Pfarrverband Teisendorf

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Chorausflug 2015

Fahrt ins Mostviertel, Niederösterreich

Einen Tag im Mostviertel mit Chorgesang in der Pfarre in Steinakirchen.
Ausflug zum Ramsauerhof, St. Leonhard, Panoramastraße und Sonntagsberg.

Sonntag, 12. Juli 2015

Morgens um 6.15 ging es ab Kirchplatz in Oberteisendorf los zum gemeinsamen Chorausflug. Ein Viertelstündchen später haben wir auch noch unsere Freunde aus Teisendorf aufgesammelt und (um es nicht zu vergessen) unterwegs noch die Almerdinger Maria und die Rosi in Höglwörth. Das Wetter war super, fast schon etwas sehr warm und die Stimmung war auch gut. Dann gab es von Pfarrer Parzinger gleich hinter Salzburg noch einen "auuuuuuuuuuuusführlichen" Reisesegen, der aber dazugehört, überhaupt wenn wir zwei Geistliche an Bord haben (Pfarrer Parzinger und Diakon Robert Rehrl). Natürlich durfte nach der halben Strecke auf der Westautobahn die obligatorischen Handwürste und die dazugehörigen Brezen und Getränke nicht fehlen.

Unser Führer, der Franzl, wurde wohl schon etwas nervös, weil wir doch eine halbe Stunde länger brauchten als geplant. Ihn haben wir an der Ausfhart Amstetten aufgeladen. Um keine Zeit zu verlieren ging es gleich geradewegs nach Steinakirchen an der kleinen Erlauf, damit wir wenigstens noch ein wenig die Lieder anstimmen konnten. Unsere Chorleiterin Cäcilie Sommer machte sich noch schnell mit der Orgel vertraut und dann ging es auch schon los. Obwohl die Chormitglieder relativ weit auseinander standen, konnte mit viel Konzentration und Leistungswillen ein passables Gesangserlebnis zur größeren Ehre Gottes abgeliefert werden. Übrigens hat unser "geistlicher Begleiter" bei diesem Chorausflug, Pfarrer Parzinger, bei der Messe mitzelebriert.

Nach soviel Singen kommt natürlich der Hunger, so dass wir zunächst einmal Richtung Ramsauer Hof zur gemütlichen Mittagsrast fuhren. Die Tenne verfügt auch über eine Großleinwand, wo wir mit einem Film über das Mostviertel, den Ramsauer Hof und die vielen Möglichkeiten der Eventgestaltung informiert wurden. Wenn man diesen "Vierkanter" sah, wie er früher aussah, kann man sich gar nicht vorstellen, mit wieviel Herzblut dieser von den neuen Besitzern liebevoll rustikal umgestaltet wurde. Nach einer Begrüßung des "Hausknechtes", wie sich der Chef selber bezeichnet, ließen wir uns die vorbestellten Gerichte und den guten Birnenmost schmecken. Manchen konnten natürlich auf das gewohnte Bier nicht verzichten. Auch Pfarrer Hans Lagler war beim Essen mitdabei und spendierte für unseren Chorgesang gleich mal die erste Getränkerunde. Prost Herr Pfarrer !

Danach ging es wieder zurück nach Steinakirchen, wo uns der Franz zunächst einmal die gotische Kirche, deren Anfänge bereits auf das Jahr 976 zurückgehen, ausführlich erklärte. Damals wurde die entvölkerte Gegend von Bayern besiedelt und zum Schutz vor den Feinden wurde an dieser Stelle zunächst eine steinerne Wehrkirche gebaut. Daher auch der Name Steinakirchen. Danach erfuhren wir noch viel Interessantes über den Bau der gotischen Kirche (was sich an einer Stelle nicht ganz ausging -grins-), über den Heiligen Michael (meistens in den Hauptkirchen) und die Heiligenfiguren und über die Besonderheit, der umlaufenden Empore (gibt es in Europa nur noch in Amberg).

Danach gab es noch ein paar Schnappschüsse von der Storchenfamilie in der Nachbarschaft, bis wir aufbrachen, um das Erlauftal hinaufzufahren. Dabei erfuhren wir viel Interessantes über das Brauchtum und die Kultur im Mostviertel. So wurde uns ausführlich das "Hagern" erklärt, was eigentlich "Zäunen" heißt, von den anfänglichen Naturhagern (Haselnusraine), bis zu den späteren Zäunen. Immer wieder ging es auch an den typischen Birnenzeilern vorbei, an denen der wertvolle Rohstoff für den Most hängt. Über die Hügellandschaft ging es immer weiter aufwärts bis wir schließlich den kleinen Ort St. Leonhard erreichten. Im dortigen Cafe wartete schon frischer Kaffee, Kuchen und leckeres Eis auf uns. Man gönnt sich ja sonst nichts!
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So gestärkt, ging es einen weiteren Höhepunkt unseres Ausfluges entgegen. Wir fuhren auf der Panoramastraße einen Bergrücken hoch, wo es eine "einsame" Feuerwehr und Geschichten über die Schmalzbäuerin zu erzählen gab. Dann haben wir das Ziel erreicht, nämlich die Barockbasilika, das Wahrzeichen des Mostviertels, die wunderschöne Kirche geweiht zur Heiligen Dreifaltigkeit auf dem Sonntagsberg.

Errichtet wurde im Jahr 1440 eine erste Kapelle mit einem Gandenbild zur Heiligen Dreifaltigkeit, weil die Legende besagt, dass ein Hirtenjunge beim Schafehüten einschlief und nach Anrufung des Dreifaltigen Gottes die Schafe wieder unbeschadet auffand. Dies berichtete er dem Abt vom Stift in Seitenstetten, der sogleich auf dem Gelände des alten "Zeichensteines" (vorchristliche Kultstätte) eine erste Kirche errichten ließ. Nachdem die Türken 1683 bei Wien gestoppt werden konnten, waren es besonders die finanziellen Mittel der dankbaren Kaiserin Maria Theresia die den Bau der mächtigen Barockbasilika ermöglichte. Vor allem aber, weil bereits seit dem 15 Jhrd. ein reger Wallfahrerstrom zu verzeichen war. "Katholisch sein, bezeugte man am besten durch eine Wallfahrt", so unser Führer, der Franzl.

Nachdem wir noch die herrliche Aussicht auf das Donautal, das Ybbstal und auf der anderen Seite auf die Berge im Maria Zeller Gebiet in der abendlichen Sonne genossen, fuhren wir den Bergrücken wieder hinunter in das besagte Ybbstal. Dabei kamen wir durch den Ort Kematen, wo wir den interessanten Hintergrund über die ungewöhnliche Durchnummerierung der Straßen (wie in den USA) erfuhren. Durch das Ybbsfeld (Sandablagerungen, die heute ausgebaggert und dann mit Industrie neu besiedelt werden) erreichen wir schließlich wieder Amstetten, wo wir uns mit einem kräftigen Applaus von unserem Führer Franz verabschiedeten.

Dann ging es die Autobahn wieder zurück, um natürlich bei einer Rast die restlichen Handwürste zu vertilgen. Dabei kam es zur denkwürdigen Übergabe eines "bedeutsamen und äußerst wertvollen" Zinntellers vom Moa Luggi an den Greim Heiner als Zeichen des Dankes für die hervorragende Reisevorbereitung.

Am Mondsee machten wir noch einen kurzen Fotostopp, um dann (wie vom Busfahrer versprochen) gegen 20 Uhr wieder in Teisendorf anzukommen.

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