Manch einer wird sich dieses Jahr beim Betrachten unserer Osterkerze verwundert fragen, was denn ein Pfau auf einer Osterkerze zu suchen hat. Gemeinhin bekannt sind Alpha und Omega, die Jahreszahl und fünf Wachsnägel als obligatorische Elemente einer Osterkerze. Einen Pfau wird man auf den ersten Blick nicht mit Ostern in Verbindung bringen.
Und doch ist der Pfau in der christlichen Symbolik nicht neu, malerische Darstellungen des Pfaus finden sich bereits in der Calixtus-Katakombe in Rom, der ersten Gemeindekatakombe der Christen.
Zum einen steht der Pfau für die Unsterblichkeit, weil sein Fleisch angeblich nicht verwesen soll. Über ein diesbezügliches Experiment berichtet der Kirchenvater Augustinus: Ein Stück Pfauenbraten zeigte nach 30 Tagen und sogar noch nach einem Jahr keine Zeichen von Verwesung.
Zum anderen symbolisiert der Pfau die Hoffnung auf die Auferstehung, weil er im Winter seine alten Federn verliert und dann im nächsten Frühjahr ein deutlich schöneres Federkleid bekommt. Und mit der Hoffnung auf die Auferstehung sind wir wieder bei Ostern.
Veronika Stefanutti, die dieses Jahr bereits zum vierten Mal mit außerordentlichem Geschick und Kreativität die Überseer Osterkerze gestaltet hat, hatte die Idee, diese wenig bekannte Symbolik als Motiv für die diesjährige Osterkerze aufzugreifen. Die Umsetzung ist ihr wieder einmal vortrefflich gelungen. Wir sagen ihr hierfür herzlichst „Vergelt’s Gott!“
Simon Falkinger, Mesner