Pferderitt pausierte heuer
Der helle Klang der beiden Almauer Kirchenglocken , mit der Hand von Engelbert Steiner und Enkelin Magdalena geläutet, rief zahlreiche Gottesdienstbesucher, viele von ihnen in der Tracht, zum Patroziniumsamt in die Filial- und Wallfahrtskirche St. Leonhardskirche, die ausweislich einer urkundlichen Erwähnung im Jahr 928 eine der ältesten Gotteshäuser im ganzen Chiemgau ist. Übersees Pfarrer Konrad Roider, der den Gottesdienst leitete, stellte den Hl. Leonhard als einen sehr wichtigen Heiligen im bäuerlichen Alltag vor: „Sankt Leonhard war früher wie eine Tierversicherung in der Landwirtschaft“. Der Weg zu Gott, so der Zelebrant in seiner Auslegung des Sonntagsevangeliums, sei ein Weg des Dienens. Diese Forderung Jesu habe der Heilige Leonhard in seinem Leben umzusetzen versucht, in dem er sich Menschen in großen Notlagen tatkräftig zuwandte. Klanggewaltig und harmonisch intonierte die Blaskapelle Übersee-Feldwies zum Patroziniumsgottesdienst Lieder aus der Deutschen Messe von Franz Schubert, geleitet von ihrem Ehrendirigenten Christian Dengler. Der traditionelle Leonhardiritt um die Almauer Kirche mit Segnung der Pferde pausierte in diesem Jahr, nachdem zuletzt 2022 ein ansehnliches Aufgebot an Pferden eine große Besucherschar angelockt hatte. „Hoffentlich gibt’s im nächsten Jahr wieder einen prächtigen Leonhardiritt nach Almau“, meinten viele der heurigen Besucher nach der Festmesse. Es wäre doch schade um eine altehrwürdige Tradition, die mindestens bis 1798, vielleicht sogar noch viel weiter zurückreicht
Dr. Martin Metz