Willkommen im Pfarrverband Ilmmünster

Ilmmünster - Reichertshausen - Hettenshausen
Liebe Kinder und Familien,
 
biblische Geschichten erzählen uns von Jesus und seinen Erlebnissen im Umgang mit den Menschen und damit erzählen sie von Gott und Gottes Liebe zu den Menschen.
Die Geschichten sollen Euch miteinander Freude machen. Und wenn Du/Ihr ein Bild – oder einen Text dazu malen/ schreiben magst, freue ich mich. Du kannst mir Deine Idee gerne zukommen lassen, oder davon erzählen.
Bedanken möchte ich mich sehr herzlich bei Pfarrerin Doris Arlt für unsere Kooperation beim Geschichten erzählen.
 
Christiane März, Gemeindereferentin


Der gute Hirte (nach Johannes)
Für Kinder bearbeitet von Christiane März
 
Wieder einmal haben sich viele Leute um Jesus versammelt. Sie waren es nun schon gewohnt, von ihm wichtige Botschaften zu hören, die sie verstehen konnten. „Stellt euch vor“, sagte Jesus: „Ein Mann hat hundert Schafe – ein kleines Schaf kommt der Herde nicht hinterher und verläuft sich. Was soll der Hirte tun?“
Die Zuhörer kennen sich aus mit Tieren und alle überlegen: Die einen sagen: „Wenn er das eine Schaf sucht, dann sind ja die anderen alleine und haben keinen Schutz. Nein, das kann er nicht machen. Die restlichen 99, die große Herde ist wichtiger.“
Andere, die Mitleidigen von ihnen, sehen das anders: „Aber das eine, kleine Schäflein – nein, das muss er suchen. Sonst ist es vielen Gefahren ausgesetzt. Eins allein hat viele Feinde.“
Jesus erzählt weiter: Der gute Hirt kann gar nicht anders, jedes einzelne Schaf ist ihm wichtig. Er geht und sucht das verlorene Schaf und freut sich ganz besonders, wenn er es gefunden hat.
Ja!, sagen alle glücklich. Der Hirt trägt das eine Schaf auf seinen Schultern heim zur Herde.
Was möchte ihnen Jesus mit dieser Geschichte sagen?
Jesus erzählt den Menschen von Gott: „So ist Gott: Jeder Mensch ist ihm wichtig. Keiner soll verloren gehen. Gott freut sich über jeden, den er finden kann und der zu ihm zurückkommt.“
Jesus erzählt ein andermal:
„Ein Hirt kennt seine Schafe und die Schafe erkennen die Stimme ihres Hirten. Bereits wenn er die Tür aufmacht, wissen die Schafe: Er ist es. Er kennt jedes beim Namen und ruft sie. Die Schafe und Lämmer wissen, sie gehören ihm, er meint es gut mit ihnen und bringt sie auf die gute Weide. Er geht ihnen voran und sie dürfen ihm folgen. Ob schwach, arm, krank oder einsam, ob klein oder groß, ob jung oder alt: Der Hirt sorgt für sie. Die Schafe können sich auf ihn verlassen. Er ist ihnen ein guter Hirt.
„So bin ich für euch“, sagt Jesus zu ihnen. „Ich bin euer guter Hirte.“


Jesus ist auferstanden
Erzählung aus der Bibel nach Lukas:
Von Christiane März

 
Am Tag nach der Ruhe, (dem Karsamstag) - am Sonntag sind drei Frauen, unter ihnen ist Maria von Mágdala, zum Grab unterwegs. Ganz still sind sie und ganz traurig. Jesus, ihr Freund – ist gestorben. Das haben sie selbst miterlebt. Nun wollen sie ihm einen guten Dienst erweisen, wie es der Brauch war. Sie haben wohlriechende, duftende Salben dabei, die sie selbst gemacht haben.
Damit wollen sie den Leichnam/ den Körper von Jesus zu salben. Sie haben ihn sehr liebgehabt.
Als sie das Grab erreichen, sehen sie, dass der Stein nicht mehr vor der Grabhöhle liegt. Das ist anders als gestern! „Was ist denn da passiert?“ Maria wird ganz aufgeregt. Vorsichtig gehen sie in das Grab hinein zu Jesus – aber Jesus ist nicht da! Den finden sie nicht im Grab. Sie sind erschrocken und ratlos – „Wo ist er denn nur?“
 
Da sehen sie auf einmal zwei Männer mit leuchtenden Gewändern wie Engel stehen. Diese hatten sie vorher nicht bemerkt.
Die Zwei sprechen die Frauen an „Nur ruhig, fürchtet euch nicht. Was sucht ihr Jesus hier? Er lebt, er ist nicht hier, er ist auferstanden.
Erinnert euch doch, er hat es euch vorausgesagt: „Ich werde verraten und gekreuzigt – und ich werde am dritten Tag auferstehen.“ Das waren seine Worte.
Da erinnern sich die Frauen: „Ach ja, - danke, danke, danke.“
 
Es gibt kein Halten mehr, schnell verlassen sie das Grab und laufen in die Stadt zurück zu den anderen Aposteln und Frauen. Atemlos dort angekommen erzählen sie, was sie erlebt hatten. Alle sind voller Freude, „Jesus ist auferstanden!“ Das wollen die Apostel, die Freunde von Jesus natürlich selbst sehen. Sie laufen los.
Das ist die gute, frohe Botschaft: „Jesus ist auferstanden“

Bild zu Biblische Geschichten
Von Messiaserwartungen und vom reichen Fischfang des Simon (Berufung) Lk 5,1-11
(Entwurf Doris Arlt, bearbeitet von Christiane März)
 
Der Fischer Simon macht sich Gedanken
Simon ist Fischer. Mit seinem Boot ist er weit draußen auf dem See Genezareth. Es ist Nacht. Immer arbeitet er nachts, denn da kommen die Fische an die Oberfläche. Tagsüber hat es keinen Sinn zu fischen, das weiß er. So, fertig, seine Netze sind ausgelegt. Jetzt heißt es warten und geduldig sein. Nun kann er endlich seinen Gedanken nachhängen, und da hat er einiges.
Denn heute Nacht geht ihm das Gespräch nicht aus dem Sinn, das er gestern beim Fische verkaufen mitgehört hat. Der alte Schlomo hat sich mit der jungen Frau Lea unterhalten. Sie wirkte sehr bedrückt, und sie erzählte von ihrem kranken Mann. „Ja, und jetzt kann er nicht mehr arbeiten und verdient kein Geld mehr – ich weiß gar nicht, wie ich uns etwas zum Essen kaufen soll. Und Schlomo, du weißt ja, wie die Römer sind – die wollen trotzdem ihre Steuern haben.“
„Ja, ja, ich weiß schon, da sind sie unerbittlich“, stimmte ihr Schlomo zu.
Simon verstand die Ängste der Frau nur zu gut. Er kannte es ja selbst. Wenn er nichts fing… seine Familie war abhängig von ihm. Es war einfach hoffnungslos.
 
Große Erwartungen
Aber eins gab ja Hoffnung. Schlomo und Lea redeten von dem Messias, auf den alle Juden warten. Sie alle warten, dass Gott ihn endlich schickt, seinen Friedenskönig, den erwarteten Retter. Er würde ihnen sicher helfen.
„Wenn er doch bald kommen würde, der Messias!“, seufzte die Frau. „Dann müssten wir keine Angst mehr vor den Römern haben. Dann würden wir alle in Frieden zusammenleben. Keiner hätte Angst, dass er zu kurz kommt. Keiner würde den andern betrügen.“ Sogar die Steuereintreiber wären gerecht. Die Armen hätten so viel, dass sie gut leben könnten, und die Kranken hätten neue Hoffnung. Ja, wenn Gott den Messias doch bald schicken würde!“ pflichtete ihr der alte Schlomo bei. „Wir warten schon so lange. Manchmal überlege ich, ob wir weiter warten sollen.“
 
Keine Fische im Netz
Ob wir weiter warten sollen? Wann kommt er? Wie wird denn der Messias sein? Über so vieles hatte sich Simon, der Fischer, noch gar keine Gedanken gemacht, das bemerkt er jetzt beim Warten über seinem Netz. Warten und hoffen.
Aber schon wird es am Horizont langsam hell. Er taucht aus seinen Gedanken auf. Es ist Zeit, das Netz einzuholen, er muss zurück.
Langsam zieht er am Netz. Dabei wird immer deutlicher: Wieder nichts gefangen. Keine Fische! Er hat nichts zu verkaufen und bekommt auch kein Geld. Dabei ist nur noch wenig Essen daheim.
„Diese Nacht hat sich wieder nicht gelohnt“, schüttelt Simon traurig den Kopf, und deprimiert zieht er sein Boot an Land. Lustlos macht er am Ufer Netze sauber und flickt sie. Gut, dass sein Bruder Andreas da ist und ihm hilft.
Auch die Freunde Jakobus und Johannes, die anderen Fischer, sehen nicht sehr glücklich aus. Simon sieht, dass es ihnen ähnlich erging. Auch sie haben leere Netze.
 
Jesus kommt
„He, Andreas, da kommen Leute, die wollen sicher Fische kaufen und wir haben nichts. So ein Unglück“, schimpft Simon vor sich hin. Andreas schaut genauer hin. „Da ist Jesus dabei. Du weißt doch, der zieht seit einiger Zeit durch die Dörfer am See und predigt.“ Simon entdeckt ihn auch: „Ja, es heißt, er hat gute Worte und macht den Menschen Mut mit seinen Predigten. – Aber was kann der mir helfen?“
 
„Fahr mich hinaus“
Jesus kommt auf ihn zu: „Hallo Simon, bitte fahr mich hinaus auf den See, ich will predigen. Vom Wasser aus hören mich die Menschen besser! Kannst du das für mich tun?“
Eigentlich ist Simon müde, die Nacht war lang. Aber - na gut. Er lässt sich überreden und fährt mit Jesus raus aufs Wasser. So müde wie er ist döst er vor sich hin und hört nur mit halbem Ohr zu, was Jesus der Menge erzählt.
Auf einmal wird er hellhörig: „Gott will euch ganz nahe sein. Gerade den Armen und Kranken. Durch mich ist er euch nahe. Ihr sollt neue Hoffnung bekommen. Er sorgt für euch“, sagte Jesus.
Simon ist nun ganz wach. Als ob Jesus seine Gedanken kennen würde, als ob Jesus wüsste, woran er heute Nacht gedacht hatte, und nur zu ihm reden würde.
So - hatte Simon noch keinen von Gott erzählen hören, so überzeugend und so liebevoll.
Es war, als ob Jesus ganz von Gott erfüllt ist. Simon ist aufgeregt und ruhig gleichzeitig. Er spürt, dass Gott ganz nah war, hier, jetzt, im Boot, auf dem See.
 
Der reiche Fischfang
Als Jesus geendet hatte, verabschiedete er die Leute „Bis zum nächsten Mal.“ Simon fuhr ihn zurück ans Ufer. So viel wollte er fragen, so viel lag ihm auf dem Herzen. Aber nein – das traute sich der einfache Fischer dann doch nicht. Aber in seinem Herzen spürte er etwas Neues, Helles.Wieder an Land wollte er sein Boot aus dem Wasser ziehen. Da wandte sich Jesus an ihn: „Fahr hinaus, dorthin wo es tief ist. Und wirf dort deine Netze aus.“
„Aber Herr, wir waren schon die ganze Nacht draußen und haben nichts gefangen… -
Aber auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen“.
Also fuhren Simon und Andreas noch einmal hinaus. Sie warfen die Netze aus – und siehe da, nach kurzer Zeit waren die Netze zum Zerreißen voll. „Das schaffen wir nicht allein – wir brauchen die Anderen“. Andreas rief Jakobus und Johannes mit deren Boot herbei. Sie müssen helfen.
Sie arbeiteten und plagten sich beim Netze einholen, und es wurden die zwei Boote sogar übervoll. Simon erschrickt, er ist sprachlos. So etwas hat er noch nie erlebt. So etwas hätte er auch nie für möglich gehalten. Er fühlt sich neben Jesus im Boot plötzlich ganz klein und schwach. Er beugt sich noch tiefer über seine Fische, weil er nicht wagt, Jesus anzuschauen.
Wieder am Ufer kniet Simon vor Jesus nieder. „Herr, du bist so groß. Ich verdiene es gar nicht, in deiner Nähe zu sein.“
 
Jesus gibt Simon einen neuen Auftrag, er beruft Simon
Jesus streckt seine Hand aus, richtet Simon auf: „Nein Simon, hab keine Angst. Ich will, dass du mit mir gehst und zum Menschenfischer wirst.“
Hat Simon richtig gehört? Er, mit ihm, ihm helfen, das Leben hell und heil zu machen? Er, Simon, der arme Fischer, soll Menschen für Gott begeistern?
Es muss wohl stimmen. Simon spürt, wie Freude und Mut sich in ihm ausbreiten. Er merkt, dass er ganz aufrecht da steht und sich vor Jesus nicht mehr schämt. Er spürt eine große Kraft in sich und geht mit Jesus mit. Auch Andreas, Jakobus und Johannes folgen Jesus.

Jesus segnet die Kinder (nach Mk 10,13-16)
(Entwurf Doris Arlt, bearbeitet von Christiane März)
 
Samuel ist ganz aufgeregt. „Komm, Samuel“, hatte seine Mutter gesagt. „Komm schnell, Jesus ist draußen auf dem freien Platz vor dem Dorf. Wir wollen zu ihm gehen.“
Schnell lief der kleine Samuel auf seinen kurzen Beinchen an der Hand seiner Mutter hinaus. Auch die Nachbarinnen sind mit ihren Kindern bereits unterwegs. Bald konnte Samuel den Platz sehen. Die Mutter hatte ihn auf den Arm genommen. Jesus sitzt unter einem Baum. Es musste etwas Wichtiges sein, das Jesus den Männern erzählte, die um ihn herum standen. So gespannt wie sie zuhörten. Ja, bis jetzt waren nur Männer und die größeren Jungen um Jesus versammelt.
„Mama, geh doch noch etwas weiter vor, ich will dahin! Ich will nahe bei Jesus sein, bitte Mama, ich will hin, er soll mich sehen, lass mich runter!“ quengelte der Kleine.
„Pst, Samuel, sei doch leise – sonst stören wir noch“, beschwichtigte ihn die Mutter.
Und tatsächlich, schon kamen einige fremde Männer den Frauen und Kindern entgegen. Samuel versteckte sich hinter seiner Mutter. Die Männer, es waren Jesu Freunde, seine Jünger, sie machten böse, verärgerte Gesichter und sprachen ganz laut:
„Was wollt ihr denn hier? Ihr könnt jetzt nicht zu Jesus. Ihr seht doch, er hat Wichtigeres zu tun, als sich um euch und eure Kinder zu kümmern. Geht wieder weg, lasst ihn in Ruhe!“
Erschrocken blieben die Frauen mit ihren Kindern stehen. Schon wollten sie umkehren. Bei den Männern hatten sie, wie immer, keinen Platz. Samuel war immer noch hinter dem Rücken seiner Mutter versteckt.
Aber dann, ein lauter Ruf: „He, was macht ihr da?“
Verunsichert gehen die Jünger zur Seite.
Samuel schaut aus seinem Versteck hinter dem Rücken seiner Mutter vor und sieht: Jesus war aufgestanden und hat gerufen.
Und dabei breitet er seine Arme aus, ganz weit. „Kommt, Kinder, kommt her zu mir“, ruft Jesus. „Ich zeige euch, wie lieb euch Gott hat. Er mag dich und dich und dich. Ja, du bist genauso wichtig wie ein Erwachsener.“
 
Da gibt es kein Halten mehr. Samuel und die anderen Kinder rennen auf Jesus zu. Die ersten klettern auf seinen Schoß, die anderen drücken sich ganz nah an ihn. Ein Gedrängel und Durcheinander entsteht, aber Jesus scheint es wirklich nicht zu stören. Samuel gefällt das gut, es wird ihm ganz warm und er freut sich.
 
Jesus nimmt jedes Kind in den Arm, dann legt er jedem Kind seine Hand auf
den Kopf und segnet es. „Du bist Gott ganz wichtig, unendlich wertvoll und kostbar – ein Schatz bist du“, sagt er liebevoll.
Und die Kinder spüren: „Gott hat mich lieb, er begleitet mich.“
Auch die Frauen und Mütter freuen sich mit ihren Kindern.
Ja, bei Jesus hat jeder Mensch Platz, jeder und jede kann sein Freund sein.