Pfarrei "St. Margareta" Baumburg

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Die „Frohe Botschaft“ von der Gemeinde für die Gemeinde

Evangeliar
Weil mit der neuen Einheitsübersetzung der Bibel die Erstellung des Evangeliars für die Pfarrgemeinden im Bistum in Verzug geriet, hatte Baumburgs Seelsorger Pater Sebastian eine Idee: „Schreiben wir doch das neue Evangeliar selbst ab!“ Gedacht, getan. Der Pfarrgemeinderat der Pfarrei Baumburg nahm den Gedanken auf und setzte ihn mit vielen Helfern der Pfarrei in die Tat um. Nun wird zum Evangelium während der Messfeier in Baumburg aus einem Gemeinschaftswerk die „frohe Botschaft“ verkündet.
Es war etwa zu Ostern im letzten Jahr, als Pater Sebastian dem Pfarrgemeinderat seinen Vorschlag machte. Die Idee fiel im Pfarrgemeinderat gleich auf fruchtbaren Boden, so Pfarrgemeinderatsvorsitzende Irmi Stöckl. Gemeindereferentin Irmi Huber machte nach der Sonntagsmesse und bei Veranstaltungen „Werbung“ für das Vorhaben und fand auch gleich jede Menge Interessenten. Insgesamt mussten rund 70 Evangeliums-Texte abgeschrieben werden. Dabei durften sich die Teilnehmer „ihre“ Texte aus dem immer kleiner werdenden „Vorrat“ aussuchen und selbst gestalten. Wichtig war eine leserliche Hand- oder Druckschrift, so Irmi Huber. Schlussendlich waren es rund 40 „Schreiberinnen und Schreiber“, die die Seiten des neuen Evangeliars gestalteten. „Wir verwendeten festes Papier, das hinten und vorne beschrieben wurde“, erklärte die Gemeindereferentin. Im letzten Sommer war es dann soweit. Das erste handabgeschriebene Evangeliar konnte mit seinen Originalseiten zum Buchbinder gebracht werden. An Kirchweih wurde es im Rahmen des Kirchweihgottesdienstes erstmals „genutzt“ und damit feierlich eingeweiht. Damit wurde das Evangeliar in einer Art und Weise geschaffen, wie es noch vor der Erfindung des Buchdrucks in den Klöstern Alltag war: mehrere „Autoren“ schrieben von einer Originalausgabe der Bibel ab und schufen so weitere Duplikate, die eigentlich Unikate waren. Genauso ist nun das aktuell für „Lesejahr C“ verfasste Evangelienbuch in Baumburg entstanden. „Man setzt sich mit dem Text auseinander und passt so gut es geht auf, dass man keine Fehler beim Abschreiben macht“, beschreibt Jürgen Wolf, einer der Autoren, seine „Arbeit“. Und so stellt sich das neue Evangeliar beim Durchblättern als buntes sehr individuelles Werk dar. Evangelium bedeutet übersetzt „Frohe Botschaft“ – damit ist das Gemeinschaftswerk eine „Frohe Botschaft“ von der Pfarrgemeinde verfasst für die Pfarrgemeinde dar. Ein Buch, aus dem jeden Sonntag in Baumburg ein Evangelium gelesen wird. Man möchte auch weiterhin aus dem individuellen Evangeliar lesen, wenn es in nächster Zeit das aus dem Druck stammende neue Evanglienbuch geben werde, bestätigte Irmi Huber.
Und man plane auch schon das nächste Evangeliar in Angriff zu nehmen. „Es steht Lesejahr A bevor“, so die Gemeindereferentin. Insgesamt gibt es vom Evangelienbuch drei Lesejahre (A, B und C) in denen sich die Werke der Evangelisten finden – durchwegs Texte aus dem Neuen Testament. Für „Lesejahr A“ möchte man nun beginnen, Autoren zu finden. Schließlich solle das neue Buch bereits Pfingsten fertig sein. Auch eine Firmgruppe plane, Texte im neuen Evangelienbuch beizutragen. Damit man weiß, worauf man beim Abschreiben achten müsse, werden den Interessenten Infoblätter mit gegeben und die neuen Autoren natürlich eingewiesen werden. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Irmi Stöckl schwebt noch mehr vor: „Wir würden gerne mehr handgemachte Illustrationen im Evangelienbuch unterbringen!“ Dazu soll es um Ostern eine eigene kleine Veranstaltung geben, bei der man gemeinsam mit Interessenten erarbeiten wolle, wie dies aussehen könnte. Wenn alles gut gehe und man zügig vorankomme, dann könnte bereits an Pfingsten das neue Evangeliar für „Lesejahr A“ fertig sein. Dann würde nur noch „Lesejahr B“ abgehen. Und das könnte dann im Folgejahr in Angriff genommen werden. Die drei Bücher wären dann komplett: individuell gestaltet Unikate von der Pfarrgemeinde für die Pfarrgemeinde.  Interessenten können sich jederzeit beim Baumburger Pfarrbüro melden. -sts