Die Fastenzeit dient den gläubigen Christen zur Vorbereitung auf Ostern. Ab dem 5. Fastensonntag rückt die Betrachtung des Leidens und Sterbens Jesu besonders in den Fokus.
Somit war der diesjährige 5. Fastensonntag der perfekte Zeitpunkt für ein Passionskonzert: Mit der Markuspassion des Hamburger Barockkomponisten Reinhard Keiser kam ein selten gespieltes musikalisches Kleinod zur Aufführung.
In diesem Werk wird die Leidensgeschichte Jesu nach dem Evangelisten Markus in starker alter Sprache und tief berührender, bilderreicher Musik erzählt. Die ca. 1710 entstandene Passionsvertonung hat schon Johann Sebastian Bach so begeistert, dass er sie mehrmals in Weimar und Leipzig aufgeführt hat.
Den Leidensweg Jesu bis zum Kreuz erzählten die Gesangssolisten Michael Birgmeier (Tenor, Evangelist), Martin Ulrich (Bariton, Jesus), Petra Bartmann (Sopran) und Kiuk Kim (Altus). Dem Kirchenchor Dorfen kam abwechselnd die Rolle der die Kreuzigung fordernden Volksmenge, der
spottenden Soldaten und neidischen Schriftgelehrten zu. Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger von einem brillanten kleinen Orchester. Kirchenmusiker Ernst Bartmann dirigierte nicht nur gewohnt souverän, sondern begleitete auch mehrere Arien am Cembalo.
Die zahlreichen Konzertbesucher ließen sich von Musik und Wort berühren. Und schon im Anfangschor leuchtete die Hoffnung des Ostermorgens auf: Durch seine Wunden sind wir geheilt.