Pfarrverband Kraiburg-Flossing

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Adventskalender

Heiliger Andreas<br/>Grünthal<br/>Adventskalender
Zur Sicherheit: der linke der beiden Andrease ist der "Heilige" ;-)

30. November: Sankt Andreas

Der erste Advent beginnt dieses Jahr am 30. November. Dem Gedenktag des Apostels Andreas. „Fürchte dich nicht“ lautet das Thema des diesjährigen digitalen Adventskalenders. Der Apostel Andreas fürchtet sich nicht Jesus zu folgen und neue Wege zu gehen. 

Diakon Andreas Wachter lädt ein Mut zu haben und neue Wege im Advent zu gehen.
Mehr im Video unten...


Tabulos

01. Dezember: Tabulos

Ende Oktober hat das Familien+Gott-Team in Kraiburg mit 18 Kindern Allerseelenzöpfe gebacken und über Allerseelen und ihre Verstorbenen gesprochen.

Überraschung: Kindern fällt es oft gar nicht schwer über den Tod zu reden, es besteht sogar eine Sehnsucht danach ihren Verlust zu teilen, über die Verstorbenen ins Gespräch zu kommen, Symbole und Rituale für ihre Verabschiedung zu finden.

So können wir schon im jungen Alter mit Tod und Trauer in Berührung kommen, ohne diese Themen zu tabuisieren.

Der Advent kann als Vorbereitungszeit auf Weihnachten auch so eine tabufreie Zone für uns sein: Gott alles anvertrauen, was uns in diesem Jahr bewegt hat, was uns auf der Seele liegt, die Freude, die Trauer, die Wut, die Sorgen, die Wünsche, die wir in uns tragen.

Bei Gott können wir genau so kommen, wie wir sind, bei Gott gibt es keine Tabuthemen.

Lena Schreiner, Pastoralreferentin

Weihnachtsbrief<br/>Weihnachtspost<br/>Post<br/>Adventskalender

02. Dezember: Weihnachtspost

Nun ist bereits Dezember, die erste Kerze am Adventskranz brennt. Zeit, ein wenig innezuhalten und vielleicht ein wenig die Gedanken schweifen zu lassen.

Vielleicht bleiben die Gedanken dann auch bei jemandem hängen, bei dem man sich schon länger wieder einmal melden wollte, wo einen, wer weiß, vielleicht sogar schon ein wenig das schlechte Gewissen plagt.

Mir jedenfalls ist es so ergangen, und das gar nicht ohne Grund. Durch Zufall hörte ich im Radio einen Beitrag über die diesjährige Weihnachts-Sonderbriefmarke der Deutschen Post. Bis dahin war mir diese völlig unbekannt, obwohl es sie schon seit Jahren gibt. Das Prinzip ist einfach, man erwirbt diese Briefmarke für etwas mehr als das eigentliche Porto, und das Mehr geht als Spende an caritative Zwecke. Zudem ist die Briefmarke heuer etwas Besonderes, ziert sie doch ein Motiv, das nicht weit entfernt von uns zu finden ist. Es handelt sich um ein Kirchenglasfenster, das die Geburt Jesu im Stall in Bethlehem zeigt. Besagtes Fenster befindet sich in der Nicolaus-Gallus-Kapelle in Regensburg.

Davon inspiriert habe ich mich heuer tatsächlich einmal daran gemacht, meinen alten Füllfederhalter herauszusuchen und mal wieder zu Papier und Stift gegriffen, statt, wie sonst üblich, eine kurze Nachricht übers Smartphone zu verschicken.

Sicherlich freut sich der ein oder andere, wenn tatsächlich zur Abwechslung mal ein paar persönliche Zeilen im Briefkasten liegen und nicht das Einerlei des Alltags.

Und wer weiß, vielleicht kommen diese Zeilen in dieser schnelllebigen und stressigen Zeit gerade recht und können ein kleiner Anker sein in einer Zeit, die zuweilen doch auch stürmisch, lieblos und ja sogar einsam sein kann – trotz sozialer Medien und ständig griffbereitem Smartphone.

Diese kleine Inspiration möchte ich am heutigen Tage nun an Sie weitergeben.
Vielleicht lassen Sie sich ein wenig anstecken von diesem vorweihnachtlichen Freude - und Hoffnung - Schenken. Noch ist ein wenig Zeit bis Weihnachten...

Alexandra Prager, Kuratie Frauendorf

Fußball<br/>Adventskalender

03. Dezember: Nicht allein – wie beim Fußball

Vor einigen Wochen war ich mal wieder im Stadion, eine wahnsinnige Atmosphäre war das. Ein Fußballspiel kann schnell einschüchtern. Das gegnerische Team wirkt übermächtig, der Druck steigt, der Puls rast. Man weiß nie, wie die nächste Situation ausgeht – ein Pass kann entscheidend sein, ein Fehler kann zum Gegentor führen. Und doch geht jede Spielerin und jeder Spieler aufs Feld, trotz aller Unsicherheit und dem allseits bekannten Faktor Spielglück.
In unserem Leben stehen wir auch manchmal da wie vor einem wichtigen Spiel: Herzklopfen, Zweifel, die Angst zu versagen. Aber Gottes Zusage klingt wie die Stimme eines guten Trainers, der uns vor dem Anpfiff leise sagt: „Hab keine Angst. Ich bin bei dir. Spiel für Spiel.“ Er verspricht uns nicht, dass wir jedes Mal gewinnen – aber er verspricht, dass wir nicht allein auf dem Platz stehen. Dass er an unserer Seite läuft – bei jedem Angriff, jeder Niederlage, jedem Jubel.
Vielleicht gehen wir heute einen Moment so an, wie einen mutigen Spielzug: Nicht sicher, aber entschlossen. Nicht ohne Angst, aber größer als die Angst.

Stephanie Echle, Pastoralassistentin

Adventskalender<br/>Glück<br/>Barbarazweig

04. Dezember: Auf der Suche nach Glück

Auf der Suche nach Glück wird manches versucht, aber:

"Gott nahe zu sein ist mein Glück. Ich setze auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen...."

(Auszug aus Psalm 73,28)

Melanie Albrecht, Pfarrei Ensdorf

Tunnel<br/>Adventskalender<br/>Madeira

05. Dezember: Dunkel

Ich stecke mitten in einem einen Kilometer langen engen und niedrigen Tunnel – mitten in Madeira. Es ist stockdunkel – außer dem bisschen Licht meines Handys und einem vagen Lichtstrahl der Leute, die irgendwo vor mir gehen. Vorsichtig muss ich Schritt vor Schritt tun. Viel Platz hab ich nämlich nicht. Rechts von mir die unebene Felswand, links von mir das Wasser der Levada, die den Tunnel durchfließt. Und da will ich auf gar keinen Fall reinfallen. Zum Ausbalanzieren hab ich nur eine Hand – in der anderen ist ja mein Handy.

Wie froh bin ich da um die Hoffnung, dass es stimmt, dass der Tunnel auch ein Ende hat und irgendwann sogar dieses Licht ein wenig sichtbar wird. Wie glücklich bin ich um das kleine Licht meines Handys und um den schmalen Weg, der mich voranbringt. Langsam. Zu langsam für meine Begriffe, bin ich doch ungeduldig. Aber wenn ich hudle, haut’s mich sicher nei ins Wasser! Oder ich krieg wieder einen Brummschädel, weil ich mich anhaue am Felsen, wie’s mir nicht nur einmal passiert ist.

Ja, manchmal geht’s mir im Leben auch so. Wie froh bin ich da um Gott! ER ist das Licht am Ende des Tunnels, ER ist das Licht meines Handys. ER ist der, der da irgendwo vor- oder hinter mir geht – und ich bin froh, dass ich nicht ganz allein bin.

Danke, Gott, für dein Mitgehen durch alle engen, kurzen und auch langen Tunnels meines Lebens.

Michael Seifert, Pfarrer

Nikolaus<br/>Adventskalender<br/>Angst
Foto: Silouette des Heiligen Nikolaus in der Aukirche St. Nikolaus in Kraiburg am Inn.

06. Dezember: Angst vor dem Nikolaus?

Wenn der Nikolaus zu Besuch kommt, dann ist meist bei Kindern eine Angst da. Natürlich. Ein fremder Mann mit weißem Bart und Haaren kommt ins Haus, in den Kindergarten oder in die Schule.

Und es stellt sich die Frage: Kommt der Nikolaus …
… als Erzieher?
… als Geschenkebringer?
… als Ermahner?
.. als liebevoller und freundlicher Mensch, der ein Vorbild ist, weil er sich für andere Menschen sorgte und ihnen in Not half?

Fürchte dich nicht: Nikolaus ist ein Mensch, der uns Mut macht für andere Menschen da zu sein. Der Heilige Nikolaus will, dass das Leben und Zusammenleben von Menschen gelingt.

Andreas Wachter, Diakon

Weg<br/>Adventskalender

07. Dezember: Begleitung auf dem Weg

Herr, oft hat mein Lebensweg Seitengässchen,
die scheinbar ins Nichts führen, die gefährlich zu sein scheinen.
Manchmal liegen mir auch Steine im Weg,
die harmloser aussehen, als sie sind.
Ab und zu macht mein Lebensweg Kurven,
vor denen ich Angst habe, in denen mir schlecht wird.
Es kann sein, dass ich einsam bin
oder nette Gesellschaft habe.
Manchmal springe ich über den Weg,
auch wenn er steinig ist, und juble;
dann ist mir alles leicht,
weit hinter mir habe ich alle anderen zurückgelassen.
Manchmal aber möchte ich schreien vor Wut und Angst:
Ich kann nicht mehr;
zu oft habe ich mir an den Steinen die Füße blutig geschlagen,
weit sind mir alle voraus,
ich drohe liegen zu bleiben.
Schon weiß ich nicht mehr, wohin ich gehen soll,
kenne mich nicht mehr aus.
 
Doch es gibt einen Grund, der mich weitergehen lässt:
die Hoffnung, das Vertrauen, dass DU mich weiterführst.
DU bist da, wenn mich alle zurückgelassen haben.
DU, der die Steine aus dem Weg räumt,
damit ich durch nichts gestört werde.
In den Gässchen –
DU bist da.
In den Kurven –
DEINE Hand hält mich.
 
DU kannst mich weiterführen,
das weiß ich.
 
(Bettina Clasen)

Edeltraud Weber, Pfarrei Kraiburg

Verkündigung<br/>Taizé<br/>Adventskalender
Taizé-Mosaik Verkündigung

08. Dezember: "Denn für Gott ist nichts unmöglich."

Der Engel spricht zu Maria: "Fürchte dich nicht! Denn du hast bei Gott Gnade gefunden." Und er verheißt ihr eine unfassbare Botschaft: Sie wird ein heiliges Kind gebären, den Sohn Gottes, der in Ewigkeit herrschen wird und dessen Herrschaft kein Ende haben wird. Zurecht fragt Maria, wie das alles geschehen soll. Da bekräftigt der Engel seine Worte mit einer noch unglaublicheren Verkündigung: Der Heilige Geist wird all das mit der Kraft Gottes bewirken. Als Zeichen dient die Schwangerschaft von Elisabeth, die eigentlich als unfruchtbar galt. "Denn für Gott ist nichts unmöglich."
Was müsste in meinem Leben geschehen, dass ich diesen Satz annehmen kann?
Welches Zeichen würde mir helfen, grenzenlos zu glauben?
Wie kann diese Verkündigung jetzt und heute meinen Glauben stärken?
Wenn für Gott 'nichts un-möglich' ist, bedeutet das anders herum, dass für Gott 'alles möglich' ist. Mit Gott ist alles möglich: alles, was mich einschränkt; alles, was mich hemmt; alles, wovor ich zurückschrecke; alles, was mir Angst macht. Für Gott ist all das möglich.
Maria stellt auf diese Zusage hin ihre ganze Existenz in den Dienst Gottes. Sie nimmt den Auftrag und den Zuspruch Gottes ernst. Sie vertraut fest auf Gottes Beistand und öffnet sich somit für eine Wirklichkeit, in der Wunder möglich sind.
Maria sagt mit ganzem Herzen "Ja!" zu Gottes Plan. Können auch wir ein volles "Ja!" sprechen und voll Vertrauen bekennen: "Ich bin die Magd/der Knecht des Herrn. Mir geschehe, wie du es gesagt hast." ?

 Marion Bohlender, Pfarrei Flossing
Löwe<br/>1860 München<br/>Adventskalender

09. Dezember: Maria - ein Löwe?

Wenn es damals schon den TSV 1860 München gegeben hätte… Maria wäre sicher ein glühender Fan gewesen! Denn sie ist aus dem Holz geschnitzt, aus dem ein Löwenfan sein muss: viel Liebe, starke Nerven und Rückschläge gewohnt…
Schließlich war es gar ned sooo einfach, Gottesmutter zu sein. „Was willst du von mir, Frau?“ (Joh  2,4), sagt ihr Jesus einmal zu – bei der Hochzeit zu Kana. „Wer ist meine Mutter…?“ (Mk 3,33), sagt er ein anderes Mal. Starker Tobak vom eigenen Sohnemann.  Und natürlich die nicht gerade erfolgsverwöhnten Erlebnisse rund um die Geburt Jesu und die ärmliche Krippe und gar das Sterben ihres Sohnes als Verbrecher am Kreuz.
Wenn das alles nicht viel Liebe, starke Nerven und Rückschlags-Gewöhnung braucht?
Maria war eine starke Frau! Mit vollem Vertrauen in Gott und seine manchmal seltsamen, ja sogar unverständlichen Wege. Doch dieses Vertrauen und ihre Stärke haben sie durchs Leben ans Ziel gebracht – begleitet von viel Freude und Hoffnung.
Möge uns Gott auch ein wenig von all dem schenken… als Löwenfan oder nicht!

Michael Seifert, Pfarrer

Flötenspieler
Bild von Peter Weidemann, in: Pfarrbriefservice.de

10. Dezember: Fürchtet euch nicht – auch nicht vor schrägen Christbaum-Konzerten

Als ich das Thema des diesjährigen digitalen Adventskalenders gelesen habe – „Fürchtet euch nicht“ – habe ich erst einmal tief nachgedacht. Wovor fürchte ich mich eigentlich?
Es gibt vieles, klar. Aber dann fiel mir ein, dass ich als Mutter von Kindern, die gerade anfangen mit der Blockflöte zu experimentieren, ja eine ganz eigene Art von Mutprobe kenne: der erste musikalische „Auftritt“ unterm Christbaum.
Diese Mischung aus Lampenfieber, guter Absicht und künstlerischer Freiheit in Sachen Tonhöhe kann… sagen wir mal… herausfordernd werden.
Man wappnet sich innerlich, lächelt tapfer – und hofft, dass die Heilige Nacht nicht plötzlich zur schiefen Nacht wird. ����
Aber muss man davor wirklich Angst haben?
Ehrlich gesagt: nein.
Denn es geht nicht um Perfektion. Nicht ums große Arrangement, nicht um Playback in Stadion-Lautstärke. Manchmal reicht eine einfache Gitarrenbegleitung, eine kleine Flötenmelodie – und schon entsteht etwas Schönes. Etwas Echtes.
Vielleicht erinnert uns das diesjährige Motto gerade daran: Fürchtet euch nicht – vor schrägen Tönen nicht, und auch nicht davor, einfach zu sein.
Denn oft liegt genau darin der Zauber.
Und genau so ein kleines, einfaches Lied haben wir aufgenommen. Ohne Schnickschnack. Nur wir, zwei Instrumente – und ganz viel Advent. ✨

Verena Ohni, Pfarrei Kraiburg

Kirchenfenster<br/>Licht<br/>Adventskalender
Bild von Peter Weidemann - In: Pfarrbriefservice.de

11. Dezember: Ich bin mit dir

Man mag’s ja kaum glauben bei acht so einzigartigen Pfarreien wie ich sie haben darf: auch ein Pfarrer hat seine Probleme, Konflikte, Anfragen, Nervigkeiten, Päckchen zu tragen. Und so ist es gut, wenn man mal raus- und zu sich und zu Gott kommt: Exerzitien heißt da das Zauberwort; viel beten, nachdenken, zuhören, lesen, schlafen, spazierengehen und vor allem: schweigen.  Und auch auf die diesjährigen Exerzitien habe ich ein paar Probleme mitgenommen mit der Bitte an Gott, mir zu zeigen, wie’s da weitergehen soll.
Und Gott, planbar und brav wie er nun mal ist, hat mir…. keine direkte Lösung all meiner Probleme und Sorgen geschenkt. Auch nicht die tollsten Ideen dazu. Aber! Aber am letzten Morgen der Exerzitien – bei der Messe – hat nach ein paar trüben Tagen die Sonne durch das seitliche Kirchenfenster genau auf mich geleuchtet. Für die meisten wohl nur Zufall und das folgende daher „Spinnerei“, aber manchmal bin ich ganz gern ein Spinner.  Ich bin überzeugt: Das war ein leises Anstupsen Gottes: Du, ich nehm dir nicht alle Probleme, aber: „Ich bin mit dir alle Tage bis zum Ende der Welt“ (nach Mt 28,20)! Oder anders gesagt: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“ (Ps 18, 30) Also: pack’ma’s mit seiner Hilfe weiter an!

Michael Seifert, Pfarrer

Adventskalender<br/>Kohelet

12. Dezember: Kohelet im Advent

Immer wieder bin ich erstaunt, was schlaue, spirituelle Menschen vor über 2200 Jahren aufgeschrieben haben. Ich schmökere gerne im Buch Kohelet und ich finde, diese Stelle passt perfekt zum Advent:
 
Koh 11,5-8: Wie du den Weg des Windes ebenso wenig wie das Werden des Kindes im Leib der Schwangeren erkennen kannst, so kannst du auch das Tun Gottes nicht erkennen, der alles tut.

Am Morgen beginne zu säen, auch gegen Abend lass deine Hand noch nicht ruhen; denn du kannst nicht im Voraus erkennen, was Erfolg haben wird, das eine oder das andere, oder ob sogar beide zugleich zu guten Ergebnissen führen.
Dann wird das Licht süß sein und den Augen wird es wohl tun, die Sonne zu sehen. Denn selbst wenn ein Mensch viele Jahre zu leben hat, freue er sich in dieser ganzen Zeit und er denke zugleich an die dunklen Tage: Auch sie werden viele sein. Alles, was kommt, ist Windhauch.

 Wir wissen bereits, dass uns an Weihnachten der Heiland geboren wird. Vor 2000 Jahren war dies der Menschheit nicht bewusst. Genauso wenig, wie wir wissen, wann Christus wieder kommt. Aber wir sollten unsere Hand nie ruhen lassen, immer bereit sein. Das bedeutet Glauben! Wir glauben daran. Wir wissen es nicht. Wir glauben, dass der Wind sich dreht, dass Maria Jesus durch den heiligen Geist empfangen hat, dass es Gott gibt.
 Im weiteren Text geht es um Licht und Dunkelheit und wenn, wann nicht jetzt, ist das in unseren Breitengraden DAS Thema? Wenn es um 4 Uhr nachmittags schon wieder finster wird, und davor gar nicht richtig hell geworden ist. Wir wissen, dass es wieder heller wird, darum „überstehen“ wir diese Zeit. Wir backen Plätzchen, verkriechen uns in die Kuscheldecke und freuen uns auf Weihnachten. Und wenn dann an Weihnachten alles hell erleuchtet ist, dann wissen wir, es geht wieder aufwärts. Das Leben hat helle und dunkle Seiten und das zu wissen, damit klar zu kommen, dabei hilft uns Gott, hilft uns unser Glaube. Denn alles, was kommt, ist Windhauch.

Viele dunkle Tage mit brennenden Adventskerzen, Plätzchen und Punsch
wünscht euch Gerhard Langreiter, Pfarrei Oberneukirchen

Zittern<br/>Schaf<br/>Adventskalender

13. Dezember: Nicht zittern

„Wer glaubt, zittert nicht, denn aufgrund seiner Furcht vor Gott, der gut ist,
hat er keine Angst vor der Welt und der Zukunft.“

Hl. Papst Johannes XXIII.

Michael Seifert, Pfarrer

Friedenslicht<br/>Adventskalender

14. Dezember: „Ein Funke Mut“ - Das Friedenslicht aus Bethlehem 2025

„Ein Funke Mut“ will uns motivieren:
„- ein Leben in Frieden“,
„- kleine Gesten machen den Unterschied“,  
„- eine Flamme für die Demokratie“,
„-gezeigte Zivilcourage“,
„-ein Versprechen für die Zukunft“
„-ein Leuchten in der Dunkelheit“

Das Friedenslicht wird seit fast vierzig Jahren - in den Wochen vor Weihnachten von einem oberösterreichischen Kind in der Geburtsgrotte in Betlehem entzündet und nach Österreich gebracht. Von dort aus tritt es die Reise durch ganz Europa und darüber hinaus an.

Auch Pfadfinder und Pfadfinderinnen der DPSG Stamm Don Bosco Polling holen es am dritten Adventsonntag aus dem Münchner Liebfrauen-Dom, wo es jedes Jahr für das gesamte Bistum verteilt wird.

Damit versuchen wir, dem Vermächtnis des Pfadfindergründers Lord Robert Baden Powell gerecht zu werden: „Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als Ihr sie vorgefunden habt.“

Mit dem Entzünden und Weitergeben des Friedenslichtes erinnern wir an die weihnachtliche Botschaft vom Frieden und an unseren Auftrag, diesen Frieden unter den Menschen zu verwirklichen.

Das ist besonders in unseren Tagen äußerst wichtig, wo Kriege überall auf der Welt, auch mitten in Europa wieder aufflammen.

Für die DPSG Stamm Don Bosco Polling
Stefan Durner, Pastoralreferent i. R.

Spuren<br/>Adventskalender

15. Dezember: Zutrauen

Wem etwas
zugetraut wird,
der kann wachsen
und sich entfalten,
kann stark werden.
Wer sich und anderen etwas zutraut,
kann gemeinsam mit anderen wachsen
auf der gemeinsamen Basis
und an der gegenseiteigen
Verschiedenheit.
 Wie Vertrauen wirkt
und was das Zutrauen bewirkt,
kann erfahren,
wer es schenkt und
entgegenbringt,
obwohl es zerbrechlich bleibt
und enttäuscht werden kann.
(M. Leitschuh/P. Weismantel)
 
Edeltraud Weber, Pfarrei Kraiburg

Adventskranz<br/>Adventskalender

16. Dezember: Adventskranz

Der Adventskranz erinnert uns daran, wie unser Leben wächst:
Der runde Kranz sagt Du bist gehalten – von Gott, der Anfang und Vollendung ist und von Jesus, der in unserer Mitte sein will.
Die Kerzen zeigen, dass Gottes Licht nicht auf einmal kommt, sondern Schritt für Schritt in unsere Welt hineinleuchtet.
So lädt uns die Adventszeit ein, unser Herz zu öffnen für das Kommen Jesu.
Die violetten Kerzen erinnern uns an den Advent als Besinnungs- und Umkehrzeit, die rosafarbene Kerze (aufgehelltes Violett), die wir am dritten Advent enzündet haben, will unsere Vorfreude auf Weihnachten hervorheben.
Der Adventskranz macht Mut, kleine Anfänge zu achten und wertzuschätzen – wie Gott selbst im Kleinen, in der Krippe, begonnen hat.
Und er erinnert uns daran, dass jedes Licht, das wir entzünden, ein Zeichen ist für das große Licht, das mit Jesus in die Welt gekommen ist.

Lena Schreiner, Pastoralreferentin

Votivtafel<br/>Adventskalender

17. Dezember: Dankbar

Sei’s in Altötting, aber auch in unseren Filialen Fisslkling, Hofwies oder wie im heutigen Bild in Pietenberg: in vielen Kirchen findet man sogenannte „Votivtafeln“, die Menschen gestiftet haben aus Dankbarkeit.

Und wie schön ist es, zu sehen und zu lesen, dass Gott eben nicht nur helfen kann (das wissen wir als Gläubige ja theoretisch so ganz wunderbar), sondern dass Menschen der tiefen Überzeugung sind, dass er auch geholfen HAT… in den genannten Beispielen auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria.

Wie tröstlich ist es, wenn wir sehen können, dass Menschen die Erfahrung gemacht haben: Gott sitzt nicht nur auf irgendeiner Wolke und schaut auf mein Leben wie in einer tragisch-kömodienhaften Daily Soap. Nein ER hat Anteil daran. ER greift ein. Nicht immer, aber immer wieder.

Danke, Gott, für dieses Geschenk – hoffentlich auch immer wieder in meinem Leben.

Michael Seifert, Pfarrer

Licht<br/>Adventskalender

18. Dezember: Mut machen

Bei all dem vielen,
was oft entmutigt,
will ich mich und
andere er-mutigen.

Viel guten Mut will
ich mir und anderen
wünschen, bereiten
und entgegenbringen.

„Mach dich doch
nicht kaputt, sondern
mach dir und anderen
lieber Mut zum Leben!“

Was macht mir Mut?
Wer macht mir Mut?
Wem mache ich Mut?

(M. Leitschuh/P. Weismantel)

Edeltraud Weber, Pfarrei Kraiburg

Bank<br/>Adventskalender

19. Dezember: Ob Hoffnung ist

Manchmal trete ich vor die Tür, atme aus und ein, reibe die Augen, halte Ausschau, ob Hoffnung ist.
Ich beobachte die Luft, stelle die Färbung des Windes fest, bestimme den Stand der Sonne über meinem Haus, prüfe die Verlässlichkeit der Straße.
Wo soll ich es ablesen?
Die Freundlichkeit der Passanten ist veränderlich.
Auch die Zeitungsfrau bringt keine Gewissheit.
Oder sollte es am eigenen Herzschlag liegen, am Zustand des Magen-Darm-Systems, am Kalziumgehalt meiner kleinen Philosophie?
Die Fenster der Nachbarschaft gucken verdächtig.
Da denke ich dann an den, der noch im Aberglauben den Glauben sah, die heimliche Hand nicht zurückwies, die sein Gewand berührte, nur sein Gewand, um zu sehen, ob Hoffnung ist, und greife blind in den Morgen.

Autor: Detlev Block


Lena Schreiner, Pastoralreferentin

20. Dezember: Perfekt!?

Ohne Ton wirkt diese Orgel wie immer (siehe Video unten!). Perfekt. Mit Ton jedoch zeigt sich etwas anderes: der erste Eindruck täuscht.
Tasten klemmen, Reaktionen bleiben aus. Statt harmonischer Klänge hören wir unangenehmes Pfeifen, Unruhe: alles andere als perfekt. Die Störung ist aber nicht gleich offensichtlich.  Das Instrument wirkt auf den ersten Blick wie immer…
Diese Erfahrung ist dem Leben nicht fremd. Nicht alles was danach aussieht ist auch so . Nicht alles liegt in unserer Macht. Manchmal scheitert etwas, obwohl wir uns bemühen, obwohl wir alles geben.
Gerade Weihnachten ist mit festen Bildern verbunden. Es gibt klare Erwartungen: die perfekten Geschenke, ein spektakuläres Weihnachtsmenü, ein Bild, dass der Welt zeigt: meine Weihnachtsgeschichte ist makellos. Doch die biblische Weihnachtsgeschichte widerspricht diesen Bildern. Sie beginnt nicht in Ordnung, Perfektion  und Schönheit, sondern in Enge, Unsicherheit und Überforderung. Gott kommt nicht in eine heile Welt, sondern in eine unvollkommene.
Vielleicht fühlt sich deine Weihnachtsgeschichte gerade ähnlich an. Du versuchst, die richtigen Tasten zu drücken, und dennoch klingt es nicht perfekt. Vielleicht ist es laut, leer, chaotisch oder einfach zu viel.
Dann bist du nicht gescheitert. Dann bist du näher an Weihnachten, als du denkst.
Der nächste Schritt muss kein großes Fest sein. Vielleicht ist er leise. Ein Moment des Innehaltens. Ein ehrliches Gebet. Der Besuch eines Gottesdienstes. Oder einfach die Erlaubnis, dass nicht alles perfekt stimmen muss.

Weihnachten beginnt dort, wo wir aufhören, es selbst herstellen zu wollen. 
„Gott ist nicht fern von einem jeden unter uns.“ (Apostelgeschichte 17,27)

Teile diese gedanken mit jemandem der es gerade braucht!

Monika Oberbacher, Pfarrei Kraiburg

Etosha<br/>Horror vacui<br/>Adventskalender

21. Dezember: Horror vacui

4800 qkm – ungefähr die Größe des Saarlands… so groß ist die Etosha-Pfanne in Namibia. Nichts. Gar nichts. Eine massive, trockene Salzebene. Soweit man schauen kann: nichts!
Vor so etwas haben viele Menschen Angst. Vor dem Nichts. Also nicht unbedingt in Afrika, sondern im eigenen Leben: nichts im Terminkalender, keine Aufgaben, keine Beschäftigung, kein Berieseln durch den Fernseher oder das Wischen am Handy. Einfach mal nichts. Nur ich. Oder gar ich und Gott.
Horror vacui, die Angst vor der Leere, nennt sich das. Angst vor der Stille, Angst vor mir selber und meinen Gedanken. Wir moderne Menschen sind Meister darin, diese Leere zuzuschütten.
Und doch… dieses Nichts, diese Leere, diese Zeit allein für mich – und für Gott, ab und an zumindest, muss gar nicht so angsteinflössend sein. Sie kann IHM eine Möglichkeit geben, zu mir durchzudringen. Sie kann mir die Möglichkeit geben, mich besser kennen zu lernen.
Wer weiß… hätte Maria auf dem Handy Insta-Reels verfolgt, hätte sie den Engel gar nicht erst bemerkt, der ihr und unser Leben so radikal verändern sollte…
Vielleicht sollte ich es doch mal versuchen!?

Michael Seifert, Pfarrer

Annahme<br/>Adventskalender

22. Dezember: Einverstanden?

„So wird der Akt des Selbstseins zu einer Askese: ich muss auf den Wunsch verzichten, anders zu sein, als ich bin; gar ein Anderer als der, der ich bin… Ich muss darauf verzichten, Begabungen zu haben, die mir versagt sind; meine Grenzen erkennen und sie einhalten. Das bedeutet nicht den Verzicht auf das Streben, aufzusteigen…
Ich soll damit einverstanden sein, der zu sein, der ich bin. Einverstanden, die Eigenschaften zu haben, die ich habe. Einverstanden, in den Grenzen zu stehen, die mir gezogen sind.“
aus Romano Guardini, Die Annahme seiner selbst

Ich wünsche mir und ihnen, dass wir immer wieder die Kraft finden auf dem lebenslangen Weg, einverstanden zu sein mit uns selbst, wie Gott uns geschaffen hat.

Michael Seifert, Pfarrer
Immanuel<br/>Adventskalender
Bild: Peter Weidemann, in: Pfarrbriefservice.de

23. Dezember: Immanuel

Im Advent hören wir den Namen Immanuel. Er bedeutet: Gott ist mit uns.
Nicht über uns. Nicht fern. Nicht nur damals. Sondern mitten hinein in unser Leben.
Immanuel heißt:
Gott kennt unsere Dunkelheiten, unsere Unruhe, unsere offenen Fragen.
Er bleibt nicht Zuschauer, sondern geht den Weg mit – auch durch Zweifel, Einsamkeit und Neubeginn.
Gerade digital, zwischen Nachrichten, vielen Terminen und Bildschirmen, erinnert uns Immanuel:
Du bist nicht allein. Dein Alltag ist kein gottfreier Raum.
Gott ist da – im Unfertigen, im Stillen, im Jetzt.
Wo könnte „Gott mit mir“ heute konkret werden?
In einem Gespräch. In einem Moment der Stille.
Oder einfach im Vertrauen: Ich gehe diesen Tag nicht allein.

Lena Schreiner, Pastoralreferentin