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28.04.2019 - St. Andreas / KDFB - Tag der Diakonin

Tag der Diakonin
Tag der Diakonin
„Gleichberechtigung auch in der kath. Kirche“, „Gleiche Rechte für Frauen.“, „Mehr Mitsprache für Frauen.“ und „Amt des Diakon auch für Frauen.“, mit diesen fordernden Aufrufen auf Plakaten zogen Brigitte Bartl, Lisa Müller, Helga Roch und Claudia Herth lautstark mit dem Ruf„gleiches Recht für alle“ am Sonntagabend in die St. Andreas Kirche in Trostberg ein.
Anlass war der Gottesdienst zum „Tag der Diakonin“ am 28.4.2019. Damit machten sie auf die aktuelle Situation der Frau in der katholischen Kirche aufmerksam. Kaplan Michael Maurer und geistlicher Beirat des KDFB Trostberg lud sie ein gemeinsam Gottesdienst zu feiern um mehr zu diesem Thema zu erfahren.
Schon der Apostel Paulus hat in seinen Briefen von Frauen in den Urgemeinden berichtet. In der Lesung Röm 16, 1-7 sendet er Empfehlungen, Grüße und Segenswünsche an - Phöbe aus Kenchreä (Dienerin der Gemeinde), Prisca (treibende Kraft in der Gemeindearbeit), Maria (sorgte sich um Menschen) und Junia (Apostelin, die wegen ihres Glaubens im Gefängnis war).
Auf einer Schautafel verdeutlichten Claudia Herth und Brigitte Bartl, welche Stellungen und Dienste diese Frauen laut Paulus inne hatten.
Das Evangelium Mk 14, 3-9 berichtet von einer Frau, die Jesus mit dem wertvollen Nardenöl salbt und deswegen von den umstehenden Männern getadelt wird. Jesus verteidigt sie und stellt klar, dass sie damit einen wichtigen Dienst an ihm vollzogen hat. Er sagte auch, dass man über diese Begebenheit reden wird.
Mit der Lesung und dem Evangelium hat das Vorbereitungs-Team Bibelstellen in den Mittelpunkt gestellt, die in keinem Lesejahr zu finden sind und doch so viel über Frauen berichten. In der Ansprache nach dem Evangelium gingen Elisabeth Müller und Helga Roch auf den Text ein. Sie diskutierten darüber, warum er in keinem Lesejahr zu finden ist und das die Frau damals die gleichen Aufgaben ausgeübt hat, wie heute Diakone. Aber warum gibt es heute keine weiblichen Diakoninnen? Auf diese Frage wussten sie keine Antwort, stellten aber fest, dass Jesus oft mit Frauen unterwegs war und keinen Unterschied zwischen Mann und Frau gemacht hat. Zum Schluss stand dann die Frage im Raum:
Was meint ihr, wenn Jesus heute leben würde, würde er sich für die Frau als Diakonin einsetzen?
Kaplan Michael Maurer berichtete von einem Gespräch mit einer Pastoralreferentin über das Amt der Diakonin. Wie sie persönlich dazu steht? Und ob dieser Dienst auch Frauen ausüben können? Er stellte fest, dass in der Schöpfungsgeschichte folgendes steht:
„Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“
Provokant fragte er. „Ist die Repräsentanz Christi nur Aufgabe von Männern?“. Viele Frauen haben in der Geschichte schon Gutes getan, Beispiele gebe es genügend im alten und neuen Testament, sowie in der neueren Geschichte. Er nannte dabei Edith Stein und Mutter Teresa.
Auch wenn in diesem Gottesdienst keine Antwort zum Diakonat der Frauen gefunden werden konnte, stellte man beim späteren Austausch in der Gaststätte fest, dass dieser Gottesdienst ein besonderes Ereignis war. Dieses Thema muss uns Frauen ein wichtiges Anliegen bleiben. Auch die musikalische Gestaltung, die von Sonja Kühler und Christina Huber-Gnan übernommen wurde, zeigte auf, dass Frauen ihre Spiritualität, Können und Engagement in das Gemeindeleben einbringen müssen.

Text von Tina Limmer und Helga Roch
Tag der Diakonin