Pfarrei "St. Margareta" Baumburg

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Predigtgedanken von Gemeindereferentin Irmi Huber zum 3. Sonntag in der Osterzeit

Erstkommunion 2018_Altarraum
Liebe Leserin, lieber Leser,
nichts erreicht. Umsonst gewerkelt, umsonst die ganze Mühe. Kein Lohn für den ganzen Einsatz. Alles vergeblich – Frust und Enttäuschung.
So geht es den Jüngern im Evangelium vom 3. Ostersonntag. Zu siebt sind sie nach den Ereignissen in Jerusalem zurück in Galiläa. Sie kehren zurück in ihr altes Leben. Wie soll es weitergehen? Trotz Ostern ist da eine Leere, es fehlt etwas, es fehlt alles  - Jesus fehlt. Ich gehe fischen, sagt Petrus und die anderen sagen zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gehen hinaus und steigen ins Boot – aber in dieser Nacht fangen sie nichts.
Diese Erfahrung gibt es bis heute. Auch gerade jetzt werden sich manche fragen, wofür sie gearbeitet und sich abgemüht haben, wofür sie sich engagiert haben, wenn dann doch die Netze leer bleiben.
Die Geschichte geht weiter. Am Morgen steht Jesus am Ufer – aber die Jünger erkennen ihn nicht. Sie müssen vor dem Unbekannten zugeben: Wir haben nichts gefangen. Und bekommen einen Rat: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Plan B, würden wir vielleicht sagen. Es nochmal versuchen,  es anders angehen – und manchmal muss ein anderer mir den Hinweis geben, weil ich selbst zu erschöpft oder zu frustriert  bin, weil der Weitblick fehlt oder auch, weil die Stimme und Anteilnahme einer anderen Person meine eigenen Kräfte stärken und mein Selbstvertrauen wieder mobilisieren kann.
Und einer – der Jünger, den Jesus liebte – erkennt dann doch, dass es der auferstandene Herr ist, der da am Ufer auf sie wartet und ihnen die Netze füllt. Und noch mehr: Am Boden ist schon ein Kohlenfeuer entzündet,  mit Fisch und Brot darauf. Das Mahl ist bereitet – „Kommt her und esst!“
Diese Erzählung wurde erst später an das Johannesevangelium angehängt als erweitertes Schlusswort. Wohl, weil auch schon die frühen Christengemeinden erlebt haben, dass es mit der Botschaft von der Auferstehung nicht immer so einfach ist, dass sie herausfordert. Statt Fülle eher Leere. Das innere Feuer ist erloschen. Die Spuren des neuen österlichen Lebens erschließen sich im Alltäglichen nicht so offensichtlich.
Aus Gesprächen mit Pfarreimitgliedern höre ich in diesen Tagen heraus, dass nicht nur der Sonntagsgottesdienst fehlt, sondern genauso, dass man sich trifft und austauscht – draußen vor der Kirche oder bei einer Sitzung. Dass man gemeinsam etwas vorbereitet und anschließend miteinander ins Ratschen kommt, Alltagsdinge erzählt, hört und sieht und spürt, wie es anderen gerade geht, Anteil nimmt an Freud und  Leid, an Begeisterung und Frust, sich gegenseitig bereichert und ermutigt.
Die Ostergeschichten lassen den Auferstandenen als lebendigen Menschen in der Mitte seiner Jünger und Jüngerinnen erscheinen – auch ein Bild dafür, wie sehr wir einander als lebendige und präsente  Menschen brauchen,  um uns des neuen österlichen Lebens zu vergewissern und uns im Glauben zu stärken.
Unser Bild zeigt eine Erstkommunionfeier in Baumburg . Die Kinder haben vom Altar aus bunte Fußspuren gelegt – Wege, wie wir Jesu Botschaft weitertragen und lebendig sein lassen. Freuen wir uns über die vielen kreativen Möglichkeiten des Kontakts, die in diesen Wochen von daheim aus entstanden ist. Freuen wir uns darauf, wenn wir uns wieder in  einer lebendigen Gemeinschaft „leibhaftig“ versammeln können.