Während des Requiems war der Sarg vor dem Altar aufgebahrt.
Text und Bilder: Monika Konnert
Am Freitag, den 31. Oktober wurde der aus Wimmern/Teisendorf stammende Pfarrer Simon Mösenlechner auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde zu Grabe getragen. Der Geistliche ist im hohen Alter von 89 Jahren im Schwesternheim St. Hildegard der Barmherzigen Schwestern in Alzing nach kurzer Krankheit am 26. Oktober heimgegangen. Seine letzte Wirkungsstätte war von 2005 bis 2022 in Rottau, Pfarrverband Grassau. Zu den Begräbnisfeierlichkeiten waren auch viele Gläubige aus Rottau gekommen.
Simon Mösenlechner wurde am 06. April in Wimmern, beim Bachter, in eine gläubige, kinderreiche Familie geboren. Nach der Schule in Teisendorf folgte der Besuch des Priesterseminars in Traunstein und die Priesterweihe am 29. Juni 1965 in Freising durch Kardinal Julius Döpfner. Am 04. Juli hat der neugeweihte Priester Mösenlechner in seiner Heimatgemeinde Teisendorf die Primiz gefeiert. Nach zwei Kaplanstellen in Miesbach und München wurde er 1974 Krankenhausseelsorger im Krankenhaus Dachau und hat auch als Seelsorger in Dachau-Mariä Himmelfahrt gewirkt. Ab 1992 war er Seelsorger im Krankenhaus und Altenheim Mühldorf und hat bei im Pfarrverband Ampfing und Altmühldorf mitgeholfen, bis er 2005 in Ruhestand ging. Als Ruhestandspfarrer kam er nach Rottau. Der Abschied von dort und der Umzug ins Schwesternheim nach Alzing vor drei Jahren fielen ihm nicht leicht. Die Liebe zu seiner Heimat Wimmern/Teisendorf hat ihn nie losgelassen. Er ist gern nachhause gekommen, hat viele Paare in Teisendorf getraut und hat gern anschliessend mitgefeiert. Auch die Berge seiner Heimat hat er geliebt, einmal sogar die Watzmann-Ostwand bestiegen.
Das Pontifikalrequiem in der Pfarrkirche St. Andreas hielt Dekan Markus Moderegger. Der Teisendorfer Pfarrer Martin Klein und der Pfarrer von Grassau, Andreas Horn haben konzelebriert. Viele Geistliche im priesterlichen oder diakonalen Dienst waren gekommen, um ihrem Mitbruder die letzte Ehre zu erweisen. Die Laubensteiner Bläser aus Rottau und die Kirchenmusikerin Cäcilia Sommer aus Teisendorf haben das Requiem musikalisch begleitet. Der Sarg war während des Requiems in der Kirche vor dem Altar aufgestellt. Auf dem Sarg stand der Kelch und die Stola sowie ein Bild des Verstorbenen. Dahinter brannte die Osterkerze als Zeichen der Auferstehung. Im Altarraum waren die Fahnenabordnung des Teisendorfer Josefivereins und mehrerer Vereine aus Rottau aufgestellt.
Pfarrer Simon Mösenlechner habe klare Anweisungrn für diese Stunde hinterlassen, sagte Dekan Moderegger in seiner Predigt. Es solle keine Lob- und Dankeshymnen auf ihn geben. Deshalb lasse er jetzt nur ein Lob- und Danklied auf den Herrgott erklingen, weil er der Welt den Menschen Simon Mösenlechner als Priester und guten Hirten geschenkt hat. Dem verstorbenen Mösenlechner sei eine besondere Lebensmelodie in die Wiege gelegt worden, mit dem Lebensmotto „Nimm dich nicht so wichtig“. „Güte, Demut und Geduld waren Teil seiner Lebenssymphonie“, sagte der Dekan. Musik war Trumpf in seinem Leben, durch die Musik habe er Freude und Glaube ins Leben der Menschen gebracht. Als Krankenhausseelsorger habe er sich denen zugewendet, die mühselig und beladen waren. Als er selbst durch Krankheit gezeichnet war, hat „Schwester Tod mit ihm getanzt, hinein in den Himmel. Dort wo er wirklich sagen kann: Dahoam ist dahoam“, schloss Moderegger seine Ausführungen.
Im Anschluss am das Requiem würdigten Pfarrer Konrad Kronast, ein Freund der ersten Stunde und Studienkollege des Verstorbenen, ehemaliger Kaplan in Teisendorf den Dahingeschiedenen und betonte seine Heimatverbundenheit, sein musikalisches und künstlerisches Talent, seinen scharfen Verstand, sein offenes, frohes Gemüt und sein ausgeglichenes Wesen. Andreas Horn, Pfarrer von Grassau und eine Vertreterin des Trachtenvereins Rottau, ehrten das seelsorgerische Wirken von Simon Mösenlechner in Rottau und dankten ihm im Namen aller Gläubigen.
Nach dem Requiem fand der erste Teil des Beerdigungsrituals noch in der Kirche statt. Dann wurde der Sarg bei strahlendem Sonnenschein in einem Trauerzug durch die Marktstrasse zum gemeindlichen Friedhof geleitet, wo der Verstorbene in der Priestergruft seine letzte Ruhestätte fand.