Katholisches Bildungswerk Erding e.V.

Kirchen-Entdecker-Tour - ein Projekt des Katholischen Bildungswerks Erding e.V.

𝗚𝗲𝘀𝗰𝗵𝗶𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗱𝗲𝗿 𝗞𝗶𝗿𝗰𝗵𝗲 𝗦𝘁. 𝗠𝗮𝗿𝘁𝗶𝗻


Langenpreising wurde zum ersten Mal schriftlich erwähnt in einer Urkunde vom 1. Oktober 767 n.Chr. Man nimmt an, dass es bereits im 7. Jh. eine herzogliche Hofkapelle in Langenpreising gegeben hat. 1315 wird Langenpreising erstmals als Pfarrei aufgeführt.

Der Ort Langenpreising wurde – vor dem Bau des Strogenkanals (1927/28) – mehrmals im Jahr vom Hochwasser heimgesucht. Die Kirche stand deshalb leicht erhöht auf einer Insel und so musste „der Pfarrer auf einem Kahn zur Kirche fahren.“

Die Pfarrkirche St. Martin besteht – wie manch andere Kirchen auch – aus Gebäudeteilen unterschiedlichen Alters.
Vom gotischen Vorgängerbau (1500) ist nur der Chor erhalten.
Am 16. August 1769 stürzte der Turm wegen eines „entsetzlichen Sturmwindes“ auf das Langhaus. Dieses wurde dabei ziemlich zerstört.
Turm und Langhaus wurden von dem Erdinger Baumeister J. B. Lethner neu aufgebaut.

Die Innenausstattung übernahmen Peter Riester aus Erding und Anton Fackler aus Dorfen (beide Kistler = altbayer. für „Kistenmacher“ = Schreiner).
Vor allem hat der Landshuter Bildhauer Christian Jorhan d. Ä. zu der prächtigen Innenausstattung im späten Rokoko beigetragen (um 1780).

Beim linken Seitenaltar findet sich ein Taufstein aus rotem Marmor. Dieser könnte noch von dem gotischen Vorgängerbau (um 1500) stammen.

Im Chor sind Gemälde von der Hl. Barbara und der Hl. Margaretha angebracht. Die Gemälde stammen von Franz Aiglstorfer aus Wartenberg (1739).

Das Spätrokoko-Gestühl im Langhaus wurde – wie der Großteil der Innenausstattung – um 1780 angefertigt.

Eine Besonderheit sind die noch vorhandenen Platz-Namensschilder (aus den 1920er Jahren).

Die Farbglasgemälde im Chor wurden 1989 eingesetzt. Sie stammen von Karl Ulke aus München (aus dem Jahr 1884) mit Darstellungen des Hl. Korbinian und der Hl. Elisabeth.

Die Orgel wurde 1972 auf der 2. Empore eingebaut.

Die vier Glocken haben die beiden Weltkriege unbeschadet überstanden.
Sie stammen aus den Jahren 1719, 1725, 1742 und 1769.

Die Pfarrkirche St. Martin ist eine große Kirche mit einer einheitlichen Ausstattung im Stile des Spätrokoko.


Copyright Texte: Kirchenführer „St. Martin Langenpreising“,
(ISBN 978-3-89654-756-3; Peda-Kunstführer Nr. 756/2009)
Herausgeber: Kath. Pfarramt St. Martin, Pfarrgasse 5, 85465 Langenpreising