Pfarrei "St. Margareta" Baumburg

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„Elektro-Auto kann man nun mit gutem Gewissen empfehlen“

liesenkötter
Neuwahlen, bei denen die Vorstandschaft bestätigt wurde und einen aufschlussreichen Vortrag von Prof. Dr. Bernhard Liesenkötter zur Elektromobilität bestimmten die Jahreshauptversammlung des KAB Ortsverbandes Altenmarkt im Pfarrheim. Der Vortrag zur Elektromobilität brachte überraschende Erkenntnisse vor allem hinsichtlich Umweltfreundlichkeit und Ressourcenverbrauch zu Tage.
Vor dem Vortrag leitete Robert Schirmer vom Vorstands-Team die verschobene Jahreshauptversammlung für das Jahr 2020 ein und gedachte zunächst den in den letzten beiden Jahren verstorbenen Mitglieder Franz Manzinger, Ernst Furtner, Anni Wimmer, Josef Wachsmann und Heidi Riederer. Heidi Riederer war von 1974 bis zu ihrem Tod in verschiedenen Aufgaben in der KAB-Vorstandschaft engagiert. In seiner Funktion als Kassier der KAB präsentierte Schirmer auch den Kassenbericht des 66 Mitglieder starken Vereins, der für 2020 erstmals seit langem mit einem Minus abschloss, was vor allem auch der Corona-Pandemie geschuldet war. Ihm wurde von Revisorin Monika Schlaipfer einwandfreie Arbeit attestiert, womit die Vorstandschaft entlastet werden konnte. Im Anschluss nahm KAB-Kreisvorsitzender Bernhard Reithmaier die anstehenden Neuwahlen vor. Reithmaier nutzte die Gelegenheit, um auf die brennenden Themen der KAB auf Kreis- und Diözesanebene aufmerksam zu machen. Dabei ging es nicht nur um den Einsatz für einen arbeitsfreien Sonntag, sondern auch darum, die Situation der Pflegekräfte in den Mittelpunkt zu rücken, die gerade in Corona-Zeiten am Limit arbeiten. „Care-Kehrtwende“ heißt hier das Motto. Bei der anschließend per Akklamation durchgeführten Wahl wurden Irene Hofmann und Hans Riederer als Ansprechpartner, Robert Schirmer als Kassier, Stephan Schlaipfer als Schriftführer, Resi Mörwald als Beisitzerin sowie als Revisoren Monika Schlaipfer und Josef Obermayer in ihren Ämtern bestätigt. Neu hinzu gekommen waren die Fähnriche Andreas Rost und Josef Obermayer. Pater Sebastian Paredom übernahm wieder das Amt des Präses. Als Delegierte für Kreis und Diözese fungieren wieder Hans Riederer und Resi Mörwald. Im Anschluss nahm Resi Mörwald und Bernhard Reithmaier die Ehrungen vor: für 40 Jahre Mitgliedschaft gab es Urkunde und Abzeichen an Resi und Toni Gilg und 50 Jahre waren es bei Anni Graf, die ebenfalls für ihre lange Treue ausgezeichnet wurde.
Im Anschluss zeigte Prof. Dr. Bernhard Liesenkötter wie Elektromobilität Klima und Umwelt schone und gleichzeitig damit ein sinnvoller Ausweg aus der Energiekrise gefunden werden könne. In seinem kurz gehaltenen Überblick traten viele Neuigkeiten rund um das Elektro-Auto zu Tage, die viele Vorurteile entkräfteten. Nach einem Exkurs in die Elektro-Physik warf der Professor für Elektrotechnik zunächst einen Blick auf die Technik des E-Autos und zeigte einen Vergleich zum Verbrennungsmotor auf. So könne der Elektromotor vor allem mit einem hohen Wirkungsgrad von 80 Prozent gegenüber dem Verbrennungsmotor punkten, der gerade mal auf 27 Prozent komme. Weiterer großer Vorteil ist die Rekuperationsfähigkeit, also die Möglichkeit, Energie beim Bremsen oder Bergabfahren zurück zu gewinnen. Durch die permanente Optimierung habe man hier bereits deutliche Fortschritte erzielen können. Auch das Gewicht der schweren Batterien stelle deshalb kein Problem dar, da auch dies für Rekuperation genutzt werden könne. Wichtig sei es, den Luftwiderstand zu senken. Optimiert worden sei auch die Batterie. Mittlerweile komme man bei acht Jahren Lebensdauer auf mehr als 3000 Ladezyklen, was einer Laufleistung von mehr als 300.000 Kilometer gleichkomme. Auch die Zusammensetzung der Materialien für Batterie und Motor sei deutlich umweltfreundlicher geworden. Viele der seltenen Erden, wie etwa Kobalt seien nicht mehr nötig, da diese durch andere Stoffe und Techniken ersetzt wurden. Zudem sei das Recyceln von Akkus mittlerweile deutlich verbessert worden. Seine Stärken spiele er auch gegenüber der Brennstoffzelle aus. Deren Wirkungsgrad liege bei gerade einmal 31 Prozent, zu aufwändig und zu teuer seien die Gewinnung von Sauerstoff und Wasserstoff, zu groß die Energieverluste bei der Stromerzeugung. Noch Verbesserungspotenzial habe die Ladeinfrastruktur. Während am Land viele ihr eigenes Haus haben mit Wallbox oder Steckdose, sei dies bei großen Mietwohnungsbauten deutlich schwieriger. Hier müsse man sich zusammentun, um so gemeinsame Stromquellen zu erschließen. Große Städte wie Berlin haben mittlerweile Leuchten-Masten als mögliche Ladestationen identifiziert und bereits mit entsprechendem Lade-Equipment ausgestattet. Neues Terrain bieten zudem bidirektional ladbare E-Autos, die nicht nur geladen werden können, sondern im „Ruhezustand“ als Energiequelle genutzt werden könnten und so das Stromnetz der Zukunft darstellen könnten.
Aktuell sei der Anteil von Elektrofahrzeugen an den gesamten Fahrzeugen noch relativ gering, jedoch könnte sich das bald ändern. Engpässe könnte es allenfalls bei den Energielieferanten geben. Aber auch hier gelte es eigenen Photovoltaik-Strom zu nutzen, den man etwa über einen Akku speichern könne. Potenziale für die E-Auto-Nutzung gäbe es genügend, so der Referent.  Auch die in der Versammlung genannten Kritikpunkte konnte Prof. Dr. Liesenkötter alle entkräften, so dass man im Prinzip immer „guten Gewissens ein Elektro-Auto kaufen kann“.