Katholisches Bildungswerk Erding e.V.

Kirchen-Entdecker-Tour - ein Projekt des Katholischen Bildungswerks Erding e.V.

𝗚𝗲𝘀𝗰𝗵𝗶𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗱𝗲𝗿 𝗞𝗶𝗿𝗰𝗵𝗲 𝗦𝘁. 𝗟𝗮𝘂𝗿𝗲𝗻𝘁𝗶𝘂𝘀 𝘂𝗻𝗱 𝗦𝘁. 𝗦𝘁𝗲𝗽𝗵𝗮𝗻𝘂𝘀


Der Kirchenbau stammt noch aus der spätromanischen Periode um 1300.
Somit ist das seit 700 Jahren bestehende kleine Gotteshaus St. Laurentius und St. Stephanus eine der ältesten Kirchen im Landkreis Erding, die noch weitgehend ursprünglich erhalten ist.

Warum das so ist, erzählt Kirchenpfleger Isidor Wegmann, hatte schlichtweg seine Ursache darin, dass die Kirche unter permanentem Geldmangel litt und deshalb nicht „verrestauriert“ worden sei.

Aus einer Votivtafel geht hervor, dass um 1740 Ursula Deutinger aus dem benachbarten Schleibingerhof als Dank für die Heilung von einer schweren Krankheit in der Nähe der Kirche einen Brunnen graben und eine kleine Kapelle bauen ließ. Diese kleine Kapelle liegt westlich am Hang der Kirche.
Im Jahr 1878 wurden an dem Sakralbau größere Reparaturen vorgenommen, wenngleich Bezirksamt, Regierung und Ordinariat für den Abbruch plädierten. Der damalige Pfarrer konnte dieses Vorhaben jedoch verhindern.

Die Kirche überstand auch einen Brand des benachbarten Bauernhofes durch Brandstiftung. Lediglich die Bedachung des Rundchores musste neu eingedeckt werden. Seit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde nur die Friedhofsmauer auf der Südseite durch eine Stützmauer stabilisiert, was 1998 geschah. Sonst gab es keine nennenswerten erhaltenden Maßnahmen an der Kirche.

22 Jahre lang - von 1983 bis 2005 – schwelte ein Streit darüber, wem die Kirche denn überhaupt gehört. Denn die Grenze zwischen einem bäuerlichen Anwesen und der Kirchenverwaltung verlief zwischen Chor und Langhaus. Es war ein abstruser Streit, denn keiner der Parteien wollte der Besitzer sein, um den Unterhalt des Gotteshauses nicht leisten zu müssen.

So kam es, dass noch vor Jahren die Kirche in einem erbärmlichen Zustand war. Sie musste gar aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Trotzdem organisierten Gemeindemitglieder Benefizveranstaltungen für ihren Erhalt und warben unentwegt für Zuschüsse. Schließlich gelang es, aus einem Bundesprogramm für Denkmalschutz für besonders erhaltenswerte Gebäude 200.000,- Euro bewilligt zu bekommen.

Um den Sakralbau überhaupt der Nachwelt zu erhalten, startete 2016 die Restaurierung der Kirche. Diese dauerte bis zum Juni 2021 mit einem Investitionsvolumen von 780 000 Euro.

Die Sanierung wurde mit einem feierlichen Gottesdienst mit Weihbischof Haßlberger am 11. Juli 2021 abgeschlossen.

Text nach Isidor Wegmann und Dr. Georg Brenninger (†)
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Webseite des PV Holzland.