Auch wenn heuer das Buchenwaldgedenken Corona-bedingt ohne Fackelzug und ohne Kirchenzug stattfinden musste, so konnten die Altenmarkter dennoch den Gedenksonntag mit einem feierlichen Gottesdienst an der Buchenwaldkapelle begehen. Pfarradministrator Dr. Florian Schomers hielt erstmals den Gottesdienst. Seine Predigtbotschaft war sehr am Evangelium orientiert: „Der Tod kann uns nichts anhaben – am Ende wird alles gut!“
Das schöne Wetter sorgte beim ersten Buchenwaldgottesdienst nach der langen Corona-Pandemie-Pause für eine sehr gute Resonanz, zumal ja zeitgleich die Primiz in Truchtlaching stattfand. Erstmals war auch wieder eine etwas größere Abordnung der Altenmarkter Musikkapelle im Einsatz mit einer weiteren Premiere: der neue Kapellmeister Hubert Benda, ebenfalls unweit der österreichischen Heimat des verstorbenen Vorgängers Franz Obernhuber zu Hause, dirigierte zum ersten Mal die Altenmarkter Musikkapelle in der Öffentlichkeit. Auch für Pfarradministrator Dr. Florian Schomers war es eine Premiere. Er hatte sich auch erst kundig machen müssen zu den Hintergründen des Altenmarter Buchenwaldgedenkens, das zunächst vordergründig den Opfern der Schlacht von Hohenlinden am 3. Dezember 1800 galt. Damals waren mehr als 2000 bayerische, österreichische und französische Soldaten in Baumburger Lazarett verstorben und fanden im Buchenwaldfriedhof ihre letzte Ruhe. Die Fahnen der drei beteiligten Nationen waren auch am Sonntag gehisst worden, gemeinsam mit der deutschen Fahne.
In seiner Predigt ging Florian Schomers auf die Bedeutung des Todes ein. In der Lesung wurde auf den Tod verwiesen, der durch den Neid des Teufels in die Welt kam. „Zum Teufel mit dem Tod“ möchte man am liebsten wünschen, so Schomers darauf. Doch so einfach sei es nicht. Gerade in der Corona-Zeit war und ist der Tod und die Angst vor dem Tod durch eine neue Krankheit präsenter denn je. Er mache auch deutlich vor Augen, wie vergänglich das Leben ist und das Dasein auf Erden nicht ewig währe. Dennoch, und das sei das Tröstliche an der Botschaft Jesu, gebe es „Hoffnung für uns Christen“. Als einziger habe Jesus zwar durch seine Auferstehung den Weg zurück zu den Lebenden gefunden. Er habe aber auch aufgezeigt, dass es nach dem Tod durch das ewige Leben bei Gott weitergehe. Der Tod könne also dem Menschen nichts anhaben. Oder wie Oscar Wilde es sagte: „Am Ende wird alles Gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende!“
Das Buchenwaldgedenken ist seit langen schon weiter gefasst und schließt nicht nur das mahnende Erinnern an die Opfer der Kriege mit ein, sondern auch an alle Opfer und Toten von Gewalt. Es ist aber auch gleichzeitig ein Jahrtag für alle Verstorbenen der Ortsvereine und letzten Endes auch der Verstorbenen Altenmarkter. Und so nahm Gemeindereferentin Irmi Huber auch die über 40 verstorbenen Altenmarkter, die während der nun schon über ein Jahr dauernden Corona-Pandemie oft nur im kleinsten Kreis bestattet wurden, ins Gedenken mit auf. Sie wurden namentlich erwähnt und für jede und jeden von ihnen wurde symbolisch eine Kerze vor dem Altar entzündet.
KSK-Vorsitzender Wolfgang Losert dankte zum Schluss des Gottesdienstes allen Beteiligten, dem Altenmarkter Musikverein für die musikalische Umrahmung, den Baumburger Böllerschützen, den Orts- und Nachbarvereinen sowie allen Helfern (vor allem bei der Gestaltung des Blumenschmucks) für die Vorbereitung und Gestaltung des Gottesdienstes. Aufgrund der Hygiene-Auflagen konnte kein großes „Libera“ an der Gedenkstätte unterhalb der Buchenwaldkapelle abgehalten werden. An Stelle dessen ging Pfarrer Schomers mit dem liturgischen Dienst und einer Abordnung der Soldatenkameradschaft zum Gedenkkreuz, an dem der Pfarradministrator die Totenehrung vornahm.