Pfarrei "St. Margareta" Baumburg

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„Corona lehrte uns, für den Nächsten da zu sein“

Jahresschluss Baumburg
Auf ein „besonderes Jahr“ blickte man beim auch diesmal anders als sonst statt gefundenen Jahresschlusstreffen von Gemeinderäten und Pfarrvertretern zurück. Anstelle im Pfarrhof auf das neue Jahr anzustoßen, hielten Bürgermeister Stephan Bierschneider und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Irmi Stöckl nach der Jahresschlussandacht kurze Ansprachen. Eines betonten dabei beide: Wie wichtig es ist, für den nächsten da zu sein.
Zuvor hielt Pater Sebastian gemeinsam mit Gemeindereferentin Irmi Huber die Jahresschlussandacht in der Baumburger Kirche. Irmi Huber erinnerte an den Heiligen Silvester, der nach der langen Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Konstantin 313 als Bischof von Rom und Papst ein neues Zeitalter einläutete. Er war es, der die erste Peterskirche in Rom erbaute. Sein Todestag markiert das Ende des alten Jahres und weist den Blick auf ein neues. In ihrem Rückblick auf dieses „besondere Jahr“, das in allen medialen Rückblicken stets die Corona-Pandemie im Mittelpunkte stehen hatte, wurde in der Pfarrei Baumburg auch viel neues ins Leben gerufen und Erfahrungen gemacht, die sicher lange in Erinnerung bleiben werden. Dazu zählte sie die Schulstart- und Schulschluss-Gottesdienste, die im Pausenhof der Schule in kleineren Gruppen gefeiert wurden. Dort als auch in der Lesung der Schlussandacht stand Noah mit dem Regenbogen im Himmel im Vordergrund. Eine Metapher, die auch für Hoffnung und Lichtblick stehe. Besondere Jahre erfordern auch besondere Kreativität und so beging man in der Pfarrei auch neue Wege, etwa mit den Advents-Lichterfeiern im Freien. Die 39 Firmlinge wurden in vier Gottesdiensten im Herbst gefirmt, 15 Kinder konnten ebenfalls im Herbst ihre Erstkommunion feiern und 18 Kinder wurden getauft. Trauungen wurden überwiegend auf 2021 verschoben. Für immer Abschied nehmen musste man von 44 Mitbürgern, aus der Kirche traten 31 Katholiken aus, deutlich weniger als noch im Vorjahr.
Nach der Schlussandacht, die Sonja Kühler und Martina Stöckl musikalisch gestalteten, richteten noch Bürgermeister und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Jahresschlussworte an die Gläubigen. Wie schnell sich doch die Prioritäten im medialen Interesse änderten zeigte 2020 ganz deutlich, so Stephan Bierschneider. War zu Anfang noch die Bonpflicht im Mittelpunkt gestanden, so wurde ab Februar schnell deutlich, dass den Rest des Jahres die Corona-Pandemie zum zentralen Thema werden würde. Einzig die US-Wahl, der Brexit und die 6:0-Schlappe im Länderspiel Deutschland-Spanien mit anschließender Trainer-Diskussion durchbrachen den Themenschwerpunkt. Im Hinblick auf die gemeindlich-kirchliche Zusammenarbeit führte Bierschneider die schnelle und unkomplizierte Bereitstellung des Pfarrheims zur Unterbringung einer Schul-Klasse (aufgrund der Corona-Regelungen) an und dankte hier der Kirchengemeinde für das Entgegenkommen und die Unterstützung. Stephan Bierschneider schloss mit den Worten Martin Luthers, die dieser 1527 zum Pest-Ausbruch in Wittenberg schrieb: „Wenn Gott tödliche Seuchen schickt, will ich Gott bitten, gnädig zu sein und der Seuche zu wehren. Dann will ich das Haus räuchern und lüften, Arznei geben und nehmen, Orte meiden, wo man mich nicht braucht, damit ich nicht andere vergifte und anstecke und ihnen durch meine Nachlässigkeit eine Ursache zum Tode werde. Wenn mein Nächster mich aber braucht, so will ich weder Ort noch Person meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen.“ Diese wichtige Nachbarschaftshilfe wurde auch in der (Pfarr-)Gemeinde gelebt, sei es durch Essenseinkäufe oder wenn auch nur einmal die Mülltonne vor die Tür gestellt wurde.
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Irmi Stöckl richtete ihren Dank an alle, die während dieser schwierigen Pandemie-Zeit das pfarrliche Leben nicht nur Aufrecht erhielten, sondern auch durch Mehrarbeit und neue Impulse belebten. Namentlich nannte sie Pater Sebastian Paredom und Gemeindereferentin Irmi Huber, die mit neuen Wegen in der Liturgie Gläubige begeistern konnten, die Mesnerinnen, die durch ihre Ideen und ihr Mitdenken vieles erleichterten und ermöglichten und den Pfarrsekretärinnen, die effizient die sich ständig ändernden Corona-Regularien umsetzen mussten und Gottesdienste und Beerdigungen so organisieren konnten, dass gemeinsam mit Hilfe der Ordnerdienste alle Besucher auch einen Platz in der Kirche fanden. Und nicht zuletzt dankte sie den Blumenfrauen, dem Pfarrgemeinderat, der Kirchenverwaltung mit Kirchenpfleger, Verwaltungsleiterin und dem Sicherheitsbeauftragten sowie den Kirchenmusikerinnen, Sängerinnen und Sängern, die den Kirchengesang erst ermöglichten, der für das Kirchenvolk nicht mehr möglich war.  -sts