In Kolbing feierten wir am Freitag, 1. September in der Kapelle das Patrozinium des heiligen Ägidius. Unser Pfarrvikar Markus Nappert hielt den feierlichen Gottesdienst. In seinen einführenden Worten richtete er den Blick auf das extra erstellte Liedblatt mit einer Darstellung des Heiligen und erklärte seine besondere Symbolik. Nach der Messe erlebten wir eine laue Sommernacht, die es ermöglichte, im Freien bei Getränken und leckeren Häppchen, organisiert durch den Pfarrgemeinderat Kraiburg, gemütlich zusammen zu sitzen und ins Gespräch zu kommen. Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden, helfenden Hände und Mitfeiernden.
Q . Text und Bild Verena Ohni
Vorweg sei gleich erwähnt, es war ein herrlicher, sehr warmer Sommertag. Der Bus war wieder nicht voll besetzt, so dass erneut ein Zuschuss aus der BWG-Kasse notwendig ist. Am Parkplatz in Elmau starteten die Wanderer in Richtung Hollenauer Kreuz. Nach einer Stunde hatten alle das Ziel erreicht und ein erstes Verschnaufen und staunen über diese herrliche Bergwelt des Wilden Kaiser war nötig. Der Gottesdienst fand wieder vor dieser tollen Kulisse statt. Pfr. Giglberger merkte man die Freude an, in Gottes Natur eine Messe zelebrieren zu dürfen. Umrahmt wurde der Gottesdienst von Bläsern der Blaskapelle und dem Fischer-Dreigsang mit Karl Böhnisch. Etwa 80 Messbesucher, in guten Zeiten waren bis zu 180 Besucher anwesend, suchten nach dem Gottesdienst die Plätze auf der Jausenstation auf und ließen sich Grillfleisch oder Würstl schmecken. Ein Teil der Besucher schwirrte aus zu einer kleinen Wanderung um den Astberg. Zur Unterhaltung spielte die Blaskapelle. Um 15 Uhr war dann wieder Abmarsch in Richtung Ellmau und es ging wieder nach Hause. Trotz der abnehmenden Teilnehmer-Zahl war es wieder ein Erlebnis, eine Bergmesse an exponierter Stelle mitzuerleben und die Schönheit der Bergwelt genießen zu können.
Pfarrvikar Hilger ist die Freude ins Gesicht geschrieben, er hat den schweren Aufstieg geschafft.
In diesem Jahr sind es 40 Jahre, dass Mitglieder und Freunde der Bergwandergruppe Kraiburg ein Gipfelkreuz am Sonneck (2.260 m) im Wilden Kaiser errichtet haben. Sie haben den schweren Aufstieg, bepackt mit Sand, Zement und Fundamenteisen auf sich genommen, um gut zwei Wochen später am 9. September 1978 das Kreuz aufzurichten. 24 Bergsteiger haben erneut den schweren Aufstieg auf sich genommen, um das Werk zu vollenden, Pfarrer Werner Giglberger hat am 17. September das Kreuz geweiht.
Seit dieser Zeit hat die Bergwandergruppe zusammen mit Pfr. Giglberger fünf weitere Bergmessen am Gipfel des Sonneck abgehalten.
Zum 40-jährigen Bestehen war es der Wunsch vieler Bergfreunde, wieder eine Messe am Gipfelkreuz der Kraiburger anzubieten. Es wurde ein Pfarrer gesucht, aber nachdem die Zusage an einem Sonntag schier unmöglich schien, wich man auf Samstag aus und Pfarrvikar Hilger sagte spontan zu.
Am 8. September starteten verschiedene Gruppen um 5 Uhr früh nach Scheffau. Das Wetter konnte nicht genau bestimmt werden, und tatsächlich, es regnete in der Nacht und der Aufstieg war dementsprechend "bazig".
So gegen 11:30 Uhr hatten alle das Ziel erreicht und die Messe konnte beginnen. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst auf luftiger Höhe von Musikanten der Blaskapelle Kraiburg. Sie hatten ihre Instrumente im Rucksack dabei, ein herzlicher Dank an diese Gruppe.
Bravo und Dank an Pfarrvikar Hilger. In einem Gespräch meinte er schon, er hat einen satten Muskelkater und hätte nicht gedacht, dass das so anspruchsvoll und anstrengend ist.
Der Leiter der Bergwandergruppe, Hannes Fischer, erinnerte nach der Messe an die Anfänge, die Beweggründe und die Organisation, um die Genehmigung zur Errichtung zu erreichen. Einen besonderen Dank sprach er an den Initiator Sepp Brandl, an den Erbauer des Kreuzes Schorsch Jackl und an die Freunde der Bergwandergruppe, die das Kreuz errichtet haben. Sie wurden namentlich genannt und den bereits verstorbenen Bergfreunden besonders gedacht.
Es bleibt zu hoffen, dass das Gipfelkreuz der Kraiburger oft ein Ziel ist für den Bergwanderer und zur Ehre Gottes.
Der Primizant bei der 1. Hl. Messe
Primiziant Haider erklärt den Kelch. Er wurde ihm durch Spenden aus dem Pfarrverband zur Primiz geschenkt.
Das Wochenende vom 13. – 15. Juli 2018 stand ganz im Zeichen der Primiz in Kraiburg. Nach 48 Jahren hatten die Gläubigen wieder die Möglichkeit, eine Primiz im Markt Kraiburg mitzuerleben und mitzufeiern. Pfarrer Werner Giglberger war im Jahr 1970 der letzte Primiziant in der Marktgemeinde.
Ein Primiz-Ausschuss plante schon wochenlang und berücksichtigte dabei ganz besonders die Wünsche des Primizianten. Die Feier des ersten Gottesdienstes als Priester sollte in der Marktpfarrkirche sein, und es war gut so.
Der aus Niederndorf stammende Florian Haider ging in Kraiburg zur Schule und was ihn besonders prägte, war die Kirche in Kraiburg. Unter Pfarrer Josef Hamberger und Pfarrer Werner Giglberger war er Ministrant und er gibt zu, schon damals hat er sich sehr stark mit dem Gedanken befasst, einmal Priester zu werden. Der gewünschte Weg, „Nachfolger des Hl. Petrus“ zu werden, wurde nun über Umwege erreicht. Als Postbediensteter erlernte er zuerst einen Beruf, aber das Weiterkommen in der geistlichen Berufung war stets sein Ziel. So hat er im Laufe der Jahre die Priesterseminare absolviert, in Rom seine theologische Bildung gefestigt und seine Doktorarbeit in Theologie geschrieben. In den vergangenen Jahren war er immer wieder in seiner Heimatpfarrei „zu Gast“, um den Gottesdienst zu mitzufeiern und sich mit seinen Jugendfreunden zu treffen. Wichtig war ihm dabei immer die Familie mit Vater Hans, Mutter Gertrud und Bruder Rainer. Nun kam das Ereignis Primiz.
Am Samstag, 30. Juni wurde Dr. Florian Haider im Hohen Dom zu Passau, zusammen mit zwei Mitbrüdern, zum Priester geweiht.
Der erste große Tag in Kraiburg war am Freitag, 13. Juli mit dem Empfang des Primizianten. Leider war die Schar der Gläubigen in der Kirche überschaubar. Es ergaben sich Fragen. War das Wetter zu schön? Sind Kirche und Priester nicht mehr gefragt? Brauchen wir in der guten Zeit, in der wir leben, die Kirche nicht mehr?? Brauchen wir Gott nicht mehr?
Der Primiziant hat mit dem Leitspruch „Wo Gott ist – da ist Zukunft“, das Thema der Zeit getroffen, als wollte er sagen, auch wenn es uns gut geht, ohne Gott ist das Leben leer.
Um 18.00 Uhr begann die Andacht mit der Begrüßung durch Pfarrer Werner Seifert. Das Primizgewand und die Stola wurden geweiht und der Primiziant erläuterte die Symbolik seines Meßgewandes.
Nun aber trug er seinen persönlichen Lebenslauf zum „Priesterwerden“ vor. Er stellte insbesondere hervor, dass das Priester werden um 5 nach 12 nichts mit der Länge seiner Vorbereitung auf das Priesteramt zu tun hat, sondern er sieht das Thema im Zusammenhang mit der Entwicklung des Katholischen Glaubens. Im Unterschied zu 5 vor 12 beginnt 5 nach 12 etwas Neues, die Erfahrung aus der Zeit vor 12 sollte genutzt werden, um Lehren zu ziehen und es besser zu machen.
Anschließend trafen sich die Geistlichen und die Kirchenbesucher im Foyer des Bischof-Bernhard-Hauses zum Stehempfang. Der Primiziant war mittendrin und nahm Glück- und Segenswünsche entgegen.
Das Primizgewand unseres Neupriesters Florian Haider
Auf den Weg machen. Am 30. Juni erhielt der Primiziant die Priesterweihe von Bischof Dr. Stefan Oster im Hohen Dom zu Passau.
Nun dürfen wir Gläubigen die erste Hl. Messe zusammen mit Florian Haider am Sonntag, 15. Juli 2018 in der Kirche von St. Bartholomäus in Kraiburg mitfeiern.
Auf den Weg machen, auf den Weg zu Gott, auf dem Pfad des Friedens gehen und nach 50 Jahren wieder eine Primiz in Kraiburg erleben dürfen.
Im obigen Pfarrbrief lesen Sie den Werdegang unseres Primizianten und das Programm zur Primiz.
In der voll besetzten Kirche waren sie der Mittelpunkt und in der Tat am Tisch des Herrn. Pfarrer Michael Seifert begrüsste sie und selbstverständlich auch die Eltern, die sich dafür entschieden haben, ihre Kinder als junge Christen zu begleiten.