Pfarrverband Taufkirchen (Vils)

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Auf der Suche nach dem Charisma im Menschen

Weihbischof Wolfgang Bischof hält Admissio-Gottesdienst in der Pfarrkirche Pauli Bekehr in Taufkirchen für den Diakonatskandidaten Christian Marcon.

Die Admissio ist ein wichtiger Schritt für jeden, der sich auf den Weg zum ständigen Diakon befindet. Sie ist die feierliche An- und Aufnahme des Diakonatsbewerbers als Weihekandidat. Für Jozef Golian, Ioan Maniur und Christian Marcon, welcher derzeit in unserer Pfarrei seine Ausbildung absolviert, war es ein wichtiger Teil ihres Weges, auf welchen sie von Ihren Angehörigen und den Gemeindemitgliedern aller vier Pfarreien und Gästen aus dem ganzen Erzbistum begleitet wurden.

In seiner Predigt forderte seine Exzellenz, Weihbischof Wolfgang Bischof die Weihekandidaten auf, das Charisma des Evangeliums in ihren späteren Gemeinden zu suchen. Die Aufgabe sei nicht, alle und jeden zu kennen,  was auch unmöglich wäre. Sondern die Aufgabe ist vielmehr, diese Charismen nach dem Evangelium ausfindig zu machen, wie man auch sie ausfindig gemacht hat.

„Hier bin ich“ und "Ich bin bereit", mit diesen Worten traten die drei Weihekandidaten vor dem Weihbischof, welcher sie feierlich als solche annahm. Ein wichtiger Teil war anschließend die feierliche Übergabe der Urkunde. Christian Marcon bedankte sich, auch im Namen von Jozef Golian und Ioan Maniur, bei Weihbischof Wolfgang für die Aufnahme. Sein Dank galt auch Pater Pawel für die Gelegenheit, die Admissio in Taufkirchen zu feiern und verwies auch auf die nötige Unterstützung von oben, wenn es auch nicht ein Blitz sein muss, wie es im Deckengemälde der Pfarrkirche zu sehen ist.
 
Pater Pawel und die Kirchenrocker überraschten Weihbischof und Weihekandidaten mit zwei fetzigen Kirchenliedern zum Ende des Gottesdienstes, bei denen der Konfetti-Regen nicht fehlen durfte.

Anschließend gab es für alle Kirchenbesucher noch die Möglichkeit, beim von den Pfarrgemeinderäten aller vier Pfarreien organisierten Stehempfang mit Weihbischof und Weihekandidaten ins Gespräch zu kommen.

Natürlich hatten auch wir Gelegenheit zu einem kleinen Interview mit unserem Christian Marcon:

  • Frage: Christian, danke für Deine Bereitschaft für ein kurzes Interview. Weihbischof Wolfgang sprach in seiner Predigt von der Suche nach dem Chrisma im Menschen.
          Wer entdeckte das Chrisma in Dir?

Gespürt hab ich es selbst, dass da irgendetwas in mir ist. Nur erkannt habe ich es nicht. Da benötigte ich den Fußtritt meiner Frau, die vor vielen Jahren das ausgesprochen hat, was ich nicht erkannte. Eines Tages fragte sie mich, „willst du nicht Diakon werden?“. Da sind mir dann die Augen aufgegangen und ich erkannte endlich, dass mich der HERR ruft. Ich glaube auch, wenn ich es, bevor mich meine Frau damit konfrontierte erkannt hätte, ich mich nicht hätte getraut zu fragen, ob meine Frau damit einverstanden wäre. Es hängt ja doch sehr viel Kraft, Zeit und Entbehrungen an dieser Berufung und wir hatten schon vier Kinder. Auf diesem Weg möchte ich auch meiner Frau und meinen Kindern danken, dass sie so viel mit machen und öfters mal zurückstecken um ihren Mann / ihren Vater dieser Berufung nachgehen zu lassen.

  • Frage: Wie hast Du den heutigen Tag erlebt? Gab es für Dich einen besonderen Augenblick?
Vor dem Gottesdienst habe ich mir gedacht, naja es ist ein ganz normaler Gottesdienst, wie jeder andere auch. Doch als wir uns zum Einzug aufstellten, war alles anders. Den ganzen Gottesdienst über bekam ich nicht so bewusst mit, was geschieht und spürte, dass mich etwas trägt und das machen lässt, was von mir erwartet wird. Erst als wir dann am Ende des Gottesdienstes im Altarraum standen, um unsere Urkunden zu empfangen, war ich wieder „normal“. Besonders gefreut hat mich, dass Pater Paul mit seinen Kirchenrockern für uns „die Chöre“ von Mark Forster sangen und zum Text passend dann auch noch Konfettis durch den Kirchenraum schossen. Dieses Lied ist nicht nur ein guter Pop-Song sondern hinter dem Text steht genau das, was Gott uns Menschen zusagt. Er steht zu uns und er tut alles für uns. Er rollt sogar für unseren Lebensweg einen roten Teppich aus, auf dem wir gehen dürfen. Wir dürfen ihm vertrauen, dass er wirklich alles für uns tut. Er zeigt seine Liebe für uns sogar in so etwas ganz banalem wie Konfetti.
 
  • Frage: Was sind die kommenden Schritte in Deiner Ausbildung?

Als erstes muss ich noch eine Praxismappe schreiben, die die religionspädagogische Ausbildung reflektiert und ich muss dann auch noch eine mündliche Prüfung über die Religionspädagogik ablegen. Als nächstes kirchenrechtlich ausschlaggebender Moment ist das Skrutinium mit Kardinal Marx. Das ist ein Gespräch, indem sich der Kardinal selbst ein Bild von dem Weihekandidaten machen will. Im Anschluss an dieses Gespräch trifft Kardinal Marx seine Entscheidung, den Weihekandidaten zu weihen oder aber abzulehnen. Weiter werden wir noch liturgische Übungen abhalten, bei denen gelernt wird, wie ich meinen Dienst als Diakon in der Liturgie ausüben soll (wie z.B. in der Taufe oder Trauung). Als Abschluss meiner Ausbildung stehen die Weiheexerzitien direkt vor der Weihe im Kloster St. Ottilien an, auf die ich mich jetzt schon sehr freue. Am 6. Oktober 2018 werden wir dann hoffentlich, so Gott will, zum Ständigen Diakonen geweiht.

  • Frage: Viele Gemeindemitglieder in unserem Pfarrverband haben die Hoffnung, dass Du in unserem Pfarrverband weiter tätig bleibst. Kannst Du uns hierzu bereits etwas sagen?
 
Ich kann es mir nicht vorstellen, dass dies so ist. Es werden auch schon Gespräche geführt, was meine zukünftige Stelle angeht, allerdings darf ich dazu noch nichts sagen und bitte bei allen Pfarrangehörigen für ihr Verständnis. Aber wie heißt es so schön, „die Hoffnung stirbt zuletzt“ und der Heilige Geist wird mich schon da hinschicken, wo er es für richtig findet. Da habe ich vollstes Vertrauen.

  • Frage: Was gefällt Dir besonders an Deiner Tätigkeit in unserem Pfarrverband?

Wo soll ich da anfangen. Es gibt in unserem Pfarrverband so viel zu tun, dass ich gar nicht alles aufzählen kann und will, um nicht den ein oder anderen zu verletzen, dass ich die eine Arbeit lieber mache als die andere. Was ich allerdings sagen kann, ist, dass ich bereits am Anfang meines Diakonatspraktikums, welches ich am 01. April 2015 begonnen habe, immer meinen Ausbildungskollegen und der Ausbildungsleitung, Herrn Diakon Franz, der übrigens auch den Gottesdienst mitgefeiert hat, kommuniziert habe, dass es mich nicht besser hätte treffen können. Ich fühle mich hier im Pfarrverband richtig wohl. Die Menschen mit denen ich hier zu tun habe und da meine ich nicht nur das hauptamtliche Team, sondern alle Menschen sind so herzlich, wie man es sich nur wünschen kann. Auch wenn es mal Probleme gibt, was nicht ausblieb, konnte ich offen und ehrlich mit jedem reden und die Probleme, zumindest wie ich es beurteilen würde, aus der Welt schaffen. So würde ich es mir auch für meine Zukunft wünschen und habe bereits jetzt Tränen in den Augen, wenn ich mich wirklich von allen hier verabschieden muss.

Christian, Danke für die Zeit und alles Gute für Deinen weiteren Weg.