ST. MICHAEL

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Gespür für die Größe Gottes

Die Gabe der Gottesfurcht schließt sich inhaltlich an die vorhergehende Gabe an: Die Frömmigkeit schenkt uns eine kindlich-familiäre Beziehung mit Gott. Aber sie birgt in sich auch die Gefahr, blind zu werden für Gottes unendliche Größe und Würde. Wie leicht missverstehen wir Gott als „lieben Gott", als „netten Großvater" im Himmel. Die Gottesfurcht schenkt uns ein Gespür für die Größe Gottes.
Nicht zuletzt bei dieser Gabe haben wir in den Heiligen große Vorbilder. Es gibt keinen Heiligen ohne waches Gespür für die Größe Gottes. Vom heiligen Pfarrer von Ars erzählt man, seine Ehrfurcht vor dem Herrn sei so groß gewesen, dass er es sorgfältig vermied, in der Kirche mit dem Rücken zum Tabernakel zu stehen - aus dem wachen Bewusstsein der Größe dessen, der gegenwärtig ist.
Die Gabe der Gottesfurcht führt auf geheimnisvolle Weise wieder zur ersten Gabe: Das Gespür für die Größe Gottes erleichtert uns das Wissen, was wirklich wichtig ist - genau das war die Definition von Weisheit. Und darum betont die Heilige Schrift an vielen Stellen: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit" (z.B. Ps 111,10). Bitten wir täglich um Wachstum in diesen sieben herrlichen Gnadengaben, die uns helfen werden, unser ganzes Leben aus der Perspektive Gottes zu sehen und zu führen.