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Paulus 2023

Dorfen: „Ein gigantischer Sound“: das Paulus-Oratorium in Dorfen
Von: Michaele Heske

Voller Leichtigkeit dirigierte Ernst Bartmann (r.) 150 Chorstimmen und ein großes Orchester in der Dreifachturnhalle des Schulzentrums Dorfen. © Michaele Heske
150 Chorstimmen, ein großes Orchester und 1400 Gäste: Die Dorfener Aufführung des Paulus-Oratoriums war ein großes Spektakel.
Dorfen – Ernst ist das Leben, heiter die Kunst. Was Kirchenmusiker Ernst Bartmann am Wochenende mit dem Paulus-Oratorium auf die Bühne gestellt hat, war nahezu göttlich, berührte tief die Seelen der Zuhörer.
Voller Leichtigkeit dirigierte Bartmann 150 Chorstimmen und ein großes Orchester und setzte damit das letzte Highlight im Reigen der 1250-Jahr-Feier Dorfens. Insgesamt 1400 Zuschauer lauschten bei zwei Aufführungen in der Dreifachturnhalle des Schulzentrums Dorfen dem vollen Klang der Musik. An Bartmanns Seite stand Chorleiterin Lydia Ulrich Riedl, mitverantwortlich für dieses großartige Konzert.
„Wachet auf ruft uns die Stimme“, schallte als Ouvertüre durch den Saal, einer der genialsten Choräle, der je geschrieben wurde. Hier mischen sich Andacht, Sentiment und Pathos. Alsbald verstummte der Chor, die Solisten setzten ein: Bariton Martin Ulrich und Sopranistin Petra Bartmann, die Dorfener Sänger, neben Frauke Mayers Altstimme und dem armenischen Tenor Karo Khachatryan.
Felix Mendelssohn Bartholdys geistliche Komposition „Paulus“, die stilistisch zwischen barocker Formenstrenge und romantischer Emotionalität angesiedelt ist, ist Spiegel einer tiefen Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben. Die beiden Teile des Werks beschreiben die Verfolgung der Christen durch Saulus, seine Bekehrung zum Paulus und daraus resultierend seine missionarische Tätigkeit.
Hitzige Chorfugen folgten auf monumentales Tutti und balsamische Bläseridyllen. Oder um es einfacher auszudrücken: „Das ist schon ein gigantischer Sound, wenn alle miteinander auf der Bühne stehen und musizieren“, so Daniel Steinweber von der Karnevalsgesellschaft Dorfen, die für das Catering zuständig war. „Das gemeinsame Engagement der 150 hiesigen Sänger“, beeindruckte Christian Marcon, Diakon in Dorfen, am stärksten.
Das Ganze war tatsächlich eine herausfordernde und anstrengende Angelegenheit. Die Proben hatten schon parallel zur Premiere des „Faust“ begonnen, bei dem auch sehr viele Chormitglieder mitgemacht haben.
Unermüdlich probten die Sänger somit von Juli bis zur Generalprobe am vergangenen Freitag. Um so verdienter ihre Freude am Erfolg: „Großartig“, so das Fazit des Publikums nach der über zweistündigen Aufführung, das mit lang anhaltendem Applaus allen Mitwirkenden dankte.
Bartmann und Ulrich-Riedl hatten das Werk Anfang des Jahres mit Bedacht als Beitrag der Chöre zum Festjahr ausgewählt. Etwa alle fünf Jahre nehmen sich die Dorfener Sängerinnen und Sänger ein großes Werk vor. 2009 wurde mit dem Oratorium „Elias“ von Mendelssohn-Bartholdy der Anfang gemacht. Danach gab man die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven und zuletzt das Requiem von Giuseppe Verdi. Mitwirkende waren damals wie heute neben dem Kirchenchor, der Chor Lyrico Vocale, der Männerchor Dorfen, der Jugendchor sowie der Kinderchor Singsterne. Ein Erlebnis für alle, auch und gerade weil Mendelssohns Musik „so positiv, hoffnungsvoll und lebensbejahend“ sei, erklärte Bartmann. Und Chorleiterin Ulrich-Riedl ergänzte: „Ein unvergessliches Erlebnis für alle Mitwirkenden.“