Danke, für die Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit
Wunderbare Ernte-Kronen in Hofkirchen, Moosen, Taufkirchen & Wambach

Schon von jeher bedankten sich die Menschen bei ihrem Schöpfer für eine gute Ernte, für einen reichen Kornspeicher und dafür, dass ihr Tagwerk ohne Unfälle zu einem gute Ertrag beitrug. In vorchristlicher Zeit gab es bereits vergleichbare Riten, die aus Nordeuropa, Israel, Griechenland oder dem Römischen Reich überliefert sind. In Deutschland wurde das Erntedankfest oft um den Michaelstag (Michaeli) gefeiert, bis die Deutsche Bischofskonferenz 1972 den ersten Sonntag im Oktober für die römisch-katholische Kirche in Deutschland dafür festlegte. Obwohl das Fest nicht zwingender Bestandteil des Kirchenjahres ist, da die Heilsgeschichte kein Erntedankfest kennt, wird es gerade im ländlichen Bayern nahezu allerorts gefeiert.
 
Zum Erntedankfest wird der Altar mit allen Früchten des Feldes und des Gartens reich geschmückt und von den Frauen des Ortes als gemeinschaftliche Aufgabe in Vereinen, Landjugenden und/oder Landfrauenbewegungen die Erntekrone geflochten. Den Ursprung hat die Erntekrone nach dem volkskundlichen Fragebogen von Wilhelm Mannhardts (1865) als Schnittgabe für den Gutsherrn oder Bauern zum Ende der Ernte. Der feierlichen Übergabezeremonie mit kirchlicher Segnung schloss sich oft ein gutes Essen und Tanz für die Erntehelfer und bäuerliche Familie an.
 
Auch heute noch wird in unseren Pfarreien Hofkirchen, Moosen, Taufkirchen und Wambach diese Tradition von unseren rührigen Frauen hochgehalten. So konnten auch wir zum Erntedankfest unserem Herrgott für die reiche Ernte in diesem Jahr an einem schönen Ernte-Altar danken. Unsere Bilder zeigen die unterschiedlichen Altarräume in unseren Pfarrkirchen mit den Erntekronen.
 
Zum Gedanken des Erntefestes passte die Botschaft des Evangeliums: Aktiv ja zu sagen: zu Gott, zu den Mitmenschen, zum Glauben!
Im Zeichen einer guten Ernte lässt uns Gott auch sein JA spüren. Trotzdem dürfen wir als Christen nicht vergessen: Gerade die heutigen Zeiten mit zahlreichen Stürmen, wenig oder zu viel Regen und schlimmen Naturkatastrophen zeigen uns, welches Glück wir auch dieses Jahr in unserer Heimat hatten. Es ist an uns, unsere unterschiedlichen Möglichkeiten zu nutzen, um unseren Mitmenschen zu helfen, die reichen Gaben, welche wir Jahr für Jahr erhalten, angemessen zu teilen und uns zu bemühen, die Umwelt besser zu schützen. Auch das ist eine der Botschaften zum Fest Erntedank.