Katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Übersee am Chiemsee

Mitreißende Festmesse zu Pfingsten

Übersees Chöre singen gemeinsam Mozart
Pfingsten Mozartmesse (3) Maria Gasser
Begeisterung ist das theologische Schlüsselwort zum Pfingstfest. Begeisterung war auch das Fundament für ein neues kirchenmusikalisches Projekt in Übersee. Auf Initiative von Birgit Detsch, der Leiterin des Cantiamochores, schlossen sich ihre Chorgemeinschaft und der katholische Kirchenchor mit seinem Dirigenten Christian Dengler zusammen, um am Pfingstsonntag beim Festgottesdienst gemeinsam die Missa brevis KV 140 von W.A. Mozart  zu singen. Unter seinen insgesamt 18 Messen nimmt dieses 1773 entstandene Werk eine einzigartige Stellung ein, folgt doch der Komponist mit ihm dem zu seiner Zeit sehr beliebten Typus der „Pastoralmessen“ mit einer an die Volksmusik angelehnten ländlichen, oft beschwingten und sehr freundlichen Tonsprache. Besonders begeisternd an dieser Messe Mozarts ist der spannende und kurzweilige Dialog zwischen dem Tutti-Chor und den vier Vokalsolisten, im Chorprojekt begeisternd gesungen  von Anna Metz-Dörtbudak (Sopran), Sabine Wallner (Alt), Markus Enzwieser (Bass) – allesamt aus dem Cantiamochor – und Kirchenchorleiter Christian Dengler als Tenor. Als Glücksfall erwies sich das Instrumental-Ensemble bestehend aus Rebecca Thurner und Elisabeth Nieder, Violine, Noemi Liermann, Cello,  und Beatrice von Kutzschenbach, Orgel, das Birgit Detsch für die Aufführung gewinnen konnte. Mit tiefer Sensibilität, präziser Phrasierung, gebotener instrumentaler Zurückhaltung und trotzdem kraftvollem Spiel begleiteten sie die vier Gesangssolisten und den aus über 50 Sängerinnen und Sängern bestehenden Chor. Im vielleicht innigsten Teil dieses feinen Mozartischen Werkes, dem „Dona nobis pacem – Gib uns Frieden“ gelang es Solisten, Chor und Instrumentalisten, diese tiefe christliche Bitte mit großer Strahlkraft musikalisch zu vermitteln. „Jeder Menschen hat von Gott eine besondere Geistesgabe, sein besonderes Charisma bekommen. Wir sind in unserem Leben dazu aufgerufen, unsere je besonderen Gaben nicht zu vergraben, sondern mit ihnen Gemeinsamkeit aufzubauen“, meinte der Zelebrant des Festgottesdienstes, Dr. Christoph Hentschel in seiner Predigt zur Auslegung des Pfingstevangeliums. Dirigentin Birgit Detsch, Solisten, Instrumentalisten und die beiden vereinigten Chöre haben bei diesem Festgottesdienst an Pfingsten für die große Zahl der Gottesdienstbesucher hörbar gemacht, dass gerade auch das musikalische Charisma zu diesen Gaben des Heiligen Geistes zählt.

Dr. Martin Metz