Willkommen im Pfarrverband Holzland

Am Kirchberg 6, 84439 Steinkirchen, Telefon: 08084-1038, E-Mail: pv-holzland@ebmuc.de

Pfarrei St. Johannes Baptist und Evangelist in Steinkirchen

Adresse:
Am Kirchberg 9
84439 Steinkirchen
Kontakt
Mesnerin:
Brigitte Wegmaier
Kirche Steinkirchen
Foto: Konrad Heilmaier
Im Herzen des Erdinger Holzlandes liegt die Pfarrkirche von Steinkirchen. Über ein Jahrtausend war sie das geistliche Zentrum für die umliegenden Ortschaften, denn erst 1883 wurde das Hohenpoldinger und 1921 das Schrödinger Gebiet als eigenständige Pfarreien abgetrennt.
Der, in der romanischen Zeit schon nachweisbare Ortsname, zeugt davon, dass schon damals die Kirche aus Stein und nicht aus Holz errichtet war. Der jetzige Kirchenbau kann in die spätgotische Periode um 1470 verlegt werden. Es ist ein unverputzter Backsteinbau Landshuter Prägung mit vierjochigem Langhaus und zweijochigem, wenig eingezogenem, Chor, der in drei Achteckseiten schließt. Der gotische Spitzturm (46,5 m) befindet sich an der Nordseite des Presbyteriums, die doppelgeschossige Sakristei ist in der Barockzeit südlich angebaut worden. Strebepfeiler gliedern den Bau, dem südwestlichen Eingang ist eine gotische Vorhalle vorgegeben. Mit gotischen Beschlägen ist vor allem die innere Sakristeitüre ausgestattet.
Zu den ältesten Ausstattungsgegenständen gehört der 1501 von Pfarrer Johannes Rott gestiftete zwölfseitige Taufstein. Die beiden spätbarocken Seitenaltäre wurden um 1738 vom Erdinger Kistler Veit Madersbacher geschaffen, wozu 1740 Maler Lorenz Schalk die vier Altarbilder lieferte. Der weitausladende mit Doppelsäulen versehene Rokoko-Hochaltar stammt aus der Zeit um 1770 und besitzt im Zentrum ein Bild mit der Darstellung der Himmelfahrt Mariens, im Auszug die Heiligste Dreifaltigkeit. Breit angelegt ist auch der klassizistische vergoldete Tabernakel mit den überraschend reich ausgestatteten vier Apostelhalbfiguren. Zwischen den Säulen hervorragende Rokokoskulpturen der beiden Kirchenpatrone, auf den Durchgängen die Heiligen Johannes vom Kreuz und Johannes Nepomuk.
Kein Geringerer als der Landshuter Rokokobildhauer Christian Jorhan d.Ä. hat vieles zur Ausschmückung der Pfarrkirche beigetragen. Aus der Rokokozeit stammen auch die Stuhlwangen des Langhauses. Die Kanzel verrät schon klassizistischen Einschlag und dürfte deshalb der Zeit um 1780 angehören.
Als Seltenheit sind die beiden Votivkerzen von 1793 mit gemalten Darstellungen und die vier Klosterarbeiten seitlich des Tabernakels anzusehen. Weitere Barockskulpturen zeigen uns die Heiligen Erasmus und Wolfgang, Sebastian, Helena und Magdalena sowie im Langhaus den Heiligen Josef und gegenüber die Muttergottes mit dem Jesuskind. Die Deckengemälde im Neurokokostil wurden erst 1905 vom Pasinger Kunstmaler Hans Kögl geschaffen (Taufe Jesu / Predigt des Johannes / vier Evangelisten).
Nordwestlich der Pfarrkirche befindet sich die ebenfalls aus der Spätgotik stammende Friedhofskapelle, die heute als Leichenhaus dient.

Text nach Dr. Georg Brenninger (Schröding)

Filialkirche Hofstarring - St. Florian

Adresse:
Hofstarring
84439 Steinkirchen
Kontakt
Mesnerin:
Maria Graf
Bild Hofstarring
Foto: Christian Zeug
818 ist die Ortschaft erstmals als Staringa beurkundet und taucht in der Folgezeit immer wieder in den Freisinger Traditionsbüchern auf.
In der Beschreibung: dieser hübschen Rokokokirche sind wir in der glücklichen Lage, auf einen fast lückenlos erhaltenen Rechnungsbestand der Barockzeit zurückgreifen zu können, da die Kirche früher der Fraunhofenschen Hofmark angehörte.
1767 wurde die alte Kirche – von der wir im Deckengemälde der nahegelegenen Filialkirche Niederstraubing noch eine Abbildung besitzen - eingerissen und am 4. Mai 1767 der Grundstein zur neuen gelegt. Die Bauausführung hatte der Erdinger Maurermeister Johann Baptist Lethner, den Dachstuhl errichtete der Hofstarringer Zimmerpalier Josef Fraberger, die zwei Kirchentüren schuf der Schreiner von Velden, Heinrich Hobmann. Der balusterförmige Emporenaufgang ist mit der Jahreszahl 1768 datiert. Der aus dem Jahre 1683 stammende Hochaltar wurde 1771 durch den Dorfener Kistler Matthias Fackler modernisiert (Rokokoornamente und neuer Auszug, „um mit der jetzigen Gottshaus Höhe übereins körnet“ - wie es in der Rechnung heißt). Weil das Geld für neue Seitenaltäre nicht mehr reichte, „erhandelte“ für 80 Gulden der Steinkirchner Pfarrer die alten Gruckinger Altäre, da sich die dortige Filiale eine neue Innenausstattung leisten konnte. So befinden sich seitdem in Hofstarring die 1680 vom Erdinger Bildhauer Philipp Vogl geschaffenen hochbarocken Seitenaltäre der Kirche Grucking. Die farbliche Fassung stammt von Franz Zellner aus Erding. 1772 kamen aus der Werkstätte von Fackler zwei Durchgänge am Hochaltar hinzu und vom Erdinger Bildhauer Christian Fortdan die Figurenausstattung. Die Gemälde (Herz Mariä / Herz Jesu) in den Seitenaltären stammen vom Erdinger Maler Franz Zellner (1773), das im Hochaltar (Hl. Familie) von den Münchnern Lessig und Ranzinger (1888).
An Skulpturen sehen wir am Choraltar die Heiligen Florian, Leonhard, Wolfgang und Laurentius, an den Seitenaltären die Heiligen Blasius, Eustachius, Georg und Erasmus und in deren Auszügen Barbara und Katharina. Der künstlerische Beitrag des 19. Jahrhunderts brachte noch 1889 die vier neuromanischen Seitenaltarleuchter und die Kreuzwegtafeln.

Text nach Dr. Georg Brenninger (Schröding)

Filialkirche Kögning - St. Michael

Adresse:
Kögning 19
84439 Steinkirchen
Kontakt
Mesner:
Hansi Löffl
Kirche Kögning
Foto: Christian Zeug
Der in den Freisinger Traditionen für 823 erstmals beurkundete Ort Keckinga bestand 1571 aus „drey höf, ain hueb, ein Mül und zwo Sölden“, die dem Ruprecht Staringer zu Kalling gehörten und dem Kaplan- bzw. Mesnergütel, das landgerichtisch war. Bis 1865 gehörte die Filiale zur Pfarrei Wambach, das 1521 gestiftete Benefizium wurde 1800 zur Pfarrei Rappoltskirchen transferiert.
Der heutige Kirchenbau stammt in der Turm- und Choranlage aus der Zeit um 1490. Die ehemalige Sakristei im Erdgeschoß des Turmes besitzt ein Netzgewölbe mit Kragsteinen als betende Figuren. Eigenartigerweise liegt der Einstieg in den Turm fast einen Meter über dem Chorpflaster.
Langhaus, Sakristei und die obere Turmgestaltung mit der hübschen Doppelzwiebel erfolgte 1733/37 durch den Erdinger Maurermeister Johann Baptist Lethner. Bereits 1670 wurden die Seitenaltäre aufgestellt. Aus den in der Burg Trausnitz aufbewahrten Kirchenrechnungen lassen sich die Erdinger Meister ermitteln: Kistler Georg Neumayr, Bildhauer Philipp Vogl und als Fassmalerin Sophia Koch. Der Hochaltar dürfte etwas später entstanden sein. Prachtvoll die einbezogenen Skulpturen der Maria mit dem Kind, des hl. Achatius und der hl. Ursula, die alle noch aus der spätgotischen Zeit des Vorgängeraltares stammen.
Eine weitere Kostbarkeit ist die siebenregistrige Orgel von 1661, eine der ältesten weit und breit! Sie wurde ursprünglich für die Kirche St. Salvator bei Prien am Chiemsee erbaut. Joseph Wagner von Glonn baute sie dort 1842/43 um und 1879 wurde sie von der Filiale angekauft. Hinter dem klassizistischen Prospekt von 1843 steht also ein teilweise um vieles älteres Werk, die eisernen Registerzüge stammen noch von 1661, wahrscheinlich vom Salzburger Orgelbauer Egedacher.
Die südlich des Dorfes am Fußweg nach Grabing gelegene Michaelskapelle wurde 1978 von den Stephanstaler Schützen auf eigene Kosten anstelle der alten neu aufgebaut.

Text nach Dr. Georg Brenninger (Schröding)

Filialkirche Ebering - St. Laurentius und St. Stephanus

Adresse:
Ebering
84439 Steinkirchen
Kontakt
Mesnerin:
Gertraud Deutinger
Bild Filialkirche Ebering
Foto: Christian Zeug
Der Kirchenbau stammt noch aus der spätromanischen Periode der Zeit um 1300 und ist damit — neben den Grundmauern des Wambacher Altarraumes — die älteste Bausubstanz des Erdinger Holzlandes. An das dreiachsige Langhaus fügt sich der eingezogene einachsige Chor mit halbrundem Schluss. Der Bau ist mit Zahnschnitt — und gleicharmigen Kreuzfriesen geschmückt. Die Fenster sind barock erweitert und der westliche Dachreiter mit dem schlanken achteckigen Aufbau und der Zwiebelbekrönung stammt ebenfalls erst aus der Zeit um 1700.
Im Innern finden wir im Chor ein Netzgewölbe mit schwachen Rippen auf verjüngten Kragsteinen vor; der Triumphbogen ist noch spitz, das Langhaus trägt eine Flachdecke. Der Choraltar ist dem hl. Stephan geweiht, der linke Seitenaltar der Gottesmutter und der rechte dem hl. Laurentius. Die farbenprächtigen Altaraufbauten stammen aus der Zeit um 1705 von Erdinger Künstlern. Auch die ungefasste Kanzel ist zeitlich hier einzuordnen. Am 18. September 1707 weihte der Freisinger Weihbischof Johann Sigmund Zeller von Leibersdorf die Altäre, nachdem er einige Stunden zuvor die Weihe in Schröding vorgenommen hatte.
Aus einer Votivtafel geht hervor, dass um 1740 „Ursule Deitinger Schleibingerin verlobte sich in einer schweren Krankheit hierher, nachdem sie einen Traum hatte, auf diesem Platze wo die Kirche Obing steht ein Bründl zu graben, Stephanus Bründl zu nennen, und daraus zu trinken. Welches sie an sich selbst und an ihrem kranken Vieh probierte, und fand Hilfe“. Dadurch wissen wir die Entstehungsgeschichte der westlich am Hang gelegenen kleinen Kapelle, die dem vorbeiführenden Bach auch den Namen gegeben hat. Aus der Kirchenrechnung von 1559 erfahren wir auch, dass es damals am Patroziniumstag einen Stephaniritt gab, wobei als Preis „Hut und Tuech zum Renath“ ausgesetzt waren.

Text nach Dr. Georg Brenninger (Schröding)