Der Name „Rappoltskirchen“ bedeutet so viel wie „Kirche des Rappold“.
Dabei handelt es sich wohl um eine Eigenkirche, die in den Besitz des Bischofs von Freising überging (wie einige andere Kirchen zu der Zeit auch).
Die Pfarrei Rappoltskirchen wurde in den Konradinischen Matrikeln (1315) als „beneficium claustrale“ (Chorlehen) und auch erstmalig als Pfarrei erwähnt.
In weiteren Matrikeln wird darüber berichtet, dass die Einkünfte des Pfarrers in Rappoltskirchen sehr gering waren. Ein Pfarrer berichtet 1699 von dem schlechten Zustand des Pfarrhauses. Er nannte seine Wohnung eine verwüstete Spelunke und er müsse befürchten, dass ihm das Haus einfalle.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche umgebaut bzw. neu erbaut.
Am 4. März 1694 schreibt Pfarrer Hilleprand an das Ordinariat: Die Pfarrkirche sei „schier ganz neu erpaut“.
Bei dem Umbau wurde auch die Kapelle (an der Nordseite), die vorher alleine stand, mit der Kirche verbunden und dem Hl. Antonius von Padua geweiht.
Am 17. November 1707 wurden vier neue Altäre durch den Weihbischof Johann Sigismund Freiherr von Zeller eingeweiht.
Im Jahre 1905 wurde die Orgelempore eingezogen, da ein Schullehrer nach Rappoltskirchen kam, welcher Orgel spielen konnte.
Die Orgel ist von Max März und Sohn, München.
Im Innern der Kirche findet sich weiterhin:
* ein Kreuzweg: Von Maler Karl aus Erding (1855)
* ein Kanzelkreuz mit Maria: Oberammergauer Arbeit (1854)
Die Glocken:
Alte Bronzeglocken von Hans Pamberger München (1530).
Die große Glocke ist von 1948.
Beim Aufziehen der Glocke ist das Seil gerissen und die herabfallende Glocke hat nur ganz knapp einen Mann verfehlt, der drunter stand.
Der Friedhof ist um die Kirche angelegt.
Interessant ist außerdem, dass sich westlich von Rappoltskirchen in einem Waldstück eine Erdbefestigung befindet. Dabei handelt es sich wohl um eine ehemalige Römerschanze.
Copyright Text: Alle Informationen sind aus der Pfarreibeschreibung:
Hainz, Josef (Hrsg.): Johann Nepomuk Kißlinger, Geschichte und Beschreibung der Pfarrei Rappoltskirchen, 4. Aufl. Selbstverlag Eppenhain 2004