„Auf deinem Weg“ so lautete dieses Jahr das Motto des Jugendkreuzweges, zu dem der Pfarrverband Freilassing alle Jugendlichen in das Pfarrzentrum St. Korbinian eingeladen hatte. Der Kreuzweg Jesus soll den Jugendlichen zeigen, dass in Momenten der Herausforderung und dLeids niemand allein ist. Jesus ist selbst den schweren Weg gegangen und begegnet den Jugendlichen auf ihren eigenen Wegen. In sieben Stationen soll der Leidensweg Jesus reflektiert werden. Der Weg im Leben kann schleichend, stolpernd, kriechend, ergreifend, schreitend, gebrochen aber auch erhebend sein.
Nach der Begrüßung durch Diakon Peter Kleinert und einigen meditativen Gedanken, vorgetragen von Schülern der Mädchenrealschule Franz von Assisi und Religionslehrer Martin Antwerpen zogen die Jugendlichen zur zweiten Station.
Dort ging es vor allem um Macht. Wer hat das Sagen, wer bestimmt, wie kann die Macht positiv genutzt werden? Dazu mussten die Jugendlichen mit Hilfe eines Weckglasgummis an dem Schnüre befestigt waren Toilettenrollen stapeln. Nur wenn alle gleichmäßig an den Schnüren zogen, war es möglich die Rolle aufzunehmen und auf den anderen Rollen zu stapeln. Keiner hatte Macht über den anderen, alle mussten miteinander gleichberechtigt das Problem lösen. Jesus musste auf seinem Weg die Macht von Pilatus ertragen, der ihn geißeln ließ, erinnerte der Religionslehrer die Jugendlichen.
Zwischen den einzelnen Stationen trugen Schüler der Mädchenrealschule unter Leitung von Robert Jäger rhythmische Lieder vor.
An einer weiteren Station waren Tablets aufgebaut an denen die Schüler ein Gebet für ihre Herausforderungen oder Konflikte von der „Gebetsgenerator-App“ formulieren lassen konnten um es anschließend zu beten. Dabei mussten sie nur ein Schlagwort nennen und die App kreierte ein passendes Gebet.
Anschließend versammelten sich alle Besucher um den Altar. Dort hatte Oberministrantin Rebecca Wagner Zettel vorbereitet, auf denen die Jugendlichen ihre Sorgen und Nöte aufschreiben konnten. Danach wurden diese an das vor dem Altar dargestellte Kreuz geheftet. Alle Zettel werden dann in der Osternacht in das Osterfeuer geworfen und damit symbolisch alle Sorgen verbrannt. Begleitet wurde die Aktion von Impulsfragen, wie z.B. „Wann hast Du das letzte Mal geweint?“ oder „Wann hast Du gespürt, dass Leben zerbrechlich ist?“ vorgetragen vom Religionslehrer Antwerpen.
Eine weitere Station war im Atrium des Pfarrzentrums aufgebaut. Dort sollten die Kinder auf einer langen Tapete, die an der Kirchenwand angebracht war, die Hoffnungen und die Wünsche aufschreiben, die sie für die Zukunft haben und unter keinen Umständen aufgeben wollen: Die meisten Jugendlichen schrieben das Wort Frieden an die Wand.
Von dort ging es zurück in die Kirche wo sich die Jugendlichen und Kinder um den Altar versammelten und andächtig die Fürbitten beteten u. a.: „Guter Gott, hilf uns einander beizustehen, wenn wir schwere Lasten tragen müssen, so wie Du auf deinem Kreuzweg. Gib uns Kraft und Mut gemeinsam Wege zu gehen, damit niemand allein bleibt.“ Danach reichten sich alle die Hände und beteten gemeinsam feierlich das „Vaterunser“
Vor dem Schlusssegen bedankte sich der Diakon noch bei allen, die dazu beigetragen haben, dass dieser Kreuzweg so eindrucksvoll gelungen ist, besonders bei Christine Schweiger die die Vorbereitung zusammen mit den Schülern und Lehrern der Mädchenrealschule und den Ministranten leitete.
Text und Bilder Willi Götzlich