Erinnerung an Pater Rupert Mayer

Generalvikar Klingan segnet Holzfigur des „Apostels von München“ im Hauptbahnhof
 
München, 27. Oktober 2025. Eine neu aufgestellte Holzfigur bei der Bahnhofsmission im Hauptbahnhof München erinnert an den Jesuitenpater Rupert Mayer, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts für die Armen und Schwachen engagierte und zum katholischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus gehörte. Christoph Klingan, Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, segnet die Figur am 80. Todestag des Paters, am Samstag, 1. November, um 9 Uhr im Hauptbahnhof München. Thomas Prieto Peral, evangelisch-lutherischer Regionalbischof im Kirchenkreis Schwaben und Altbayern, Irmgard Ranner, Leiterin Personenbahnhöfe München der Deutschen Bahn, Pfarrer Eugen Strasser-Langenfeld von der Bahnhofsseelsorge der Erzdiözese und Bettina Spahn, Leiterin der Katholischen Bahnhofsmission, sprechen Grußworte.
 
Die rund 1,60 Meter große Figur wurde von einer polnischen Bildhauerschule in Zakopane aus Linden- und Eschenholz geschnitzt. Seit 2010 war sie Teil der Krippe „Bethlehem und die Standhaften“, die erstmals 1996 als „völkerverbindende Dialog- und Friedenskrippe“ der polnischen katholischen Gemeinde Schwäbisch Gmünd im Hauptbahnhof Stuttgart aufgestellt und regelmäßig um neue Figuren erweitert wurde. Die Krippen stehen in der Adventszeit bis heute deutschlandweit in größeren Bahnhöfen. Pater Rupert Mayer war dafür als einer der beispielhaften Menschen ausgewählt worden, in deren Handeln das Licht der Weihnachtskrippe aufleuchtete. 2024 erwarb die Bahnhofsmission die Figur als Symbol für die Seelsorge am Hauptbahnhof. Dort steht sie in einer Vitrine in der Nähe des Eingangs der Bahnhofsmission an Gleis 11.  
 
Pater Rupert Mayer (1876 bis 1945) wird besonders für sein soziales Wirken und sein Eintreten gegen den Nationalsozialismus verehrt. Bereits 1912 wurde der „Apostel Münchens“, der nach seiner Priesterweihe 1899 in den Jesuitenorden eintrat, als Seelsorger für die Menschen im Münchener Hauptbahnhof berufen und 1921 zum Präses der Marianischen Männerkongregation ernannt. 1925 initiierte Mayer die Einführung der sonntäglichen Abendgottesdienste im Münchner Hauptbahnhof. Schon in den 1920er Jahren erkannte er die von den Nationalsozialisten ausgehende Gefahr. Nach der Machtergreifung 1933 verteidigte er christliche Grundsätze und erklärte unter anderem öffentlich, dass ein Katholik kein Nationalsozialist sein könne. Er wurde mehrmals verhaftet und inhaftiert. Nachdem sich nach der Haft im KZ Sachsenhausen sein Gesundheitszustand deutlich verschlechtert hatte, wurde er 1940 ins Kloster Ettal verbracht, wo er bis Kriegsende lebte. Im Mai 1945 kehrte Pater Rupert Mayer nach München zurück. Am 1. November 1945 erlitt er während seiner Predigt in St. Michael einen Schlaganfall und starb im Krankenhaus. 1950 begann der Seligsprechungsprozess, am 3. Mai 1987 erfolgte die Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II. in München. (hor)
 
 
Hinweise:
Journalistinnen und Journalisten, die an der Segnung der Holzfigur im Hauptbahnhof München teilnehmen wollen, werden um Anmeldung gebeten per E-Mail unter pressestelle@erzbistum-muenchen.de oder telefonisch unter 089 / 2137-1263.

Bilder zum Download (zu Zwecken der Berichterstattung)
Bildnachweis: EOM / Robert Kiderle

Bildunterschrift: 

Die neu aufgestellte Holzfigur bei der Bahnhofsmission im Hauptbahnhof München erinnert an den Jesuitenpater Rupert Mayer, der als "Apostel von München" bekannt ist.