Willkommen im PV Teisendorf - Pfarrei St. Andreas Teisendorf

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im chorraum
kurz vor dem Auftritt im Chorraum

Jahramt des VokalExpress

Außergewöhnliche Werke der Chormusik
und bemerkenswerte Predigt von Sylvester Resch

Am Samstag, den 1. Juli sang der VokalExpress Teisendorf beim Wortgottesdienst zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder des Chors in St. Andreas Teisendorf. Der VokalExpress Teisendorf ist ein gemischter Chor mit ca. 40 Sängerinnen und Sängern. Sie entführen ihre Zuhörer in die vielfältige und wunderbare Welt der Musik. Ihr Repertoire reicht von Sätzen aus der Renaissance bis hin zur Moderne. Viele Arrangements sind vom Chorleiters Stephan Hadulla meisterhaft bearbeitet.
 
Das Programm wurde eröffnet mit Psalm 146 von Johann Melchior Dreyer. Dieser Psalm ist überschrieben mit dem Satz „Gott schützt die Schwachen“.
Die spektakuläre Vertonung des 109. Psalms »Dixit Dominus« stand als nächstes auf dem Notenblatt. Es ist das erste gewichtige Werk auf dem Gebiet der Kirchenmusik von Carl Philipp Emanuel Bach – einem Sohn von Johann Sebastian Bach. Er war ein Komponist des Übergangs zwischen Barock und Klassik.
Alle Liebhaber von Wolfgang Amadeus Mozart konnten sich anschließend auf dessen Halleluja freuen.
Begleitet wurden die Werke von Stephan Hadulla an der Orgel, der gleichzeitig den Chor dirigierte.
Für alle diese Stücke hat Stephan Hadulla – der seit 2010 den Chor leitet – eigene Chorstimmen hinzukomponiert und teils für Chor und Orgel bearbeitet.
Sylvester Resch leitete den Wortgottesdienst und begann seine Predigt mit der Feststellung, dass er sich durchaus hätte ein eingängigeres und gefälligeres Evangelium vorstellen könnte als das Bibelwort, das auf den 13. Sonntag im Jahreskreis fällt.
In Matthäus 10,37-42 heißt es: „In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt, und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert. Wer das Leben findet, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.“
Resch verstand es diese Bibelworte positiv zu interpretieren. Matthäus schrieb diese Worte für die jungen Gemeinden des 1. Jahrhunderts, deren Glaube schwächelte. Ähnlich wie wir das auch heute erleben. Glauben ja – aber nicht zu „gaach“, wie Resch das auf bayrisch zu umschreiben suchte.
Für Resch bedeutet das Bibelwort nicht, dass wir Gott mehr lieben sollen als die Eltern und die eigenen Kinder, sondern dass wir in nicht weniger lieben sollten. Nicht dass wir uns ein Kreuz suchen, um leiden zu können, sondern dass wir unser eigenes Kreuz annehmen sollen.
Abschließend zeigte Resch einen Zeitungsausschnitt der vergangenen Woche. Inhalt, die dramatischen Zahlen der Kirchenaustritte im vergangenen Jahr. An dieser Stelle konnte er sich auch eine gewisse Kritik an der Kirchenführung und einzelnen Bischöfen nicht verkneifen, die es durchaus an der Brüderlichkeit fehlen lassen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen.
Er habe aber keine Angst um die Kirche der Gläubigen, denn schon Alfred Delp hat während seiner Haftzeit im Gestapo-Gefängnis Berlin-Tegel in prophetischer Weitsicht eine Analyse zur kirchlichen Entwicklung geschrieben. Seine Kirchenkritik ist scharf. Mittlerweile fast 80 Jahre alt, wirkt sie zeitlos und deswegen schon wieder modern – so manche Formulierung könnte man als aktuellen Kommentar zu Kirche im 21. Jahrhundert lesen.
„Das Schicksal der Kirchen wird in der kommenden Zeit nicht von dem abhängen, was ihre Prälaten und führenden Instanzen an Klugheit, Gescheitheit, „politischen Fähigkeiten“ usw. aufbringen. Auch nicht von den „Positionen“, die sich Menschen aus ihrer Mitte erringen konnten. Das alles ist überholt.“ … „Der eine Sachverhalt meint die Rückkehr der Kirchen in die „Diakonie“: in den Dienst der Menschheit. Und zwar in einen Dienst, den die Not der Menschheit bestimmt …“
                                                                                                                                                                                                                          Alfred Delp
                                                                      (1944/45)

Wenn Kirche so gelebt und verstanden wird, dann hat sie Zukunft und Berechtigung.
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Predigt von Sylvester Resch
Sylvester Resch leitete den Wortgottesdienst
Alfed Delp
In der Predigt erwähnte Resch die prophetischer Weitsicht Alfred Delps bei seiner Analyse zur kirchlichen Entwicklung


Nun überwand der Chor einen Zeitsprung von mehr als 100 Jahren mit dem Ave verum von Edward Elgar. Elgar wird oft als bedeutendster englischer Komponist seit Georg Friedrich Händel bezeichnet. Sein bekanntestes Werk Pomp and Circumstance gilt vielen als inoffizielle Hymne Englands.
Zum Abschluss glänzte der Chor mit dem Stück "Verleih uns Frieden" von Felix Mendelson-Bartholdy.
Die Kirchenbesucher bedankten sich mit einem herzlichen Applaus. Alle Musikfreunde dürfen sich schon jetzt auf die nächsten Konzerte es VokalExpress freuen.
Chorwoche
Chorwochenende Passau - 21.-23.02.2014
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