Schäftlarner Abt kam dazu nach Übersee
Monatelang hatten sich 15 junge Menschen aus der Pfarrei Übersee unter der seelsorglichen Begleitung von Diakon Heiko Jung auf ihre Firmung vorbereitet, waren zu einem Besinnungstag im Kloster St. Ottilien, hatten gemeinsame Erfahrungen mit dem Bogenschießen gemacht und hatten das Angebot zu einem Beichtgespräch genutzt. Am vergangenen Samstag spendete ihnen Abt Petrus Höhensteiger aus der Benediktinerabtei Schäftlarn bei München in der Pfarrkirche St. Nikolaus nun das Sakrament der Firmung. Dieses Sakrament sei der Fahrschein dazu, dass sich in den jungen Menschen das entfalten könne, was in ihnen stecke, meinte Abt Petrus in seiner Predigt. Es sei für sie jetzt wichtig, neugierig und offen zu werden und sich auf Neues einzulassen, um so zu erfahren, dass der Geist Gottes, der ein Gott des Lebens sei, in alles eingegossen ist. Dieser Geist befreie und rufe zur Mündigkeit. Begleitet von ihrer Patin oder ihrem Paten traten dann die Firmbewerber einzeln vor den Abt, der jedem die Hände auflegte, mit Chrisam, einem geweihten Öl aus Oliven und Balsamharz, ein Kreuz auf die Stirne zeichnete und dabei die Segensformel sprach: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“. Dann nahm sich der Abt für jeden Firmling und seinem Paten jeweils Zeit für ein kleines freundliches Gespräch. Während des ganzen Weiheaktes intonierte der Cantiamochor unter Birgit Detsch als Ostinato ergreifend den Taizé-Gesang „Veni sancte spiritus“ und gestaltete auch weitere Messteile mit inspirierend interpretierten Liedern. Unter den brausenden Orgelklängen von Organist Christian Dengler zogen die 15 nun gefirmten Jugendlichen mit ihren Paten und Angehörigen aus der Kirche, angeführt von den Fahnenabordnungen Überseer Vereine, die mit ihrer Anwesenheit ein eindrucksvolles Zeichen der Ermutigung und Wertschätzung für diese jungen Menschen setzten. Im Pfarrzentrum hatten Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung alles für eine Bewirtung vorbereitet und einen netten Rahmen für ein weltliches Ausklingen mit Begegnungen und Gesprächen aller Beteiligten geschaffen. „Diese Firmung ist ein großartiger und freudiger Tag für Übersee“, meinte Übersees Pfarradministrator Konrad Roider. Dafür stand auch die weiß-gelbe Kirchenfahne , die eigens zu diesem Festtag ganz oben aus dem 75 m hohen Turm des Achentaler Doms in den weißblauen Himmel flatterte.
Dr. Martin Metz