Katholischer Pfarrverband Ampfing

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INTERVIEW ZUM 50. GEBURTSTAG VON PFR. REGNER

RegnerFlorian
Anlässlich seines 50. Geburtstag haben wir Pfarrer Florian Regner vier Fragen gestellt. Lesen Sie hier das Interview.

In dem Jahr, als Pfarrer Reindl seine Priesterweihe feierte, wurden Sie geboren. Worin glauben Sie, liegen die Unterschiede zwischen diesen beiden Generationen Priester?
Pfarrer Regner: Ich denke, die Priestergeneration von Pfarrer Reindl ist stark geprägt von der Zeit vor dem Konzil, in der sie aufgewachsen ist und nach dem Konzil, in der sie ihren Dienst begonnen haben. Es war eine Zeit großer Umbrüche, Abbrüche, aber auch Hoffnungen. So eine starke Zäsur prägt. Diese Generation ist noch in einer Volkskirche aufgewachsen, die meine Generation nur noch aus Erzählungen kennt. Meine Generation ist in einer Zeit aufgewachsen, in der sich viele nachkonziliare Wogen geglättet haben. Allerdings sind wir auch ein Leben lang mit einer Kirche „im Sinkflug“ aufgewachsen: Rückgang des kirchlichen Lebens, Priestermangel, Glaubensverlust, Auflösung der Volkskirche. Diese Phänomene haben sich die letzten 20 Jahren verstärkt und eine Trendumkehr ist bisher nicht in Sicht. Meiner Generation oder den jüngeren Priestern wird oft nachgesagt, sie würden wieder konservativer sein. Das mag sein, resultiert aber auch daraus, dass Glaube und Kirche sich in der heutigen Zeit eher behaupten muss als früher. Und das kann auch heißen öfters auf den Kern des Glaubens zu verweisen, anzuecken oder auch mal „Kante zu zeigen“. Eine Kirche, die das gleiche erzählt wie andere gesellschaftliche Gruppen macht sich überflüssig.
 
Am 1. Februar 2020 haben Sie Ihren Dienst im Pfarrverband Ampfing begonnen. Leider kam dann Corona und vieles stand still. Welche Ihrer Vorhaben konnten Sie trotzdem im Pfarrverband Ampfing umsetzen und welche Ziele haben Sie für die Zukunft?
Pfarrer Regner: Auch wenn Corona vieles ausgebremst hat, wurde doch vieles erreicht: Wir haben die Erstkommunion- und Firmvorbereitung neu konzipiert, bei den Beerdigungen sind wieder Requien möglich und es gibt das zusätzliche Angebot der Trauerandachten. Die Öffentlichkeitsarbeit wurde mit dem neuen Kirchenanzeiger und der Umwandlung des Pfarrbriefes in den Advents- und Ostergruß neu aufgestellt. Unsere Ehrenamtlichen sind erstmals in einem zentralen Programm erfasst worden, was die Verwaltung deutlich erleichtert. Schließlich wurde nach Corona die Ministrantenarbeit neu aufgesetzt, was z.B. die Anwerbung, das Ministrieren, die Organisation oder auch die gemeinsamen Aktionen betrifft. Das gottesdienstliche Angebot ist insgesamt vielfältiger geworden. Im Bereich der Kirchenverwaltung sind neben vielen kleinen Maßnahmen unsere vier Großprojekte (Neubau Kindergarten Ampfing und Rattenkirchen, Außen- und Dachsanierung der Pfarrkirchen Stefanskirchen und Rattenkirchen) vorangetrieben worden und kommen demnächst alle zum Abschluss. Außerdem wurde ein Präventionskonzept und ein Pastoralkonzept erarbeitet, die beide kurz vor der Veröffentlichung stehen.
Zukünftig wollen wir verstärkt die Pastoral in unseren Kindergärten in den Blick nehmen und auch den Bereich der Kinder- und Familiengottesdienste neu ordnen und aufbauen. Zunächst aber ist es wichtig, dass wir bei der kommenden Pfarrgemeinderatswahl im März viele gute Kandidatinnen und Kandidaten finden, die das pfarrliche Leben gestalten. Aus den Pfarrgemeinderäten heraus können sich auch Ziele für die Zukunft entwickeln.
 
Stichwort Pfarrgemeinderatswahlen. Ehrenamtliche für diese wichtigen Ämter zu finden wird immer schwieriger. Wie möchten Sie die Gläubigen motivieren, sich in diesem Gremium zu engagieren?
Pfarrer Regner: Die Pfarrgemeinderäte sind für unserer Pfarreien und den Pfarrverband von sehr großer Bedeutung, wenn es um die Gestaltung des pfarrlichen Lebens geht. Es wird derzeit immer viel von Beteiligung der Gläubigen gesprochen, der Pfarrgemeinderat ist ein Paradebeispiel für Beteiligung: Man kann gemeinsam beraten und entscheiden, kann pfarrliches Leben gestalten, Ideen einbringen, etwas voranbringen und es macht auch noch Freude. Außerdem haben wir in unserem Pfarrverband denke ich sehr gute Rahmenbedingungen für jedes ehrenamtliche Engagement. Ich würde sagen: Mitmachen lohnt sich!
 
Der Pfarrer einer Gemeinde steht stets in der Öffentlichkeit. Die Work-Life-Balance ist da ein nicht zu vernachlässigendes Thema. Dürfen wir Sie fragen, welche Hobby´s Sie haben und was sie gerne in Ihrer Freizeit machen?
Pfarrer Regner: Das mit der Öffentlichkeit stimmt natürlich, es gibt so einiges, was ich bei einem Spaziergang, im Supermarkt oder im Bierzelt ausgemacht habe. In meiner Freizeit treffe ich mich gerne mit Freunden, lese, bin im Garten, gehe auf Kulturveranstaltungen oder mache Ausflüge. Sport wäre theoretisch auch ganz sinnvoll, aber vielleicht kommt das praktisch nach dem Geburtstag noch…