Pfarrverband Schäftlarn

St. Peter und Paul, Baierbrunn; St. Georg, Hohenschäftlarn; St. Benedikt, Ebenhausen; Hl. Kreuz, Icking

Das Baierbrunner Ungarnkreuz Ein Denkmal religiöser Toleranz

Baierbrunn Pfarrkirche
Foto: P. Norbert Piller OSB, Abtei Schäftlarn
Das sogenannte „Ungarnkreuz“ in der Baierbrunner Pfarrkirche St. Peter und Paul ist ein stummes Zeugnis für das Mit- und Nebeneinander der Religionen.
Die vier erläuternden Zeilen unter dem Bild spiegeln Legende ebenso wider wie Geschichte.
Es sei ein „uraltes Bildnis“, das während der türkischen Besatzung der Stadt Ofen (heute Budapest) lange Jahre in der Erde vergraben gelegen habe und 1725 oder 1705 den Münchner Kapuzinern geschenkt worden sei.
Seit 1541 war Ofen unter der Kontrolle des osmanischen Reichs. Dessen liberale Religionspolitik tolerierte in allen Teilen dieses Vielvölkerstaates auch die christliche Religionsausübung.
So gab es in Ofen wohl eine griechische Gemeinde, die über ein Gotteshaus verfügte.
Vermutlich ist die Darstellung des Gekreuzigten sowie von Maria und Johannes im 17. Jahrhundert in Ungarn oder in Griechenland, also im osmanischen Reich, entstanden. Sie wurde im 19. Jahrhundert auf eine verbindende Bohle montiert.
1686 anlässlich der Belagerung der Stadt durch die christlichen Truppen versteckt, haben es wohl bayerische Soldaten erbeutet und nach München gebracht.
Wie das Kreuz von den Münchner Kapuzinern nach Baierbrunn kam, ist unbekannt.
2001 wurde es bei der Landesausstellung „Bayern – Ungarn. Tausend Jahre“ in Passau gezeigt.