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Pfarrverband Haar

St. Konrad, St. Bonifatius, St. Martin

„Ich bin geliebt von meinem Gott“ - ein Gemeinschaftsprojekt evangelischer und katholischer Schüler und Lehrer zum Lutherjahr

Ökumenisches Schulprojekt zum Lutherjahr
Das Lutherjahr sollte auch an unserer Schule, der Konrad-Grundschule in Haar, ein Gesicht bekommen -  sichtbar werden in den Klassenzimmern, in unserer Aula und ganz besonders im Bewusstsein unserer Schüler. Schnell waren sich die Teammitglieder, bestehend aus Frau Dr. Johanna Imhof (Pfarrerin),  Andrea Roth und Dorena Genge (kath. Religionslehrerinnen) darüber einig, unsere Schüler nicht nur mit exakter Wissensvermittlung für dieses ökumenische Projekt begeistern zu wollen.
Das „Gesicht“ sollte Hand und Fuß bekommen, und so lebendig werden, wie nur möglich – somit einen direkten Bezug zu der Lebenswirklichkeit unserer Schüler widerspiegeln.

 
Die Neugierde der Kinder war grenzenlos! Kinder wollen verstehen, begreifen, einordnen. Kinder trennen nicht, sie suchen immer das Ganze. Wie kleine Detektive - vielmehr, wie meisterhafte Detektive, setzten sich die Schüler der dritten  und vierten Klasse mit diesem spannendem Thema auseinander. Zunächst erforschten sie in den jeweils evangelischen und katholischen Religionsstunden das Leben Luthers und seiner Erkenntnisse.
Dabei ergab es sich wie von selbst, dass die Grundannahme Luthers, „Du bist ein geliebtes Kind Gottes...“ zum Bindeglied unserer ökumenischen Projektarbeit wurde. Ich bin wertvoll und von meinem Gott geliebt -  ja, mit all meinen Facetten! Zu dieser Aussage gestalteten die Kinder ein kleines, ganz persönliches Kunstwerk aus fester Kartonage und einer Spiegelfliese, das mit für sie wichtigen Sätzen und Zusprüchen, kostbar und liebevoll verziert wurde.
Die Schüler suchten selbständig den Austausch zur jeweils anderen Konfessionszugehörigkeit und wollten mehr über ihren Glauben mitteilen und den Austausch in gemeinsamen Stunden erleben. Fragen wurden gestellt und beantwortet. Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkannt und benannt.
 
Den Höhepunkt dieser Projektarbeit bildete ein großes gemeinsames Zusammentreffen dieser Klassen in unserer Aula. Jetzt konnte jedes Kind mit seinem Spiegel in den Händen zu einer kraftvollen Musik ganz bewusst und langsam, durch ein von den Schülern gebildetes Spalier schreiten. Alle Spiegel wurden zu einer große Kunstinstallation zusammengefügt.Viele Schüler formulierten anschließend einen Gedanken, einen Wunsch für unsere eine Welt auf einem Plakat, ähnlich der 95 Thesen Luthers.
 
Die Kunstinstallation unserer Schüler wanderte noch im Oktober in die ev. Jesuskirche in Haar und im November weiter nach St. Bonifatius.
Vielleicht entdeckte der eine oder andere in einem der Spiegel ein neues Gesicht, einen Grund, der uns alle verbindet.