Willkommen im PV Teisendorf - Pfarrei St. Andreas Teisendorf

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Ebersberger Reliquiar des heiligen Sebastian
Ebersberger Reliquiar des heiligen Sebastian

Sebastianiwallfahrt

Nach dreijähriger Pause machte sich eine Gruppe von 42 Betern am Sonntag, den 21. Januar 2024 wieder auf den Weg nach Oberteisendorf.
Treffpunkt war bei klirrender Kälte aber herrlichem Sonnenschein am Marienbrunnen in Teisendorf.
Zum Beginn des Festgottesdienstes - der von den Kirchenchören St. Georg und St. Andreas musikalisch gestaltet wurde - ging Pfarrer Martin Klein auf das Leben und die Legende des Hl. Sebastians ein.
Gesichert ist nur, dass Sebastian ein römischer Soldat und Märtyrer war, der an einem 20. Januar, wohl des Jahres 288, starb. Es gab einen Sarkophag in den Katakomben an der Via Appia Antica im Süden Roms mit seinem Namen. Bereits zur Zeit des Kirchenlehrers Ambrosius (um 339 bis 397) wurde Sebastian verehrt. Ambrosius bezeichnet den Märtyrer als Mailänder - was allerdings nicht belegt ist.
Sebastian war ein Soldat der römischen Elitetruppe der Prätorianer, die dem Kaiser als Leibgarde diente. Während der Regentschaft von Kaiser Diokletian (284 bis 305) wurden viele Christen ermordet. Sebastian verheimlichte seinen christlichen Glauben am Hof und nutzte seine hohe Stellung als Hauptmann der Prätorianergarde, um Christen in den Gefängnissen Roms zu besuchen, sie im Glauben zu stärken und für die Bestattung der Märtyrer zu sorgen.
Als Diokletian erfuhr, dass der von ihm geschätzte Soldat ein Christ war und Glaubensgenossen half, verurteilte er ihn zum Tode. Der Kaiser ließ Sebastian an einen Pfahl oder Baum binden und – je nach Legende – von den Prätorianern oder von numidischen Bogenschützen erschießen. Als die fromme Witwe Irene seine vermeintliche Leiche vom Pfahl holen und christlich bestatten wollte, entdeckte sie, dass Sebastian überlebt hatte, und pflegte seine Wunden.
Kaum erholt, trat der tot Geglaubte dem Kaiser entgegen, um ihm die grausame Sinnlosigkeit seines Tuns vorzuhalten und ihn öffentlich wegen seines Vorgehens gegen die Christen anzuklagen. Daraufhin ließ ihn Diokletian vor seinen Augen am Circus Maximus erschlagen und seinen Leichnam in den Abflussgraben Cloaca Maxima werfen. Laut Legende erschien Sebastian der Christin Lucina im Traum und wies ihr den Ort seiner Leiche. Christen bargen seinen Körper und begruben ihn an der Via Appia in den nach ihm benannten Katakomben, über denen bis heute die Pilgerkirche San Sebastiano steht.
Sebastian ist Schutzpatron vieler Berufsgruppen aber auch Wetterheiliger, weil die Pfeile, die seinen Körper durchdrungen haben, in bildlichen Darstellungen oft als Blitze gedeutet wurden.
Zum Schluss des Gottesdienstes spendete Pfarrer Klein den Sebastianisegen. Mit einer kleinen Reliquienmonstranz - die einen Teil des Schädels des Heiligen enthalten soll - und gewöhnlich am rechten Seitenaltar zu sehen ist. Diese Reliquie ist wiederum Teil des bekannten Ebersberger Reliquiars des heiligen Sebastian. Dieses Reliquiar besteht aus dem Stirnbein und den beiden Scheitelbeinen des Schädels.