Willkommen im Pfarrverband Holzland

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Pfarrei St. Vitus in Burgharting

Adresse:
Burgharting 1 1/2
84434 Kirchberg
Kontakt
Mesnerin:
Christl Stangl
Bild Kirche Burgharting
Foto: Christian Zeug
Die im landschaftlich reizvollen Erdinger Holz- und Hügelland gelegenen Pfarrei Burgharting ist pfarrgeschichtlich gesehen erst ein Gebilde unseres Jahrhunderts. Burgharting gehörte seit alters zur Pfarrei Wambach und wurde mit Reichersdorf 1849 zur Schulexpositur, am 1. November 1923 zur Pfarrei erhoben.
Die erste für diesen Ort relevante Urkunde stammt aus der Zeit des Freisinger Bischofs Egilbert - er regierte von 1006 bis 1039 —, der mit einem gewissen Pezili de Purchartinga Grundflächen tauschte und so den Grundbesitz für das spätere Freisinger Ministerialiengeschlecht sicherte. Ob damals vielleicht anstelle des heutigen Wirtshauses ein burgähnliches Gebäude bestand, lässt sich nicht mehr ausmachen. Auffallend ist jedoch der bei Garnzell gelegene Burgstall sowie die nahe Ansiedlung Altenburg.
Zur heutigen (Pfarr-, ehemals Filial-)Kirche lässt sich folgendes berichten: Am 16. Oktober 1722 schrieb der Wambacher Pfarrer Gregor Wagner an das Ordinariat Freising, die vorhandene gotische Kirche sei so ruinös, dass „alle Reparationen nichts helfen“. Darauf holte man die Kostenvoranschläge von den verschiedenen Meistern ein, deren Gesamtbetrag 4730 Gulden ergab. Die Kosten beliefen sich allerdings nach Fertigstellung auf 5260 Gulden. Am 16. Juni 1723 waren die vorbereitenden Ausgrabungen soweit, dass man den Grundstein für die jetzige Kirche legen konnte. Die Bauarbeiten standen unter der Leitung von Maurermeister Anton Kogler, der besonders in unserem Landkreis viele Kirchen erbaute. Die Innenausstattung stammt vom Jahr 1724. Neben der großzügigen und interessanten Deckenbemalung, ein Werk des Wartenberger Malers Franz Albert Aiglstorffer, die das Leben des Kirchenpatrons St. Vitus veranschaulicht und für den Betrachter in köstlichen Sprüchen moralische Hinweise gibt, ist besonders der Hochaltar mit einem Bild von Johann Degler zu erwähnen. Es schildert das Martyrium des hl. Vitus und das Frohlocken der Engel über den Sieg, den sich der Heilige im Tod erworben hatte. Johann Degler hat viele Altarbilder geschaffen, so für die Dreifaltigkeitskirche in München, für St. Paul in Erding, für Kloster Attel, Isen, Rohrdorf, Tegernsee und Schwindkirchen. Von ihm stammt auch die Ausschmückung der Kaiserzimmer im Stift St. Florian bei Linz. Bemerkenswert sind in Burgharting die fast lebensgroßen Figuren am Hochaltar, besonders die Darstellung der Anna Selbdritt.
Aus dem 19. Jahrhundert wäre zu berichten, dass man 1862 vom Dorfner Maler Simon Hack die Kreuzwegtafeln kaufte, 1863 aus Landshut drei Glocken erwarb und zwei Jahre später die heute noch benutzte große Bergstiege anlegte. 1896 schuf der Landshuter Steinmetz Altinger einen neuen Hochaltartisch, den dazugehörigen Metalltabernakel (heute mit dem ursprünglichen Rokokotabernakel im Pfarrhof aufbewahrt) fertigte der Landshuter Gürtlermeister Schweizer im neuromanischen Stil an. Am 22. Mai 1897 fand die Konsekration durch den Münchner Erzbischof Antonius von Thoma statt. Eine Innenrestaurierung erfolgte 1951. Damals wurde auch der jetzige Tabernakel aufgestellt, der aus der Pfarrkirche Schönberg bei Neumarkt-St. Veit übernommen wurde und das linke Seitenaltarbild von Wappmannsberger neu gemalen.
Nicht unerwähnt darf das selten gewordene Ölbergspiel hinter dem Hochaltar bleiben, wobei nach Abnahme des Hochaltarbildes mittels eines Mechanismus in der dreischichtigen Bühne die drei Fälle Jesu gezeigt werden (bereits 1915 durch Peter Keilhacker restauriert; ganz ähnlich wie in Hohenegglkofen und Gmund) und am Gründonnerstag das Heilige Grab eindrucksvoll zur Verehrung eingerichtet wird.

Text nach Dr. Georg Brenninger (Schröding)

Filialkirche Reichersdorf - St. Georg

Adresse:
Reichersdorf 27
84186 Vilsheim
Kontakt
Mesner:
Anton Huber
Reichersdorf
Foto: Monika Kronseder
Unter mehreren Orten ,Reichersdorf‘ können wir den unsrigen schon 1030 erstmals in einer Urkunde erwähnt finden, als nämlich der Weihenstephaner Abt Arnold diese seine Besitzung „rihcozesdorf“ (= Dorf des Rihcoz) mit dem Freisinger Bischof Egilbert gegen den Weiler Haarbach eintauschte. Seit alters gehörte die im Landkreis Landshut gelegene Filiale zur Pfarrei Wambach und wurde erst im vorigen Jahrhundert der neuerrichteten Schulexpositur Burgharting zugeteilt. Seit 1968 wird sie nun ebenfalls von Schröding aus seelsorgerisch betreut.
Von der früheren Kirche konnte noch festgestellt werden, dass sie nur einen Altar besaß, auf dem neben dem Hauptpatron Georg auch die Heiligen Ulrich und Koloman verehrt wurden. 1680 errichtete man einen neuen Hochaltar. Als Bildhauer wird der Erdinger Philipp Vogl genannt, der mit dem Maler Mathias Hämerl (ebenfalls aus Erding) in der Kirchenrechnung (Staatsarchiv Landshut) aufgeführt wird. Figuren von diesem Altar haben sich erhalten (St. Georg, Koloman). Am 28. Juni 1708 erfolgte hier die Altarweihe durch den Freisinger Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck. Der Bischof war damals auf einer Rundreise und weihte am gleichen Tag auch noch die Altäre in Burgharting und Sulding. Der heutige Hochaltar stammt aus der Zeit um 1730. Als barocke Mittelfigur sieht man einen 90 cm hohen, berittenen St. Georg als Drachentöter. Vor der letzten Renovierung befand sich im Hochaltar ein 1874 vom Dorfener Maler Ludwig Hack geschaffenes Bild des hl. Georg, das nunmehr an der Rückseite des Altaraufbaues angebracht ist. Die Seitenfiguren stellen den hl. Johannes den Täufer und den hl. Laurentius dar, im Auszugsbild sehen wir Bischof Ulrich von Augsburg. Der linke Seitenaltar ist der Muttergottes geweiht der rechte dem hl. Nikolaus. Interessant sind auch die beiden Andachtsbilder an den Langhauswänden.
Um 1750 wurde die jetzige Kirche neu aufgebaut, vermutlich vom Erdinger Maurermeister Johann Baptist Lethner. Der einjochige Altarraum ist eingezogen mit Halbkreisschluss. Das Langhaus erstreckt sich über drei Joche und besitzt ein Tonnengewölbe mit Stichkappen und geschweiften Stuckrahmenfeldern (vgl. Unterschwillach). Die Architektur wird innen durch Pilaster und außen durch Lisenen gegliedert. Der schlanke westlich vorgesetzte Turm ruht auf einem dreigeschossigen quadratischen Unterbau mit typischen Rundbogennischen (für evtl. Figuren). Der neugotische Spitzhelm wurde erst 1888 (anstelle einer ursprünglichen Zwiebel?) von dem Hohenegglkofener Zimmermeister Joh. B. Niedereder konstruiert. Früher war aus dem späten 18. Jahrhundert noch eine Kanzel vorhanden, die heute abhängig ist.

Text nach Dr. Georg Brenninger (Schröding)