen das Herz brannte“. Sehr viel lebendiger ist dieser Rückweg.

Ich möchte den Blick auf diesen Weg lenken. Die Jünger gehen nach Jerusalem, sie gehen zu der Gemeinschaft zurück, die sie verlassen haben. Dorthin zurück wo sie eine Aufgabe haben und dorthin zurück, wo ihre Zukunft beginnt.

Ostern ist dieses Jahr ganz anders und doch gab und gibt es in diesen Tagen Momente, Begegnungen oder Texte, die mich spüren lassen „Gott ist uns nahe, er geht mit“. Das Emmausevangelium lädt ein danach zu suchen, was mir Kraft und Stärke, was mir Freude und Hoffnung gibt. Es lenkt meinen Blick auf das, was trotz Coronakrise möglich ist, was ich in Familie, alleine, über Medien und andere Kontakte an Mut und Bestärkung erfahre. Es lenkt den Blick auf andere Formen Gottesdienst zu feiern und auf das was mir zugemutet und zugetraut wurde. Ja vielleicht ist dieses Jahr der Ostermontag der Tag, an dem ich mit den Jüngern diesen Rückweg gehen kann. Bestärkt durch neue Erfahrungen mit Freude über das wie dieses Jahr Ostern gefeiert wurde und mit der Hoffnung auf eine Zukunft, die von unseren Erfahrungen und unseren Neuentdeckungen lebt.

Die Jünger treten diesen Weg anders an, mit Mut und Kraft, weil sie erkennen durften und es glauben: Jesus ist auferstanden, er ist nicht mehr tot, er lebt.

Lassen wir uns in diesen Glauben mit hineinnehmen und erzählen von unserem erkennen: Jesus ist auferstanden, er ist nicht mehr tot, er lebt.

Ihre Judith Seipel