Der Mai ist bekanntlich ein Marien-Monat. In vielen Pfarreien werden Mai-Andachten gefeiert und damit an das Leben und Wirken Mariens erinnert. Auch die Pfarrei Baumburg begeht seit jeher Mai-Andachten an und möchte in diesem Corona-Jahr erneut eine besondere Form des Marien-Bezugs anbieten. „Mit Maria unterwegs“ finden sich drei Wege, auf denen man Maria zu Fuß, per Rad oder in einem Rundweg in der Baumburger Kirche begegnen kann.
Die tausend Gesichter Mariens haben seit jeher den Menschen fasziniert. Nicht ohne Grund finden sich in vielen Pfarreien, so auch in Baumburg sowohl in Kirchen als auch auf Marterln und Kapellen vielfältige Marien-Darstellungen. „Wir laden dazu ein, auf drei verschiedenen Wegen – allein, zu zweit oder mit der Familie diese Mariendarstellungen zu finden und zu entdecken“, hatte es Gemeindereferentin Irmi Huber in einem Anschreiben, das sich auch auf der Homepage der Pfarrei befindet, formuliert. Für jeden Interessierten ist etwas dabei. Entweder man wählt den großen Weg per Fahrrad zu den Filialkirchen oder geht zu Fuß einen Rundweg rund um Baumburg. Wer nicht so weit gehen mag oder kann, der findet einen ansprechenden Rundgang durch die Baumburger Kirche mit 17 Mariendarstellungen. Auch der Fußweg bietet Marienstationen an Buchenwaldkapelle und der dortigen Grotte, dem Wetterkreuz sowie der Dietlkapelle am Weitfeld, der Kapelle am Kirchenweg zur Altenmarkter Siedlung sowie an der Staffeberggrotte. Der Radweg führt von der Altenmarkter Kirche über die kürzlich renovierte Rieger Kapelle, hinauf nach Dorfen und Kirchberg. Von dort geht es weiter nach St. Wolfgang und Rabenden und weiter zur der Nöhreiter Kapelle bei Forst. In Rupertsdorf lädt ein Marterl zu einer weiteren Station ein. Der Radweg endet an der Stoana Kapelle in Grassach. Sämtliche Stationen sind entsprechend markiert und mit einem Infoblatt versehen. Die Kinder der vierten Klasse haben unter Anleitung von Religionslehrerin Gerlinde Papp anhand von Bibelstellen, in denen es um Maria geht, Collagen erstellt, die sich an den verschiedenen Stationen befinden.
Neben dem Abgehen oder Abfahren der Marienwege sind alle Interessierten auch eingeladen, an den Maiandachten teilzunehmen. Die erste dieser Maiandachten war am Sonntagabend in Baumburg. Gemeindereferentin Irmi Huber zeigte an verschiedenen Beispielen auf, wo „Maria über sich hinauswächst“. Vor allem in ihrer Funktion als Mutter Jesu, die ihren Sohn von Geburt an beschützt und begleitet, ihn umsorgt und sich um ihn sorgt, als er plötzlich im Mittelpunkt steht und dabei auch angefeindet wird. Letztlich muss sei seinen grausamen Tod am Kreuz mit ansehen, die Schmach, die ihm zu Teil wird. Sie darf aber auch das Fest der Auferstehung mit ihm erleben und feiern. In der Offenbarung des Johannes wird sie als „apokalyptische Frau“ assoziiert, die über dem Mond thront, mit der Sonne bekleidet und zwölf Sternen als Diadem den siebenköpfigen Drachen bezwingt. Ein Bild, das sich auch zweimal an prominenten Stellen in der Baumburger Kirche wieder findet, einmal im Zentrum des Deckenfreskos und einmal thront es als Bildnis über dem Hochaltar. Man sagt, dass dieses Bildnis Mariens mit den zwölf Sternen über dem Haupt die Begründer der Europa-Flagge inspiriert habe, so Irmi Huber in ihren Predigtgedanken.