Bereits im vorletzten Jahr startete die Baumburger Pfarrgemeinde mit ihrem Projekt „Handgeschriebenes Evangeliar“. Der Pfarrgemeinderat hatte auf Anregung von Pater Sebastian Paredom die Idee aufgenommen, ein Evangeliar selbst abzuschreiben, da die Versendung der Original-Evangeliare durch das Ordinariat in Verzug geraten war. Insgesamt 40 Schreiberinnen und Schreiber fanden sich, um die 70 Evangeliums-Texte des ersten Exemplars abzuschreiben. Mittlerweile ist das zweite Evangeliums-Buch fertig geschrieben und wartet noch auf das Binden, was sich aufgrund der Corona-Auflagen aktuell noch etwas verzögerte. In der Zwischenzeit waren aber weitere Personen aktiv und halfen bei der Gestaltung der Evangelien-Bücher auf andere Weise mit. Die passionierte Weberin und Kunsterzieherin im Ruhestand Elisabeth Lammers aus Dieding hat in Abstimmung mit Gemeindereferentin Irmi Huber (einst Schülerin bei Elisabeth Lammers) einen ansprechenden künstlerisch gestalteten Einband für das erste Evangeliar gewebt.
Zum Ende des Aschermittwochsgottesdienst in der Baumburger Kirche stellte Irmi Huber den neuen Einband, in der liturgischen Farbe lila gehalten, vor. Wie Pater Sebastian in seinen Predigtworten zum Ausdruck brachte, entstehe aus Asche und Staub neues Leben, das nach oben strebe. Dieser bildhafte Ausdruck finde sich auch im Webteil des neuen Einbandes wieder. Kräftige Farben und feine Strukturen unterstützen den ausdrucksstarken Einband. Elisabeth Lammers hatte schon mehrere Werke in liturgisch-religiösen Kontext geschaffen, so unter anderem die Bildteppiche in der Chorkapelle der Abtei Frauenwörth auf der Fraueninsel im Chiemsee. Das Einarbeiten des Webteils in den genähten Einband organisierte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Irmi Stöckl in Zusammenarbeit mit der Kunst-Stickerei Jaeschke-Zwislsperger aus Engelsberg.
Nach diesem ersten künstlerisch gestalteten Exemplar sollen für die beiden noch fertig zu stellenden Bücher weitere Webeinbände folgen, die dann ebenso in liturgischen Farben gehalten sind. -sts