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Nachruf auf Hermann Simmerl

Hermann Simmerl
In den Abendstunden des 5. Juni 2025 ist unser Altbürgermeister Hermann Simmerl im gesegneten Alter von 90 Jahren heimgegangen. Mit ihm verliert die Stadt Dorfen eine Persönlichkeit, die sie über Jahrzehnte hinweg geprägt hat, politisch wie auch kulturell. Und auch kirchlich war Herr Simmerl lange Zeit aktiv:
Am 30. November 1969 wurde er in den damals neu eingerichteten Pfarrgemeinderat gewählt und übernahm auch gleich den stellvertretenden Vorsitz, unter dem Vorsitzenden Dr. Brandstädter, dem er dann 1974 im Amt nachfolgte. 1978 erfolgte seine Wiederwahl; 1982 schied er nach 12 Jahren und 3 Amtsperioden aus diesem Gremium aus, in dem er Pionierarbeit bei der Etablierung der Laiendienste in Maria Dorfen leistete. Eine bewegte Zeit, die Herr Simmerl da mitgestaltet hat – an der Seite eines überaus umtriebigen, leidenschaftlich engagierten Pfarrers Hermann Eigner, der es den Menschen in seinem Umfeld aber auch manchmal nicht leicht machte. Eine Zerreißprobe bedeutete für Herrn Simmerl dabei die Auseinandersetzung um das selbstverwaltete städtische Jugendzentrum, gegen das Pfarrer Eigner vehement opponierte. Als Pfarrgemeinderatsvorsitzender fühlte er sich ihm gegenüber zur Loyalität verpflichtet, als Jugendreferent des Stadtrats musste er jedoch ebenso für die Gegenseite aufgeschlossen sein.
In die Amtszeit von Hermann Simmerl im Pfarrgemeinderat fiel allerdings auch ein Aufschwung des religiösen Lebens, weil es Pfarrer Eigner gelang, die altehrwürdige Marienwallfahrt wieder anzukurbeln. Anklang fanden auch seine modernen Gottesdienste mit rhythmischen Liedern. Und er hob innerhalb der Pfarrgemeinde neue Gruppen und Vereine aus. Zugleich trieb er den „Umbau“ des Ruprechtsbergs voran: Die Pfarr- und Wallfahrtskirche erstrahlte nach der Rekonstruktion des Asam-Altares in neuem Glanz. Die Kriegerkapelle erfuhr die Umwidmung zur Schulterwundenkapelle, der Karner in deren Untergeschoss wurde freigelegt. Zwischen Pfarrhof und Pfarrkirche entstand ein neues Pfarrheim als künftiger Mittelpunkt des Gemeindelebens.
Zwei Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Pfarrgemeinderat erfolgte Hermann Simmerls Wahl zum Bürgermeister der Stadt Dorfen. Diesen Posten sollte er ebenfalls 12 Jahre lang bekleiden, und in seiner Amtszeit hatte er natürlich immer ein offenes Ohr für die Belange der Pfarreien. Er freundete sich auch mit Pfarrer Eigners Nachfolger Gottfried Wiesbeck an, und nach dessen frühem Tod verschrieb er sich dem Gedenken an diesen in Dorfen lang verkannten Priester und gab zusammen mit dem „Freundeskreis Wiesbeck“ ein Buch und mehrere CDs über den „sanften Rebell vom Ruprechtsberg“ heraus.
Nur wenige wissen, dass in Hermann Simmerls Leben die Weichen ursprünglich auch auf das Priestertum hin gestellt waren. So kam er als Schüler ans Knabenseminar Freising und legte am Domgymnasium 1954 sein Abitur ab. Allerdings schlug er dann keine geistliche Laufbahn ein, sondern studierte nach dreijähriger Tätigkeit bei der Bayerischen Versicherungskammer Volksschullehramt. In diesem Beruf stieg er schließlich zum Konrektor der Hauptschule Dorfen auf.
Eine große Stütze war Hermann Simmerl über lange Zeit auch für den Kirchenchor Dorfen, den er mit seinem wunderschönen Bass bereicherte. Regelmäßig baute Chorregent Benno Meindl auf ihn als Solist. Und der Kirchenchor spielte auch Schicksal im Leben von Hermann Simmerl, lernte er doch hier seine spätere Frau Betty kennen, mit der er im August Eiserne Hochzeit hätte feiern können. Dieses besondere Fest war dem Paar leider nicht mehr gegönnt.
Wir sprechen Frau Simmerl und ihrer Familie unser aufrichtiges Beileid aus. Der Tod von Hermann Simmerl erfüllt auch uns mit Trauer, allerdings auch mit Dankbarkeit für ein langes und reiches Leben, in dem die Kirche und speziell die Pfarrei Maria Dorfen viel von diesem engagierten Christen profitieren durfte. Sein Wirken ist nicht vergessen und wird auch weiterhin bewahrt bleiben. Der Herr über Leben und Tod schenke ihm die ewige Ruhe.