Katholischer Pfarrverband Ampfing

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50 JAHRE GEMEINDEREFERENTEN/INNEN

Miriam Wettemann
Die Gemeindereferentinnen und –referenten feiern in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. Seit 50 Jahren gibt es diesen Beruf, der in der Seelsorge nicht mehr wegzudenken ist.
Gemeindereferentinnen und –referenten gestalten seelsorgliche Angebote, liturgische Feiern und sind in der Sakramentenvorbereitung tätig. Sie begleiten und beraten Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen. Sie kümmern sich um die Ministranten, die Jugendlichen und unterstützen Familiengottesdienstkreise oder gehen in die Schule zum Religionsunterricht.

Auch in unserem Pfarrverband schätzen wir die wertvolle Arbeit unserer Gemeinderefentinnen Sieglinde Seidl und Miriam Wettemann.

Miriam hat erst im Mai ihre Ausbildung abgeschlossen und war dieses Jahr für die Erstkommunionvorbereitung verantwortlich. Wir haben sie gefragt wie sie zu diesem Beruf gekommen ist.

Wie hast Du von dem Beruf der Gemeindereferentin erfahren und was hat Dich dazu bewogen diese Ausbildung zu starten?
Miriam: „Ich habe tatsächlich zuerst vom Studium der Religionspädagogik erfahren und mich dann erkundigt, was denn das Berufsbild ist, das am Ende des Studiums steht. Ich war viele Jahre Oberministrantin in meinem Heimatort Vachendorf. Gemeinsam mit meinem Obermini-Kollegen haben wir unsere Gruppe im Grunde neu aufgebaut. Wir haben uns viel einfallen lassen und geplant, waren viel unterwegs und so ist die Gruppe stets gewachsen. Das hat viel Spaß gemacht, ich bin selber daran gewachsen und es hat mich motiviert weiterzumachen. Glaube ist so bunt und vielfältig und ich möchte ihn gemeinsam mit anderen erleben, das habe ich da gespürt“.

Du hast im Mai dieses Jahres Deine Ausbildung abgeschlossen. Wie lange dauert so eine Ausbildung und was lernst Du da genau?
Miriam: „Ich habe also zuerst Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit in Benediktbeuern studiert. Um dann als Gemeindereferentin und Religionslehrerin arbeiten zu dürfen, braucht man eine dreijährige Ausbildung bei der Diözese.        
Neben den Seminartagen zu unterschiedlichen Themen, die die Schule betreffen, wie Unterrichtsplanung, Schulrecht, Hefteinträge, Tafelbilder, Bibeldidaktik,…, hatten wir auch Seminartage zur Predigtausbildung. Außerdem waren wir mit dem Pastoralkurs, also gemeinsam mit den Auszubildenden der Pastoralreferent:innen, Priester und Diakone, auf Werkwochen in unterschiedlichen Seminarhäusern unserer Diözese. Diese hatten immer unterschiedliche Themen mit unterschiedlichen Referent:innen. So zum Beispiel: Jugendpastoral, Liturgie, Beerdigungsliturgie, Erstkommunion-, Firm-, Taufvorbereitung, aber auch Themen wie Nähe und Distanz, Krise, Caritas, Eherecht, Medien, Kunst uvm.
Im Grunde bekommen wir also in der Ausbildung einen Rundumschlag von sehr vielen Bereichen, die unsere Arbeit betreffen.
Nebenbei arbeiten wir im ersten Jahr noch mit einem Anleiter/ einer Anleiterin vor Ort in den Pfarreien und Schulen mit und ab dem zweiten Jahr dann eigenverantwortlich. Am Ende des letzten Jahres steht dann nach drei intensiven Jahren die zweite Dienstprüfung an, in der man in den unterschiedlichen Bereichen geprüft wird – vor allem in der Praxis vor Ort. Neben den thematischen Werkwochen und -tagen, hatten wir immer wieder auch spirituelle Tage und Exerzitien, bei denen wir uns auch wieder ein bisschen auf den Grund unseres Arbeitens besinnen konnten: Gott.
Die Ausbildung ist immer ein bisschen im Wandel, da die Ausbildungsleitungen bemüht sind, so gute Bedingungen wie möglich zu schaffen“.

Was bedeutet der Beruf der Gemeindereferentin für Dich persönlich?
Miriam: „Für mich bedeutet der Beruf der Gemeindereferentin vor allem Vielfalt. Unsere Arbeitsbereiche sind so unterschiedlich und vielfältig, wir haben mit so vielen Lebenssituationen zu tun, mit Menschen jeden Alters.
Außerdem bringen wir uns mit unseren eigenen Fähigkeiten und Interessen in unseren Beruf ein und deshalb ist auch kein Gemeindereferent oder keine Gemeindereferentin wie der/die andere. Für mich bedeutet der Beruf auch gemeinsam Glauben leben, gemeinsam eine bunte Kirche sein, in Beziehungen und im Austausch sein. Das ist bei so manchen Schreibtisch-Arbeiten, die wohl auch dazugehören, jedoch nicht immer so ganz einfach“.